Foto: Mazda

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Fast rundum überzeugend

Mazda6 – Modellpflege und viele Extras in Serie

Der Mazda6 bekommt sechs Jahre nach Einführung des aktuellen Modells ein umfangreiches Facelift. Für Flottenkunden wichtig: Man setzt weiter auf den Diesel.

Von Wolfgang Schäffer

Die serienmäßigen LED-Scheinwerfer sind schärfer geschnitten, die horizontalen Streben im tiefer nach unten gezogenen Kühlergrill wurden gegen eine edel anmutende Gitterstruktur getauscht. Auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass der Mazda6 mit einem neuen Gesicht auch eine kraftvollere Ausstrahlung bekommen hat.

Mazda6: kleine optische Retuschen

Ansonsten sind die Änderungen an der Karosserie des Autos, das bereits 2015 ein Facelift erhalten hatte, eher marginal. So wurden der Heckdeckel bei der Limousine ein wenig retuschiert, die Auspuffendrohre sowohl bei dem Viertürer als auch beim Kombi weiter an die Ecken verlegt.

Viele Neuerungen im Innenraum und bequeme Sitze

Weitaus umfangreicher aber sind die Neuerungen im Innenraum des Mittelklassemodells. Hier haben die Designer noch einmal mächtig Hand angelegt. Fühlbar sind die neuen Vordersitze, die mit dickeren Polstern und anders geformten Lehnen mehr Komfort bieten, ohne den Seitenhalt zu vernachlässigen.

Bei der Lederausstattung ist die automatische Belüftung der beiden vorderen Plätze enthalten. Dabei wird die Luft aber nicht wie sonst üblich von unten durch die Sitze gedrückt, sondern angesaugt. Der Kühlungseffekt ist beeindruckend.

Sehr angenehm auch, dass die Seitenteile der Mittelkonsole im Mazda6 gepolstert sind. Gerade für größer gewachsene Personen ist das auf der langen Strecke ein enormer Pluspunkt, da sich das rechte Knie dann komfortabel anlehnen lässt.

Besonders schmutzabweisende Stoffe

Um mehr optische Breite zu erzeugen, wurde Armaturenträger und Türinnenverkleidungen besser aufeinander abgestimmt, die Lüftungsgitter weit nach außen verlagert. In den höherwertigen Ausstattungen – mehr als 70 Prozent der Mazda6-Kunden entscheiden sich für die höchste Stufe – kommt an der Instrumententafel auf Wunsch ein neues Material zum Einsatz.

Der Wildleder-ähnlich wirkende Stoff ist, eine feine Textilart, die auf Nanotechnologie beruht, schmutzabweisend und pflegeleicht sein soll.

Katalog der Wunschliste erweitert

Generell vorhanden sind ein mittig auf dem Armaturenträger angesiedeltes Acht-Zoll-

Display für das Navigations- und Infotainmentsystem sowie – erstmals in einem Mazda überhaupt – ein Head-up-Display mit Frontscheiben-Projektion.

Überhaupt hat Mazda das Serienpaket deutlich umfangreicher gepackt als bislang und den Katalog der Wunschliste deutlich erweitert.

Neue Konnektivität und viele Assistenzsysteme

Wer hier viele Kreuzchen macht, bringt den Preis auch locker über die 45.000-Euro-Grenze, hat dann aber beispielsweise feinstes Leder, Holz und Chrom im Überfluss. Apple CarPlay und Android Auto sind ebenfalls erstmals zu haben (300 Euro), so dass Smartphones nun leicht mit dem Infotainment des Autos zu verbinden sind.

Zur Grundausstattung im Mazda6 aber zählen außer den bereits genannten Dingen unter anderem noch eine Reihe von Assistenzsystemen (Spurwechsel, Notbremsen, Spurhalten, Ausparkhilfe, Fernlicht), adaptive Tempo- samt Distanzregelung, Fahrdynamik-System, Smartphone-Integration mit Freisprecheinrichtung und zwei USB-Anschlüssen sowie 17-Zoll-Alufelgen.

Drei Benziner und zwei Diesel sind zu haben

Das alles zu einem Basispreis von 27.590 Euro, wenn der Einstiegsmotor, ein Zweiliter-Benziner mit Sechsgang-Getriebe und Frontantrieb im Mazda6 für Vortrieb sorgt. Die Preise für Limousine und Kombi sind identisch. Das Aggregat ist auch mit 165 PS zu haben, kann dann aber wahlweise auch mit einer Sechsgang-Automatik bestellt werden.

An der Spitze der Benziner steht ein 194 PS starker 2,5-Liter, der ausschließlich mit der Automatik kombiniert ist. Das ist schade, denn das Getriebe schluckt offensichtlich Leistung. Wird der Gasfuß energisch eingesetzt, dauert es eine Weile, bis es wirklich zügig voran geht. Die Geräuschkulisse des Triebwerks indessen nimmt schneller zu.

Dagegen ist der 2,2-Liter-Diesel ein echter Leisetreter. Ob mit 150 oder mit 184 PS – beide Leistungsstufen sind manuellem Getriebe oder Automatik sowie in der Kombivariante mit Front- oder Allradantrieb zu haben. Wer eher das komfortable und entspannte Fahren sucht, für den ist die Automatik hier durchaus eine Alternative.

Automatik überzeugt nicht wirklich

Mit der bestens abgestuften und leichtgängigen Sechsgang-Schaltung jedoch lässt sich der Mazda6 deutlich sportlicher bewegen. Kraftvoll und durchzugsstark geht es in so gut wie allen Tempobereichen vorwärts. Beim Benziner hat es Mazda geschafft, auch ohne Partikelfilter die Euro 6d-Temp-Norm zu erfüllen.

Die Selbstzünder hingegen sind bei der Modellpflege mit einem zusätzlichen SCR-Katalysator und einem Harnstofftank nachgerüstet worden. Der Einfüllstutzen dafür liegt nicht wirklich günstig unter dem Ladeboden. Jede andere Lösung wäre anlässlich eines Facelifts wohl zu aufwändig gewesen.

Tadelloses Fahrwerk und Lenkung

Außer der nicht wirklich überzeugenden Sechsgang-Automatik der einzige echte Kritikpunkt am Mazda6. Denn auch an Fahrwerk und Lenkung gibt’s nichts zu mäkeln. Der Wagen liegt klasse in der Hand und lässt sich auch in schnell genommenen Kurven nicht aus der Ruhe bringen.

Auf der anderen Seite sind Federung und Dämpfung so abgestimmt, dass Wegstrecken mit ramponierter Oberfläche souverän passiert werden.

Käufer wandern zu SUV- und Crossover-Modellen ab

Dass es der Mazda6 trotz der vielen hier aufgezählten Vorzüge nicht leicht hat, sich bei Kunden zu behaupten, liegt vor allem daran, dass das komplette Segment der Mittelklasse schwächelt. Die Käufer wandern zu SUV- und Crossover-Modellen ab", weiß Mazda-Vertriebschef René Bock.

Mit den Verkaufszahlen des 6 kann er dennoch zufrieden sein, liegt das Modell doch hinter dem Skoda Superb auf Platz zwei der Mittelklasse-Rangliste eines nichtdeutschen Anbieters. Eine Position, die auch in Zukunft Bestand haben dürfte.

Selbstzünder wieder auf dem Vormarsch

Dabei nennt Bock den Diesel als wichtigen Faktor. Ein Motor, der aus seiner Sicht sowohl unverzichtbar als auch sehr attraktiv ist. Eine Einschätzung, die er mit neuesten Zahlen untermauert.

"Im vergangenen Jahr hatten wir einen Selbstzünder-Anteil von 39 Prozent. Der ist im ersten Halbjahr 2018 auf 22 Prozent gesunken. Doch bei den Auftragseingängen für den überarbeiteten Mazda6, der am 14. September seine Markteinführung hat, liegt die Quote bei 50 Prozent."

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