Mit dem ET7 startet die chinesische Marke Nio ab sofort auch in Deutschland.
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Mit dem ET7 startet die chinesische Marke Nio ab sofort auch in Deutschland.

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Europa-Start

Nio-Start: Drei Modelle, viele Services

Zum Start in Europa will Nio nicht nur mit seinen Batterie-Wechselstationen, sondern auch mit digitalen Features aus sich aufmerksam machen.

ET5, ET7 und EL7 – mit drei Modellen startet die chinesische Elektro-Marke Nio in Deutschland. Nio möchte nicht nur vom Trend zum Elektroantrieb profitieren, sondern auch mit volldigitalisierten Fahrzeugen Akzente setzen. Dafür haben die Chinesen das Hard- und Softwaresystem Banyan entwickelt, benannt nach einem tropischen Feigenbaum. Außerdem ein Nio-Alleinstellungsmerkmal: Die Swap-Stationen zum Batteriewechsel.

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Nio ausschließlich im Autoabo oder im Leasing

Mit dem ET5 als Mittelklasse-Limousine sowie dem ET7 und EL7 als Limousine und SUV der gehobenen Mittelklasse zielt Nio auf Tesla und Co. und positioniert sich damit im gehobenen Preissegment. In Deutschland bestellbar ist der ET7 ab sofort, der EL7 ab Januar und der kleinere ET5 ab Ende März 2023. Zu kaufen gibt es die Nio-Modelle nicht, sondern nur im Autoabo namens „Nio Subscription“ oder im Leasing über verschiedene Leasinggesellschaften.

Zwei Autoabo-Modelle bietet Nio an: mit flexibler und fester Laufzeit. Im flexiblen Modell beträgt die Vertragsdauer mindestens einen Monat, der Vertrag ist mit 14 Tagen Frist kündbar und die Rate sinkt mit zunehmendem Fahrzeugalter. Im festen Modell beträgt die Laufzeit zwölf bis 60 Monate, die feste Rate liegt laut Nio etwa zehn Prozent unter der des flexiblen Tarifs. Zum Ende der Laufzeit ist der Vertrag kündbar oder wird in den flexiblen Tarif überführt.

Zusätzliche Batterie-Miete beim Nio-Leasing

Die konkreten Raten nannte Nio während seines europäischen Launch-Events am 7. Oktober in Berlin ebenfalls. So gibt es das Premieren-Modell, den ET7, ab 1.297 Euro im flexiblen und ab 1.008 Euro im festen Modell bei 36 Monaten Laufzeit (alle Preise netto zzgl. USt.). Beim EL7 werden die Tarife ab 1.403 beziehungsweise 1.092 Euro liegen, beim Einstiegsmodell ET5 ab 1.050 oder 839 Euro. Kein Sonderangebot also, die neuen Nio-Modelle.

Bestellt wird online, die Auslieferung erfolgt direkt zum Kunden. Die geplanten Nio Houses in europäischen Großstädten dienen der Markenrepräsentation. Bei Order bis Ende 2022 gibt es diesen Service kostenlos, Preise für danach nannte Nio noch nicht. Auch die Service-Betriebe des Partners GAS werden Nio-Kundinnen und -Kunden kaum zu Gesicht bekommen: Hier gibt es ebenfalls einen Hol- und –Bring-Service.

Wer möchte, kann seinen Nio aber auch über eine Leasinggesellschaft leasen. Als Basispreis für den ET7 kalkuliert Nio dann 58.740 Euro, dazu kommt allerdings noch eine monatliche Batterie-Miete. Sie hängt von der Akku-Größe ab, im Mittel kann die Leasing-Kundschaft mit 168 Euro rechnen. Garantie auf das Fahrzeug gibt es dann fünf Jahre, auf den Akku acht. Ansprechpartner für die gewerbliche Zielgruppe in Deutschland werden bei Nio bundesweit acht Key Account Manager sein.

Nio-USP: Swap-Stationen zum Batteriewechsel

Aber was bekommt man denn überhaupt fürs Geld? Der Nio ET7 ist eine 5,10 Meter lange Limousine der oberen Mittelklasse mit umgerechnet 657 PS und maximal 445 bis 580 Kilometer WLTP-Reichweite. Mit gleicher Leistung und maximal 394 bis 513 Kilometer Reichweite kommt das 4,91-Meter-SUV EL7, das übrigens bis zu zwei Tonnen an den Haken nehmen kann. Und der kleinere, 4,79 Meter lange ET5 leistet maximal 492 PS und kommt wie der ET7 445 bis 580 Kilometer weit.

Allradantrieb gibt es immer, beim Akku besteht im ersten Schritt die Wahl zwischen zwei Größen: 75 und 100 kWh. Sie lassen sich an der AC-Säule mit 11 und an der DC-Säule mit 130 kW laden – heute eher eine Standardwert. An der Schnellladesäule ist der kleine Akku dann in 30 Minuten von zehn bis 80 Prozent geladen, der große in 40 Minuten. Für 2023 geplant ist außerdem ein 150-kWh-Akku.

Auch wenn Nio in Deutschland eine Ladekooperation mit Plugsurfing eingeht, besonders wichtig sind dem chinesischen Hersteller seine Swap-Stationen zum Batteriewechsel. Drei Stationen – im bayerischen Zusmarshausen, in Berlin und in Hilden – sind in Deutschland bereits in Betrieb beziehungsweise stehen kurz vor dem Start. Noch 2022 sollen es in ganz Europa mehr als 20 Stationen sein, 2023 dann über 120. Der Akku-Wechsel in den deutschen Stationen ist während des Testlaufs kostenlos, später wird eine feste Transaktionsgebühr plus ein Betrag X je Kilowattstunde erhoben. Auch der Wechsel verschiedener Batteriegrößen wird möglich sein. Und das bei vollautomatischen Stationen 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche.

AR- und VR-Technik im Nio-Digitalsystem

Last not least ein paar Worte zu den digitalen Nio-Services. Unter dem Namen Banyan fasst Nio unter anderem OTA-Updates, die KI-Sprachsteuerung Nomi, das Augmented- und Virtual-Reality-System (AR- und VR-System) Pano Cinema sowie die Fahrerassistenzsysteme mit Potenzial zum autonomen Fahren zusammen. So sollen remote nicht nur Benutzeroberflächen, Navigationskarten oder das Infotainment- System aktualisierbar sein, sondern die gesamte grundlegende Betriebssoftware. Und ein weiteres Beispiel: Pano Cinema nutzt AR- und VR-Technik für Entertainment-Funktionen wie spezielle AR- und VR-Brillen – zum Beispiel für das Unterhaltungsprogramm mitreisender Passagiere.

Einen Mehrwert möchte die chinesische Elektromarke auch in ihrer App anbieten. Sie soll nicht allein zur Steuerung wichtiger Fahrzeugfunktionen dienen. Vielmehr soll sie zum Beispiel auch die Teilnahme an kundenexklusiven Events ermöglichen.

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