Von Christian Frederik Merten
Mazda nutzt die Lücke in seinem SUV-Programm. Ab Ende September besteht das SUV-Programm der Japaner nicht mehr nur aus dem CX-3 und dem CX-5. Mit dem knapp 4,40 Meter langen CX-30 rollt ein weiterer Crossover genau zwischen die beiden bekannten Mazda-Kraxler.
Schicke Linien und ausreichend Platz im CX-30
Außen kennzeichnet den komplett im europäischen Mazda-Designzentrum gezeichneten Neuankömmling die typisch-schwungvolle Kodo-Designsprache. Sie wurde für den CX-30 nochmals weiterentwickelt und weist mit der abfallenden Heckpartie deutliche Coupé-Elemente auf. Zugleich betonen schwarze Kunststoffverkleidungen an Radläufen und Schwellern die Zugehörigkeit zum SUV-Segment.
Für den Innenraum betont Mazda das Entwicklungsziel eines besonders hochwertigen Interieurs. Entwicklungsziel erreicht sagen wir. Zum einen wirken die fließenden Linien im Innenraum äußerst harmonisch, zum anderen überzeugen für diese Fahrzeugklasse auch Haptik und Ergonomie. Außerdem bietet die CX-30-Karosserie Fahrer und Passagieren trotz ihrer coupéhaften Linien ausreichend Bein- und Kopffreiheit. Natürlich ist er kein Raumwunder, es zwickt und kneift aber auch nirgendwo. Und in den Kofferraum passen mindestens 430 Liter Gepäck. Was jedoch wie in vielen neuen Autos leidet: die Rundumsicht vor allem nicht schräg hinten.
Mazda bringt den Skyactiv-X-Motor
Technisch basiert der CX-30 wie der neue Mazda 3 auf der neuen Skyactiv-Plattform für kleine und kompakte Fahrzeuge. Mit ihm teilt er sich auch das Motorenprogramm. Zum Start Ende September stehen ein Benziner mit 122 PS – der Skyactiv-G – und ein Diesel mit 116 PS – der Skyactiv-D – zur Wahl, nur einen Monat später folgt der Skyactiv-X mit 180 PS. Letzterer ist auch als Diesotto bekannt, weil er technische Charakteristika von Diesel und Benziner in sich vereint und drehfreudig wie ein Benziner und sparsam wie ein Diesel sein soll.
Skyactiv-G und Skyactiv-X kommen immer mit einem Mild-Hybrid-System, das zum Beispiel Bremsenergie zum Beschleunigen verwendet. Beide Motoren erfüllen außerdem die Abgasnorm Euro 6d, der Diesel die Norm Euro 6d-Temp. Serienmäßig besitzt der Mazda CX-30 immer ein Sechsgang-Schaltgetriebe, optional gibt es aber auch einen Sechsstufen-Automaten (1.681 Euro; alle Preise netto). CX-30 Skyactiv-G und Skyactiv-X gibt es für 2.101 Euro auch Allradantrieb. Der ist für den Diesel Stand heute nicht geplant.
Knackiges CX-30-Schaltgetriebe
Während einer ersten Testfahrt konnten wir alle drei Motoren als Handschalter, den Einstiegsbenziner auch mit der Sechsstufen-Automatik Probe fahren. Der Handschalter im CX-30 schaltet knackig und bietet kurze Schaltwege. Das trifft sich umso besser, da die Mazda-Skyactiv-Aggregate ja bekanntlich ohne Turbo auskommen und gerade für sportliche Fahrer der ein oder andere Gangwechsel mehr angesagt ist. Den Dynamiker unter den drei Motoren gibt der Diesel. Wie die Benziner erfordert zwar auch er besonders bei niedrigen Drehzahlen den einen oder anderen Gangwechsel, zeigt insgesamt aber den sportlichsten Antritt unter den CX-30-Motoren.
Für Vielfahrer unter den Flottenkunden wäre der Diesel sowieso die beste Wahl. Wer allerdings als typischer User-Chooser weniger Kilometer schrubbt, dem sei der 122-PS-Benziner empfohlen. In alltäglichen Fahrsituationen zeigt er sich kaum leistungsschwächer als das Spitzenaggregat Skyactiv-X. Wir empfehlen hier übrigens das Schaltgetriebe. Die Automatik schaltet zwar nicht schlecht, dreht den Motor aber teilweise zu hoch, was sich auch akustisch bemerkbar macht. Allen drei Motorisierungen ist gemein: Das CX-30-Fahrwerk ist zwar ausgewogen komfortabel-straff, federt aber auch recht poltrig ab.
Umfangreiche CX-30-Serienausstattung
Ab 24.412 Euro steht der Mazda CX-30 in der Preisliste und ist sehr üppig ausgestattet. Neben zahlreichen Assistenzsystemen wie einem adaptiven Tempomat, dem Spurwechselassistenten oder der Verkehrszeichenanzeige sind unter anderem Voll-LED-Scheinwerfer oder das Konnektivitätssystem Mazda Connect inklusive Audio-System, 8,8-Zoll-Farbdisplay, Head-Up-Display oder Navi serienmäßig an Bord. Nicht im Basispreis enthalten sind allerdings Features wie die – nicht sehr gleichmäßig arbeitende – Klimaautomatik, die Sitzheizung, eine Einparkhilfe vorn, die Rückfahrkamera, die elektrische Heckklappe oder automatisch abblendende Spiegel. Einzeln sind sie nicht bestellbar, wer auf sie nicht verzichten kann, wählt den Mazda CX-30 Selection (1.429 Euro, 1.849 beim Skyactiv-X mit Frontantrieb, Serie beim Skyactiv-X mit Allradantrieb).
Weitere Optionen gibt es kaum und wenn, dann vor allen in Paketen. Auf das Design-Paket kann man trotz der Matrix-LED-Scheinwerfer getrost verzichten, auch die Ledersitze – vorn elektrisch verstellbar – sind nicht wirklich notwendig. Bleiben also Metallic- und Sonderlackierungen (504 bis 798 Euro), vielleicht das Bose-Soundsystem für 630 Euro und eventuell das i-Activesense-Paket mit weiteren Assistenzsystemen (1.008 Euro).