Foto: BMW AG

Inhaltsverzeichnis

Sinnvolle Zusatzausstattungen

Mit Extras fitter unterwegs

bfp-Serie "Arbeitsplatz Auto" Teil 3: Der Aufpreis für Extras lohnt sich vielfach. Denn bessere Arbeitsmittel steigern die Leistungsfähigkeit.

Von Sabine Neumann

"Für mich gehört der Tempomat zu einem der wichtigsten Tools in meinem Dienstwagen", lautet die Antwort auf die in lockerer Runde mit Außendienstlern gestellte Frage nach ihrem Lieblings-Ausstattungsmerkmal im Auto. Im ersten Moment mutet das überraschend an. Doch die nachfolgende Erklärung ist dann doch logisch. Die konsequente Nutzung bewahre ihn vor dem gesundheitsgefährdenden Stress, Knöllchen aufgrund von Geschwindigkeitsübertretungen zu riskieren.

Gleichzeitig hilft ein solches Geschwindigkeitsregelsystem, die Beine zu entlasten. Weniger oder gar keine Schaltvorgänge bedeutet weniger Anstrengung für die Muskeln und damit weniger Verdrehungen in den Becken- und Beingelenken. Das beugt schmerzhaften Rückenleiden vor. Diese Schlussfolgerung zeigt mehr als deutlich auf, welch großen Einfluss die Car-Policy eines Unternehmens auf die Leistungsfähigkeit seiner Mitarbeiter hat.

Auf gute Sitze wird durchaus geachtet

Um wirklich mit voller Konzentration einer Tätigkeit nachgehen zu können, ist mehr als fachliches Know-how gefragt. Ein berufliches Umfeld, an dem sich Arbeitnehmer wohl und sicher fühlen, gehört ebenso dazu wie ein gesundheitsförderlicher Arbeitsplatz. Und das ist im Falle von Vertrieblern, Handwerkern oder Dienstleistern eben der Pkw oder der Transporter.

Bei deren Anschaffung bekommen Qualität und Verstellbarkeit der Sitze mittlerweile durchaus eine gewisse Aufmerksamkeit. Was aber nicht heißt, dass beispielsweise immer darauf geachtet wird, ob eine Lordosenstütze zur Entlastung der Rückenmuskulatur vorhanden ist. Selbst in einem BMW X3 müssen zumindest bei der Basismotorisierung 20i oder 20d ein Kreuz an der entsprechenden Stelle des Auftrages gemacht und 235 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.) extra investiert werden.

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Mittelarmstütze gegen Verspannungen

Aufmerksamkeit sollte durchaus zudem der Mittelarmstütze gewidmet werden. In den meisten als Firmenwagen genutzten Modellen gehört sie zum Lieferumfang. Bei Transportern sieht die Welt da vielfach anders aus. Dabei trägt dieses Bauteil – zumindest wenn es richtig eingestellt ist – dazu bei, Verspannungen im Nacken zu vermeiden.

In diesem Zusammenhang ist auch die Sitzheizung zu sehen. Wer im Winter morgens oder nach einem Kundenbesuch ins ausgekühlte Fahrzeug steigt, weiß, wie wohltuend die Wärme im Rücken ist. Beim Opel Astra steht sie mit 382 Euro, bei einer Mercedes E-Klasse für 360 Euro in der Liste der Zusatzoptionen. Im VW Passat ist dieses Extra nur in Verbindung mit dem Sonderpaket "Business Premium" (1.429 Euro) oder gar der Topausstattung Elegance erhältlich. Mit 496 Euro vergleichsweise günstig fällt das Ausstattungspaket "Komfort" beim Skoda Octavia aus. Zumal darin außer der Sitzheizung – sogar auf den äußeren Rücksitzen – auch die Lenkradheizung und eine Dreizonen-Klimaautomatik enthalten ist.

Klimaanlagen steigern Sicherheit

Letztere hat den großen Vorteil, dass sich die Temperatur deutlich präziser einstellen lässt als mit einer einfachen Klimaanlage. Die ist in vielen Car-Policy längst vorgeschrieben, aber auch in den meisten Basisversionen von typischen Flottenfahrzeugen enthalten.

Schließlich hat schon vor vielen Jahren eine im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) durchgeführte Studie der Gesamthochschule Wuppertal gezeigt, dass sich bereits bei einer mittleren Wärmebelastung im Autoinnenraum von 27 Grad Celsius die durchschnittlichen Unfallzahlen um sechs Prozent im Außerortsverkehr und um elf Prozent im Innerortsverkehr erhöhen. Grund dafür sind die nachlassende Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Die mit einem Unfall verbundenen Kosten relativieren die Investition in eine Klimaautomatik schnell. Volkswagen berechnet 450 Euro für die Dreizonen-Klimaautomatik mit Allergen-Filter.

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Unnötige Verknüpfungen von Zusatzausstattungen

Allerdings: Der Blick ins Kleingedruckte der Preislisten verdeutlicht, dass die Wahl von Zusatzausstattungen ihre Tücken hat. So bedingt die Anschaffung der Klimaautomatik für einen Passat in den Varianten Conceptline oder Passat die zusätzliche Wahl des "Licht & Sicht"-Pakets (374 Euro).

Anderes Beispiel: für die Mercedes E-Klasse wäre die Anschaffung einer "Energizing Komfortsteuerung" mit 200 Euro im beruflichen Alltag durchaus zu überlegen. Schließlich verspricht dieses Feature, eine positive Auswirkung auf die Energie der Vielfahrer zu haben. Jedoch kann dieses Tool nicht für die normale Innenraum-Serienausstattung und überhaupt nur in Verbindung mit dem Air-Balance-Paket (335 Euro) und Command-Online (2.650 Euro) installiert werden. Bei derart komplizierten Verknüpfungen ist es verständlich, dass Fuhrparkmanager nicht mehr als notwendig in die Welt vermeintlich sinnvoller Zusatzoptionen eintauchen wollen.

Auch Sicherheits-Features kosten oftmals extra

In Bezug auf die Sicherheit ihrer Dienstwagennutzer bleibt ihnen jedoch gar nichts anderes übrig. Unter dem Stichwort „Ladungssicherung“ sind hier jegliche Systeme wie Gepäcknetze oder Gepäckraummanagementsysteme gefragt. Mit einer "Flex Organizer"-Ausstattung (122 Euro), die im Opel Astra Sportstourer außer seitlich im Gepäckraum montierten Befestigungsschienen auch ein Trennnetz als Gepäckraumteiler, Befestigungshaken und -adapter umfasst, ist die Sache schnell erledigt. Eine elektrisch öffnende Heckklappe schlägt beim Octavia mit 429 Euro oder der E-Klasse mit 525 Euro zu Buche. Bei Tätigkeiten, die viel Ein- und Ausladen notwendig machen, ist das jedoch eine lohnenswerte Investition.

Für Handwerker, Paketdienste oder Lebensmittellieferanten genügt das Zubehör der Hersteller mitunter aber nicht mehr. Hier kommen Fahrzeugeinrichter ins Spiel. Die Transport- und Hebehilfe Xetto, die es ermöglicht, schwere Gewichte flexibel zu transportieren, ist hier nur eine von zahlreichen Möglichkeiten, um mit den richtigen Extras die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu verbessern.

Auch Firmenwagen betroffen

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