Von Christian Frederik Merten
Mit der Baureihe 206 fährt Mercedes die Neuauflage seine Bestsellers C-Klasse ins Rampenlicht. 10,5 Millionen Mittelklasse-Modelle haben die Stuttgarter seit Einführung des 190 im Jahr 1982 verkauft, und wie bei Erfolgsmodellen üblich bedeutet das auch für die neue C-Klasse eine evolutionäre Design-Entwicklung: Mit dem trapezförmigen Grill, schmalen Scheinwerfern und den auch bei der Limousine jetzt horizontal angeordneten Rückleuchten folgt die neue C-Klasse der aktuellen Formensprache von Mercedes-Benz. Zeitgleich mit der Limousine stellt Mercedes den Kombi T-Modell der Öffentlichkeit vor. Hier zierten bereits den Vorgänger in die Breite gezogene Heckleuchten, weshalb der Unterschied zum Vorgänger zumindest am Heck der Raumversion noch geringer ausfällt.
Innen erwartet die C-Klasse-Passagiere jetzt mehr Platz. Vorn gibt es 22 und hinten 15 Millimeter mehr Ellenbogenfreiheit. Trotz Beibehaltung der kuppelförmigen Dachlinie wuchs die Kopffreiheit im Fond in der Limousine um 13 Millimeter. Im T-Modell sind es plus 11 Millimeter. Und auch die Kniefreiheit hinten legte um 35 Millimeter zu.
Maximal 30 Zoll großer Touchscreen in der C-Klasse
Viel spannender aber ist die Umgebung, die die C-Klasse-Passagiere in der Neuauflage erwartet. Denn Mercedes hat den Innenraum seiner Mittelklasse-Baureihe komplett renoviert. Nicht nur die fünf Belüftungsdüsen, die an Flugzeugtriebwerke erinnern sollen, prägen das C-Klasse-Interieur, sondern vor allem die digitalen Elemente. Als Instrumentenanzeige dient ein 10,25 oder 12,3 Zoll großer LCD-Monitor hinter dem Lenkrad. Serienmäßig ist außerdem ein 9,5 Zoll großer Touchscreen im oberen Teil der Mittelkonsole, der optional auf 11,9 oder sogar 30,2 Zoll anwächst. Anders als in den Kompaktmodellen oder in der E-Klasse sind die beiden Monitore aber nicht mehr als Widescreen-Cockpit angeordnet. Mit der vertikalen Ausrichtung seines Zentral-Displays folgt die C-Klasse jetzt eindeutig dem großen Vorbild S-Klasse. Wer wesentliche Fahrtinformationen lieber direkt vor Augen hat, kann optional ein neun mal drei Zoll großes Farb-Head-up-Display bestellen.
Wie in der S-Klasse hält auch in die neue C-Klasse die zweite Generation des Mercedes-Infotainmentsystems MBUX Einzug. Damit verbunden sind nicht nur individualisierbare Darstellungsmodi, sondern vor allem einige nützliche Funktionen. Nicht nur haben die Stuttgarter den Sprachassistenten „Hey Mercedes“ verfeinert, aus der C-Klasse lassen sich auch Smart-Home-Funktionen steuern. Außerdem erlaubt das System Zugang zu allen relevanten Streaming-Plattformen und damit den Abruf individueller Musik-Playlists. Und: MBUX weist auch auf Software-Aktualisierungen hin, denn Over-the-Air-Updates sind ebenfalls möglich in der neuen C-Klasse-Generation.
Plug-in-Hybride mit 100 Kilometer elektrischer Reichweite
Unter der Haube der neuen C-Klasse stecken Diesel und Benziner mit integriertem Startergenerator und ausschließlich mit vier Zylindern. Mild-Hybrid-Antriebe sind also Standard in der Stuttgarter Mittelklasse Baureihe 206. Die Benziner leisten 170, 204 oder 258 PS, Allrad gibt es optional für die beiden stärkeren Varianten. Die Diesel leisten zunächst 200 oder 265 PS, Allradantrieb gibt es für sie nicht. Automatikfreunde können sich freuen, eine Neungang-Automatik ist immer Serie in der neuen C-Klasse.
Kurz nach dem Start der Mild-Hybride rollt Mercedes die C-Klasse wieder als Plug-in-Hybrid auf die Straße. Die Stuttgarter unterstreichen ihr Alleinstellungsmerkmal und bringen auch wieder einen Diesel-Plug-in-Hybrid. Die rein elektrische Reichweite soll 100 Kilometer betragen, seinen Strom bezieht der Elektromotor aus einer 25,4-kWh-Batterie. Sie kann nicht nur mit 11 kW Wechselstrom geladen werden, sondern – bislang selten bei Plug-in-Hybriden – auch mit Gleichstrom. Bei maximal 55 kW Ladeleistung ist der Akku dann in einer halben Stunde komplett gefüllt.
Was gibt es noch zu sagen zur neuen C-Klasse? Eine optionale Hinterachslenkung soll für verbessertes Handling sorgen, der Funktionsumfang der Fahrerassistenzsysteme wurde erhöht, die aus der S-Klasse bekannten LED-Scheinwerfer können Fahrerhinweise auf die Straße projizieren und für alle, die es etwas rustikaler mögen, gibt es das T-Modell später erstmals auch als höhergelegten und optisch aufgepeppten All Terrain.