Mercedes will ein weltweites Netzwerk von Ultra-Schnellladestationen aufziehen. Der Start soll in Nordamerika erfolgen, wie das Unternehmen im Rahmen der Elektronikmesse CES in Las Vegas (bis 8. Januar) erklärt hat. Bis 2027 sollen dort mehr als 400 Ladeparks mit mehr als 2.500 High-Power-Charging-Säulen entstehen. Europa, China und andere Kernmärkte folgen.
Das eigene Netzwerk soll das Laderlebnis der Kunden verbessern, die unter anderem Ladesäulen reservieren und dank Plug-&-Charge-Funktion auf eine Authentifizierung vor Ort verzichten können. Nutzbar sind die Ladepunkte aber auch für die Fahrer anderer Fabrikate. Je nach Region und Standort sollen vier bis zwölf, in Einzelfällen auch bis zu 30 Hochleistungs-Ladesäulen mit bis zu 350 kW installiert werden – eine Leistung, die die aktuellen Fahrzeuge der Marke noch gar nicht nutzen können.
Ladehubs in Metropolen
Für die Anlage selbst verspricht Mercedes ein großzügiges Platzangebot sowie nach Möglichkeit eine Überdachung. Zudem sollen Überwachungskameras für ein hohes subjektives Sicherheitsempfinden sorgen, nahe Gastronomie- und Sanitär-Einrichtungen sind ebenfalls vorgesehen. Zu finden sein werden die Schnellladehubs laut dem Hersteller in wichtigen Städten und Ballungszentren in der Nähe von Hauptverkehrsadern und verkehrsgünstigen Einzelhandels- und Dienstleistungsstandorten. Auch die Autohäuser der Marke sollen als Standorte dienen.
Außer über das geplante eigene Ladenetzwerk tritt Mercedes in Europa bereits mit dem Gemeinschaftsunternehmen Ionity als Ladesäulenbetreiber auf. Beide Ansätze sollen nebeneinander bestehen. Mit dem eigenen Netzwerk sind die Schwaben aber nicht allein. Pionier in dieser Hinsicht ist Tesla mit seiner Supercharger-Strategie, aber auch VW baut in den USA unter der Marke „Electrify America“ an Lade-Infrastruktur. (Holger Holzer/SP-X/dnr)