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Foto: Clemens Noll-Velten
Der Mercedes EQC kann und darf bis zu einem Gewicht von 1,8 Tonnen Anhänger ziehen, die über eine eigene Bremse verfügt

Inhaltsverzeichnis

bfp-Fahrtest

Mercedes-Benz EQC 400 4Matic: Fahrspaß und Zugpferd

Ein GLC nur rein elektrisch? So einfach ist das nicht. Was den Mercedes-Benz EQC 400 4Matic ausmacht, haben wir getestet.

Der EQC 400 4Matic startete im Sommer 2019. Es war das erste Mittelklasse-SUV mit batterieelektrischem Antrieb aus dem Hause Mercedes und das erste Fahrzeug der Submarke Mercedes‑EQ. Optisch gefällt der EQC mit der bulligen Front und der eleganten coupéhaften Heckpartie mit einem sehr dynamischen Auftritt, der an den GLC erinnert. Mit ihm teilt er sich die Plattform, ist sogar rund sechs Zentimeter länger als der GLC, aber innen etwas enger.

Komfortabler Innenraum

Vorne sitzen Fahrer und Beifahrer fürstlich auf sehr gut ausgeformten und vielfach einstellbaren Sitzen. Ausziehbare Oberschenkelauflagen sowie das Sitzkomfort-Paket mit elektrischer Lordosenstützen-Einstellung sind für Vielfahrer zu empfehlen. In unserem Testwagen gab es auch eine Auswahl an Programmen zur Entspannung oder zur Vitalisierung für die Passagiere auf den Vordersitzen. Eine heiße Massage, die frische Brise mit passendem Sound und Verwöhnungsduft aus dem Duftspender im Handschuhfach können nach einem arbeitsreichen Tag die Heimfahrt entspannter machen. Insgesamt verfügt der EQC für einen Mercedes über eine komplette Serienausstattung, die unter anderem schon ein voll digitales Cockpit (MBUX), das Agility Control-Fahrwerk mit selektivem Dämpfersystem, ein Navi, ein Soundsystem, das Keyless-Go Komfort-Paket, Easy-Pack Heckklappe und noch vieles mehr beinhaltet. Zusätzlich gibt es noch Ausstattungspakete, die nicht nur optische Verfeinerungen enthalten. Darin enthalten sind auch die Multibeam LED-Scheinwerfer, ein Burmester Surround-Soundsystem, klimatisierte Ledersitze mit Memory-Funktion vorne, eine 360-Grad-Kamera und alle derzeit verfügbaren Assistenzsysteme aus dem Hause Mercedes-Benz. Zu empfehlen ist das Fahrerassistenz-Paket. Damit wird der EQC um einen Kreuzungsassistenten, einen Abstandsregeltempomaten mit streckenbasierter Geschwindigkeitsanpassung (Kurven, Kreisverkehr, etc.) sowie einen Spurwechselassistenten erweitert. Dieser warnt den Fahrer auch im Stand vor Zweirädern oder Fußgängern, die sich dem Fahrzeug von hinten nähern. Ein Stauassistent ist bei diesem Paket ebenfalls an Bord und ermöglicht teilautonomes Fahren auf der Autobahn. Der aktive Spurwechselassistent führt selbsttätig einen Spurwechsel auf der Autobahn durch, wenn der Fahrer blinkt und es die Verkehrssituation zulässt. Mit dabei ist auch der Ausweichassistent, der den Fahrer in einer kritischen Situation beim Ausweichen unterstützt. Die optionale Verkehrszeichenerkennung zeigt nicht nur die aktuell erlaubte Höchstgeschwindigkeit an, sondern warnt auch vor falscher Einfahrt in Autobahnen und Einbahnstraßen.

Der Arbeitsplatz des Fahrers und das komplette Interieur ist mit viel Liebe designt und verarbeitet und macht Vergnügen. Das MBUX-System mit dem großen Bildschirm, die Schalter und Bedieneinheiten an Lenkrad, Mittelkonsole und dem Touchscreen sind intuitiv bedienbar, alles sitzt am richtigen Platz. Während vorne die Passagiere ordentlich Platz nach oben haben, ist die Kopffreiheit auf der Rückbank im EQC fast zehn Zentimeter geringer. Dennoch haben auch große Menschen bis 1,90 Meter bequem Platz. Der reduzierte Platz im Kopfbereich ist der im Unterboden liegenden Batterie für den Elektroantrieb geschuldet. Der Akku mit 80 kWh Nettokapazität (brutto: 90 kWh) ist 650 Kilogramm schwer und sehr groß. Insgesamt kommt der EQC auf ein hohes Leergewicht von fast 2,5 Tonnen. Das drückt die erlaubte Zuladung auf gerade mal 449 Kilogramm im Vergleich zu 549 Kilogramm beim GLC.

500 Liter Ladegut passen standardmäßig in den tiefen Kofferraum des EQC. Bei umgeklappten Rücksitzlehnen können bis zu 1.460 Liter verstaut werden (GLC: 550 bis 1600 Liter). Durch den abschließbaren doppelten Ladeboden findet darunter auch das Ladekabel seinen Platz.

Mercedes-Gefühl

Schon nach dem Schließen der Türen und nach den ersten Metern Fahrt stellt sich im EQC das typische Mercedes-Gefühl ein, das man von den großen und luxuriösen Klassen von Mercedes kennt. Komfortabel und gediegen, aber nicht bieder, gleitet man über die Straßen. Typisch für E-Fahrzeuge ist der flüsterleise Antrieb. Fahrgeräusche kommen in das zusätzlich Akustik gedämmte Fahrzeug kaum hinein. Das Agility Control-Fahrwerk mit selektivem Dämpfersystem sorgt für sanftes Gleiten. Doch wer es sportlich will, dem bietet der EQC auch dies. Kraft dazu hat er. Der Mercedes EQC 400 4Matic besitzt an Vorder- und Hinterachse je einen 150 kW starken Elektromotor, welche eine Systemleistung von 300 kW (408 PS) ergeben. Wird das Strompedal durchgetreten, wird ein Schub von 760 Newtonmetern System-Drehmoment frei. Dank des elektrischen Allradantriebs wird die Leistung perfekt auf alle vier Räder übertragen, was bei der enormen Schubkraft auch absolut wichtig ist. Stabil und agil, ohne groß ins Wanken zu geraten, nimmt der EQC die Kurven. Das liegt auch am Akku, der den Schwerpunkt des Fahrzeugs tief nach unten drückt. Die Lenkung ist feinfühlig.

Reichweite

Auf dem Datenblatt werden 471 Kilometer Reichweite von Mercedes angegeben. Bei unseren Testfahrten waren es im Durchschnitt rund 338 Kilometer, die mit einer vollen Akkuladung erfahrbar waren. Der Energieverbrauch lag 27,7 kWh pro 100 Kilometer, was auch zu relativ hohen Betriebskosten von 55,12 Cent pro Kilometer führt. Um den Verbrauch zu reduzieren können verschiedene Rekuperationsstufen über das linke Paddel am Lenkrad eingestellt werden. Zusätzlich hilft das „haptische Strompedal“. Wer das Fahrprogramm „Max Range“ auswählt, wird beim Stromgeben durch einen Widerstand daran gehindert, bis zum Bodenblech durchzutreten. Auf langen Strecken kann die intelligente Routennavigation, wie wir sie von Tesla und dem Netz von Superchargern kennen, eine gute Hilfe sein. Der Mercedes berechnet die Route mit Zwischenstopps an DC-Schnelladesäulen, wo der Elektrowagen mit bis zu 110 kW laden kann.

Mit einem Update hat Mercedes jetzt endlich auf die Kritik an den langen Wechselstrom-Ladevorgängen reagiert: Statt wie bisher maximal 7,4 kW pumpt der serienmäßige On-Board-Lader jetzt bis zu elf kW in den Akku. Der kann dadurch statt in bisher elf in nunmehr siebeneinhalb Stunden von zehn auf 100 Prozent gefüllt werden.

Zugpferd

Elektrofahrzeuge als Zugmaschinen sind keine Selbstverständlichkeit. Der Mercedes EQC kann und darf das bis zu einem Gewicht von 1,8 Tonnen, wenn der Anhänger über eine eigene Bremse verfügt (750 Kilo ohne eigene Bremsen). Die Stützlast ist bis 72 Kilo erlaubt, ein Fahrradträger mit zwei Pedelecs sollte damit also möglich sein. Allerdings reduziert sich bei Anhängerfahrt die Zuladung auf nur 380 Kilogramm.

Fazit

Was die Qualität der Verarbeitung, den Komfort, das Ausstattungspotenzial sowie die Fahrleistung und die Möglichkeit Anhänger zu ziehen angeht, ist der EQC ein echter Mercedes. Verbrauch und Reichweite trüben das Bild etwas.

Betriebskosten/TCO Mercedes-Benz EQC 400 4Matic

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