Mitte 2020 der Paukenschlag: Mitsubishi friert alle neuen Modelle für Europa ein. Was damals nach Rückzug vom alten Kontinent klang, sieht heute schon ganz anders aus. Denn auch in Zukunft werden die Japaner Präsenz auf wichtigen europäischen Märkten und damit auch in Deutschland zeigen. Wenn auch nicht ausschließlich mit selbstentwickelten Modellen.
Zwei neue Mitsubishi auf Renault-Basis
Ab 2023 greift Allianzpartner Renault der Marke mit dem Diamantenlogo in Europa modellpolitisch unter die Arme. Dann erblicken zwei Mitsubishi-Modelle auf Clio- und Captur-Basis das Licht der Welt und ergänzen das Portfolio im B-Segment. Betonung auf „ergänzen“, das ist Salvatore De Bellis, beim deutschen Mitsubishi-Importeur MMD Automobile verantwortlich für das Groß- und Gewerbekundengeschäft, ganz wichtig: „Die neuen Modelle kommen zusätzlich zu den aktuellen Modellen. Wir sprechen von einer Abrundung unserer Modellpalette.“
Wie die Mitsubishi-Modelle auf Clio- und Captur-Basis heißen werden, kann MMD Automobile noch nicht sagen. Auch zum Grad der optischen Differenzierung gibt es bislang keine Informationen. Eine möchte De Bellis aber hervorheben: „Die neuen Modelle tragen die Mitsubishi-DNA: hohe Qualität und Zuverlässigkeit, moderne Technologie und ein umfangreiches Serviceversprechen zu einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Klar ist auch: Das neue B-Segment-Fahrzeug auf Basis des Renault Clio wird kein Ersatz für den Space Star, sondern rundet unser Angebot im Kleinwagensegment ab.“ Der Kleinstwagen Space Star wird damit auch langfristig den Einstieg in die Mitsubishi-Welt bilden. Auch im Gewerbekundenmarkt habe er seine Fans, so De Bellis. „Bei Pflege- oder Lieferdiensten, aber auch bei Apothekern.“ Anders als viele andere Hersteller gibt Mitsubishi das A-Segment also nicht auf und bespielt es weiterhin konventionell mit einem Verbrenner-Modell.
Gewerbekunden stärker im Blick
Aber auch mit anderen Modellen sieht sich Mitsubishi im Groß- und Gewerbekundensegment gut aufgestellt. Zum Beispiel geht derzeit rund ein Drittel des Eclipse Cross mit neuem Plug-in-Hybrid-Antrieb an die Zielgruppe, vornehmlich an kleinere und mittlere Unternehmen, aber auch an Behörden oder Selbstständige. „Diesen Anteil wollen wir 2022 aber deutlich ausbauen“, setzt sich De Bellis das Ziel für dieses Jahr. Zielgruppenspezifische Angebote sollen dieses Ziel unterstützen, sind aber nicht nur für den Eclipse Cross, sondern auch für den Space Star – und als Drittem im Bunde – den Pick-up L200 geplant. Auch das übrigens ein Segment, aus dem sich Mitsubishi anders als andere Anbieter in Europa nicht zurückziehen will. „Das Alleinstellungsmerkmal, das wir mit dem L200 haben, wollen und werden wir ganz sicher nicht aufgeben“, unterstreicht De Bellis. „Wie beim Space Star sehen wir auch hier enormes Potenzial für uns.“
Nicht sicher dagegen, ob die vierte Generation des mittelgroßen Mitsubishi-SUVs Outlander nach Europa kommt. Seit 2021 ist das Auto zum Beispiel in den USA auf dem Markt. Sein Vorgänger zählt zu den Pionieren unter den Plug-in-Hybrid-SUVs und würde hierzulande in die Elektrifizierungsstrategie Mitsubishis passen. „Ein auch für Groß- und Gewerbekunden sehr interessantes Fahrzeug“, meint Salvatore De Bellis. In trockenen Tüchern ist aber nichts in Sachen Outlander. Man sei in „engem Austausch“ mit dem Hersteller in Japan, so der deutsche Importeur.
Ladeservice auch für gewerbliche Kunden
Was europäische Kunden von Mitsubishi kurzfristig nicht erwarten können, sind reine Elektroautos. Zumindest nicht, wenn man von dem ausgeht, was die bekannten Produktpläne verraten. Nichtsdestotrotz hat MMD Automobile für deutsche Hybrid-Kunden mit dem sogenannten „Wir-kümmern-uns-Versprechen“ ein Beratungspaket konzipiert, das auch beim Aufbau einer geeigneten Ladeinfrastruktur, bei der Beantragung von Fördermitteln und beim Ökostrom-Bezug unterstützt. Ein Angebot, das auch viele Gewerbekunden annähmen, so De Bellis. „Obwohl wir mit einem deutlich höheren Privatkundenanteil gerechnet hatten.“
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