Ein erster Blick auf das neue große Japan-SUV: bpf-Chefredakteur Christian Frederik Merten ist den neuen Mazda CX-60 schon gefahren.
Foto: Harald Dawo - Mazda Motor Deutschland
Ein erster Blick auf das neue große Japan-SUV: bpf-Chefredakteur Christian Frederik Merten ist den neuen Mazda CX-60 schon gefahren.

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bfp-Fahrbericht

Mazda CX-60: Auf neuen Wegen unterwegs

Auf komplett neuer Heckantriebs-Plattform soll der Mazda CX-60 gegen die etablierte Premium-Konkurrenz antreten. Ob das gelingt? Ein erster Eindruck.

Mit dem CX-60 feiert Mazda gleich mehrere Premieren: Zum einen mischen die Japaner erstmals seit langen Jahren wieder in der Liga der Mittelklasse-SUVs mit. Zum anderen ist der CX-60 auch das erste Modell, das auf der komplett neuen Large-Plattform mit Hinterradantrieb und längs eingebauten Motoren steht. Und außerdem verbaut Mazda im SUV erstmals einen Plug-in-Hybrid. So wollen die Japaner mit dem CX-60 nicht nur einfach ein neues Modell präsentieren, sondern vor allem ihren Anspruch auf das Premium-Segment untermauern.

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Coole CX-60-Proportionen, evolutionäre Linienführung

Optisch entwickelt der CX-60 die bekannte Mazda-Linie – das Kodo-Design – sehr evolutionär weiter. Der jetzt etwas rechteckigere Grill und schmale Scheinwerfer vorn und hinten –  all das ist typisch Mazda. Gelungenes Design, keine Frage. Für eine komplett neue Plattform hätte der Autor – ganz subjektiv – aber etwas mehr Pfiff in der Linienführung erwartet. Zumal die Mazda-Designer dem CX-60 traumhafte Proportionen ins Blech pressten: Mit langer Haube und kurzen Überhängen nutzten die Stilisten jedes Potenzial der neuen Heckantriebs-Plattform.

4,75 Meter misst der CX-60 in der Länge, klassisches Mittelklasse-Maß also. Die Basis Prime-Line steht auf 18-Zöllern, alle anderen Versionen auf 20-Zoll-Rädern. Innen bietet das neue Japan-SUV klassisches Premium-Maß: nicht zu wenig Platz für die Passagiere, aber eben auch nicht zu viel. Wobei der Kofferraum mit 570 bis 1.726 Liter Fassungsvolumen großzügig bemessen ist.

Auch im großen Mazda-SUV kein Touchscreen

Mit Blick auf das CX-60-Interieur betont Mazda die japanische Ma-Philosophie, die Schönheit des leeren Raums. Allerdings: So reduziert präsentiert sich das SUV von innen gar nicht, sondern zeigt klassischen Mazda-Stil. Das ist durchaus positiv zu verstehen, zählen die Cockpits der Japaner doch zu den dynamisch-ergonomischen Vertretern ihrer Zunft. Und weil Mazda beim CX-60 generell die japanische Handwerkskunst herausstellt, gibt´s je nach Ausstattung innen auch entsprechend landestypische Stickereien. Tadellos ist die Verarbeitungsqualität, an der Materialauswahl vor allem der Kunststoffe kann Mazda aber noch etwas feilen: Nicht gemessen am Standard einer Volumenmarke, aber fürs Premiumniveau reicht es noch nicht ganz.

Typisch Mazda: Das 12,3-Zoll-Display über der Mittelkonsole verfügt über keine reguläre Touchfunktion, sondern lässt sich via Dreh-Drückschalter, Tasten oder Sprachbefehl bedienen. Das serienmäßige Infotainmentsystem inklusive Navi integriert erstmals drahtlos Apple Carplay und Android Auto, dann und nur im Stand auch inklusive Touchscreen-Funktion des Zentral-Displays. Spannend: Das aufpreispflichtige „Driver Personalization“-System passt nach Eingabe der Körpergröße kameragesteuert automatisch Sitz-, Lenkrad-, Spiegel- und Head-up-Display-Position an. Was grundsätzlich gut, aber nicht ganz ohne manuelle Nachjustierung funktioniert.

Sechszylinder-Diesel im CX-60 ab sofort bestellbar

Nun aber zum Herz des CX-60, und das schlägt bekanntlich unter der Haube. Zum Start bietet Mazda den CX-60 ausschließlich als Plug-in-Hybrid und mit Allradantrieb an. Ein 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 191 PS leistet zusammen mit dem 175-PS-Elektromotor 327 PS. Der Strom aus dem 17,8-kWh-Akku soll für 63 rein elektrische WLTP-Kilometer reichen. Mit maximal 7,2 kW Ladeleistung ist der Akku nach 2:20 Stunden komplett geladen.

Anfang 2023 reichen die Japaner ihre neuen Reihensechszylinder-Diesel nach. Der Bauart nach ein besonderes Sahnestück für Auto-Enthusiasten, leistet der ebenfalls ab sofort bestellbare 3,3-Liter-Mildhybrid mit 48-Volt-Unterstützung 200 oder 254 PS. Die Achtgang-Automatik ist wie bei allen CX-60 immer Serie, Allradantrieb gibt es ausschließlich für Spitzen-Diesel. Dazu gesellt sich im weiteren Verlauf des Jahres 2023 ein 3,0-Liter-Sechszylinder-Benziner.

Realistische CX-60-Verbrauchswerte

Gefahren sind wir den Plug-in-Hybrid, und seine 327 PS versprechen objektiv nicht nur eine Menge Wums, sondern lösen dieses Versprechen beim Tritt aufs Gas auch ein. Allerdings fährt sich der CX-60 nicht unbedingt – wo sonst von Mazda durchaus gewohnt – wie ein Dynamiker, sondern gibt den Komfortgleiter. Bei mindestens knapp 2,1 Tonnen Leergewicht verwundert es kaum, dass er satt auf der Straße liegt.

Beim Verbrauch aber hält er sich zurück, Mazdas neuer Großer. 3,2 Liter Benzin und 17,5 kWh Strom sorgten laut Bordcomputer auf unserer ersten Fahrt für Vortriebsenergie. Laut WLTP sind es 1,5 Liter und 23 kWh. Kommt also ungefähr hin, und auch die 63 Kilometer rein elektrische Fahrt scheinen auf den ersten Blick realistisch.

Exclusive-Line plus zwei Pakete: fertig ist der CX-60

Zu haben ist der CX-60 e-Skyactiv PHEV, wie Mazda sein neue großes SUV mit zwei Herzen nennt, ab 39.824 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.). Dafür gibt es die Basis Prime-Line, für die aber bis auf eine Lack-Alternative keine Extras zu haben sind, selbst so elementare wie die Rückfahrkamera nicht. Aber auch wenn sich laut Mazda derzeit über 80 Prozent der 5.000 CX-60-Vorbesteller für die Top-Ausstattungen Homura und Takumi entschieden haben: Wir finden, die Exclusive-Line (ab 42.731 Euro) reicht völlig. Dazu noch das „Driver Assistance“-Paket (1.345 Euro) sowie das „Convenience & Sound“-Paket (2.353 Euro) – beide Pakete sind übrigens auch in den Top-Ausstattungen nicht umsonst –, und fertig ist der CX-60.

Übrigens, Stichwort Umweltbonus: Wer seinen CX-60 als Plug-in-Hybrid bis zum 30. September bestellt, dem garantiert Mazda den vollen Umweltbonus auch bei Auslieferung 2023. Aber Achtung, das Ganze hat mehrere Haken: Gezahlt wird nur für Leasing-Kunden und für die auch nur, wenn sie sich für einen CX-60 Homura oder Takumi – also eine der beiden Top-Versionen – entscheiden und zusätzlich das Options-Kreuz beim „Driver Assistance“- und „Convenience & Sound“-Paket machen. Was natürlich auch dann dabei ist: die jetzt großzügigen sechs Jahre Mazda-Neuwagengarantie.

Technische Daten Mazda CX-60

  • Segment: Mittelklasse
  • Karosserie: SUV fünftürig
  • Maße | Kofferraum: 4.745 x 1.890 x 1.680 mm | 570-1.726 l
  • Diesel: 200-254 PS | 4,9-5,3 l | 127-139 g CO2 | ab 38.782 Euro
  • Benziner: noch keine Angaben, folgt im Laufe 2023
  • Plug-in-Hybrid: 327 PS | 1,5 l + 23 kWh | 33 g CO2 | ab 39.824 Euro
  • Max. Ladeleistung PHEV (AC/DC): 7,2/- kW
  • E-Reichweite PHEV: 63 km
  • Versicherung: KH: 18 | VK: 27 | TK: 23

Verbrauch, Emissionen und Reichweiten nach WLTP; Preise netto zzgl. USt.

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