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Foto: Christian Frederik Merten
Lynk & Co ist eine Marke des Geely-Konzerns, der Kompakt-SUV 01 steht auf der CMA-Plattform, die Volvo auch für den XC40 nutzt.

Inhaltsverzeichnis

bfp-Fahrbericht

Lynk & Co 01: Souveräner Aufschlag

Das Kompakt-SUV 01 ist das erste Auto von Lynk & Co in Europa. Vollausstattung, Hybridantriebe und ein Abo-Modell stehen im Fokus des Angebots.

Ganz so neu ist er eigentlich gar nicht mehr, der Lynk & Co 01. Schon seit Ende 2017 wird das Kompakt-SUV in China verkauft. Lynk &Co? Sagt Ihnen trotzdem nichts? Kein Wunder, denn in Europa ist die Geely-Tochter erst seit Kurzem am Start.

Erstes und bislang einziges Modell auf dem alten Kontinent ist das besagte SUV mit der schlichten Bezeichnung 01. Es basiert auf der von Volvo XC40 und Polestar 2 bekannten CMA-Plattform des Geely-Konzerns und wurde wie seine Geschwister im schwedischen Göteborg entwickelt.

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Nachhaltige Sitzbezüge im Lynk & Co 01

Nach Europa schickt Lynk & Co die geliftete Version des 01. Leichte Retuschen an Front und Heck sowie ein laut Hersteller zu 80 Prozent neuer Innenraum kennzeichnen das überarbeitete Kompakt-SUV. Charakteristisch für den Lynk & Co 01 sind die zweigeteilten Scheinwerfer im Grill und auf den Kotflügeln. Die Seitenlinie prägen horizontale Linien und Sicken, anders als bei vielen Wettbewerbern fällt das Dach nach hinten kaum ab. Für optische Auflockerung sorgt eine farblich abgesetzte Leiste über der oberen Fensterlinie, die in der C-Säule nach unten abfällt. Auch das Heck dominiert eine horizontale Blende, vor allem fallen aber die rechtwinklig angelegten Rückleuchten auf.

Im Interieur geht Lynk & Co mit der Zeit. Heißt: Die Instrumente erscheinen auf einem 12,3-Zoll-Monitor hinter dem Lenkrad, der Touchscreen in der Mittelkonsole ist mit 12,7 Zoll noch etwas größer. Das Infotainment-System basiert auf Android-Auto-Technologie von Google, anders als im Volvo XC540 Recharge Pure Electric oder im Polestar 2 erscheint im Lynk & Co 01 aber eine individuelle Bedienoberfläche. Und: Auch wenn die digitale Steuerung intuitiv von der Hand geht, sind zentrale Funktionen wir die Klimatisierung immer noch analog einstellbar.

Optisch überzeugt der Lynk & Co im Innenraum mit modernen, aber aufgeräumten Linien. Positiv aufgefallen ist uns die hochwertige Material- und Verarbeitungsqualität, die sich auch eine Klasse höher sehen lassen könnte. Lynk & Co unterstreicht außerdem den nachhaltigen Charakter seines SUVs, so sind zum Beispiel die Sitzbezüge aus recycelten Fischernetzen und anderen Kunststoffresten gefertigt. Ausreichend Platz für seine Passagiere vorn und hinten bietet das 4,54 Meter lange und 1,86 Meter breite Kompakt-SUV ebenfalls, der Gepäckraum liegt mit 466 bis 1.213 Litern allerdings eher am unteren Ende des Segments.

Eine Ausstattungsvariante, zwei Antriebe und ein Abo-Modell

Revolutionärer als das Produkt Lynk & Co 01 ist allerdings sein Vertriebsmodell. Aus zwei Gründen fällt der Neuankömmling aus dem Rahmen. Erstens: Individualisierung ist hier out. Den Lynk & Co gibt es ausschließlich mit Vollausstattung, wählen können Kunden höchstens noch die Farbe – blau oder schwarz – und den Antrieb. In schwarz oder blau ist das SUV erhältlich, außerdem als Vollhybrid oder als Plug-in-Hybrid. Unter der Haube werkelt immer ein Dreizylinder-Turbobenziner aus dem Volvo-Regal, der im Hybrid 143 PS und im Plug-in-Hybrid 180 PS leistet. Dazu kommen 55 (Hybrid) beziehungsweise 82 PS aus dem Elektromotor. Die WLTP-Verbräuche liegen bei 6,6 und 1,2 Liter je 100 Kilometer. Allradantrieb gibt es allerdings nicht im Lynk & Co 01, die Motoren übertragen ihre Kraft immer auf die Vorderräder, ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ist Standard.

Und zweitens: Zwar kann man den Lynk & Co 01 auch kaufen oder leasen, der Vollhybrid steht ab 29.412 Euro in der Liste und der Plug-in-Hybrid für 35.294 Euro abzüglich Umweltbonus für Plug-in-Hybride (alle Preise netto zzgl. USt.). Kauf und Leasing spielen aber allenfalls Nebenrollen in der Lynk & Co-Strategie, der Großteil des Absatzes soll über ein Autoabo, hier Membership genannt. 420 Euro werden dann im Monat fällig, inklusive aller Unterhaltskosten außerdem Kraftstoff und mit 1.250 Kilometer. Wer mehr fährt, zahlt knapp 13 Cent je Kilometer. Außerdem bietet Lynk & Co eine digitale Carsharing-Funktion, so dass Nutzer ihr Fahrzeug via Smartphone mit einem definierten Personenkreis teilen können.

Souveränes Gesamtkonzept des neuen Lynk & Co 01

Eine erste Runde konnten wir mit dem Plug-in-Hybrid drehen. Nach WLTP die netto 14,1 kWh große Batterie Strom für 69 rein elektrische Kilometer liefern, in der Stadt sogar für 81 Kilometer. Der nicht ganz volle Akku unseres Testwagens zeigte 63 Kilometer rein elektrische Reichweite an. Drei Fahrmodi stehen Lynk & Co-01-Fahrern zur Verfügung: Pure für rein elektrisches Fahren, Power für maximale Leistungsausbeute und Hybrid für situationsbedingte Nutzung des Elektro- und Verbrennerantriebs. Wir haben uns für den alltagstauglichen Hybrid-Modus entschieden. Das Ergebnis nach knapp 50 Kilometer Fahrt vor allem bei Landstraßentempo und in der Stadt: viel rein elektrische Fahrstrecke, 0,7 Liter Verbrauch laut Bordcomputer auf 100 Kilometer und eine fast leere Batterie. Sie lässt sich an der AC-Säule mit maximal 3,3 kW Ladeleistung in fünf Stunden vollladen.

Was uns ansonsten auffiel? Der Lynk & Co 01 beeindruckt als harmonisches Gesamtkonzept. Das Kompakt-SUV federt mit straff-komfortablem Fahrwerk auch schlechte Fahrbahnzustände souverän weg, das Getriebe arbeitet ebenfalls völlig unauffällig. Auch die angenehm straffen Sitze unterstützen den positiven Fahreindruck. Wo Lynk & Co allerdings noch nachbessern dürfte, sind die Kopfstützen. Sie sind fest in die Sitzlehnen integriert, lassen sich nicht in der Höhe verstellen und sind für Passagiere über 1,80 Meter etwas kurz geraten.

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