Dennis Gauert / Daimler
Der Einstiegspreis für den Kastenwagen mit dem Radstand Standard beträgt 46.272 Euro netto, für ein Fahrgestell 43.652 Euro netto. Das Zuschalten erfolgt bei laufendem Motor entweder im Stand oder bei niedrigen Geschwindigkeiten bis 10 km/h über einen Schalter in der Armaturentafel. In diesem Fahrmodus wird die Antriebskraft des Mercedes-Benz Sprinter 4x4 im normalen Fahrbetrieb im Verhältnis von 35:65 auf Vorder- und Hinterachse verteilt.
Mercedes-Benz Sprinter: Funktionen des Adaptive ESP bleiben erhalten
Die elektronische Traktionsregelung 4ETS ist vollständig in das elektronische Stabilitäts-Programm "Adaptive ESP" integriert und in ihrer Regelcharakteristik an den Allradantrieb angepasst. Dabei bleiben sämtliche Funktionen des Adaptive ESP erhalten: Antiblockiersystem ABS, Antriebsschlupfregelung ASR, Elektronische Bremskraftverteilung EBV, Bremsassistent BAS und der Anfahrassistent AAS. Verlieren eines oder mehrere Räder auf rutschigem Untergrund die Traktion, bremst 4ETS die durchdrehenden Räder automatisch mit kurzen Impulsen ab und erhöht dadurch in gleichem Maße das Antriebsmoment an den Rädern mit guter Traktion. 4ETS nutzt zu diesem Zweck die ABS-Radsensoren. Der automatische Bremseneingriff kann die Wirkung von bis zu drei Differenzialsperren ersetzen.
Je nach Fahrsituation kann die Antriebsschlupfregelung ASR des Sprinter 4x4 kurzzeitig über die Menütasten am Lenkrad ausgeschaltet werden. In diesem Fall werden die Regelschwellen kurzfristig erweitert, um etwa im Schneekettenbetrieb oder auf Schotterstraßen durch erhöhten Schlupf die Traktion zu erhöhen. In einem Geschwindigkeitsbereich zwischen 40 und 60 km/h wird die ASR-Funktion automatisch wieder aktiviert. Gleiches gilt bei einem unzulässig hohen Schlupf sowie nach mehr als zehn Sekunden im Modus ASR Off. In allen Situationen bleibt ESP immer aktiviert.
Bei steigender Geschwindigkeit wird die Sperrwirkung innerhalb einer Achse reduziert, um zugunsten der Fahrstabilität Gierbewegungen (Drehungen um die Hochachse) zu vermeiden. Ein Überhitzen der Bremsanlage ist trotz der Eingriffe ausgeschlossen: Steigt bei extremem Einsatz im Gelände die Temperatur der Bremse auf unzulässige Werte, reduziert 4ETS die Sperrwirkung selbständig so lange, bis die Bremse wieder abgekühlt ist. Der Fahrer wird darauf durch eine Kontrollleuchte aufmerksam gemacht.
Mercedes Sprinter erkennt Gewichtsverteilung
Per Load Adaptive Control LAC erkennt der Allrad-Sprinter Ladung und Gewichtsverteilung. Das adaptive ESP passt die Regelcharakteristik daran an. Speziell im Gelände erhöht Adaptive ESP damit die Sicherheit, etwa beim seitlichen Befahren von Böschungen mit großer Fahrzeugschräge.
Auf Wunsch gibt es die Downhill Speed Regulation (DSR) in Verbindung mit dem Untersetzungsgetriebe. Sie stellt sicher, dass bei Bergabfahrt eine vorgewählte Geschwindigkeit konstant gehalten wird. Dies wird durch ein Zusammenspiel von Motor, Getriebe sowie gezielten Bremseingriffen möglich.
Untersetzungsgetriebe "Low Range" optional zu haben
Der Allrad-Transporter verfügt auf Wunsch über das zusätzliche Untersetzungsgetriebe "Low Range". Eingeschaltet per Tastendruck im Stand bei laufendem Motor, aktiviertem 4x4-Antrieb und getretener Kupplung bzw. Automatikstellung "N", verkürzt sich die Übersetzung um 42 Prozent.
Der Sprinter ist vorne um 155, hinten um 136 Millimeter angehoben. Damit beträgt der Böschungswinkel des Sprinter mit 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht 26 Grad. Der Rampenwinkel erhöht sich von 14 auf 23 Grad. Je nach Motorisierung liegt die Steigfähigkeit um etwa 20 Prozent höher als beim konventionell angetriebenen Sprinter. Das Mehrgewicht des Sprinter beträgt 140 Kilogramm als Allrad-Transporter. Das Ladevolumen bleibt gleich.