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Foto: Clemens Noll-Velten
Der Insignia ist noch in der Zeit entwickelt worden, als Opel zu GM gehörte. Nach der Übernahme durch PSA und mittlerweile im neuen Stellantis Konzern aufgegangen, haben es die alten Plattformen der verschiedenen Marken nicht leicht.

Inhaltsverzeichnis

bfp-Fahrtest

Opel Insignia Sports Tourer: Der Unterschätzte im neuen Licht

Mit dem Facelift der zweiten Insignia-Generation hat Opel sein Flaggschiff noch einmal aufgewertet. Wir waren mit dem Insignia Sports Tourer Business 2.0 Diesel unterwegs.

Der Insignia ist noch in der Zeit entwickelt worden, als Opel zu GM gehörte. Nach der Übernahme durch PSA und mittlerweile im neuen Stellantis Konzern aufgegangen, haben es die alten Plattformen der verschiedenen Marken nicht leicht. Dennoch gönnte man dem Flaggschiff aus Rüsselheim nicht nur ein technisches Modellpflegeprogramm, sondern auch das aktuelle Markengesicht mit neuem Logo, gerader Chromspange im Grill und schlank gestalteten Scheinwerfern. Serienmäßig ist jeder Insignia jetzt mit Voll-LED-Leuchten ausgestattet. Sichtbar wird dies an den extra schlanken Scheinwerfern, die das Fahrzeug optisch breiter wirken lassen. Für rund 1.400 Euro (zzgl. MwSt.) Aufpreis bringt das Rüsselsheimer Topmodell noch mehr Licht ins Dunkel. Die adaptiven Frontscheinwerfer verfügen dann über insgesamt 168 LED-Elemente – 84 pro Scheinwerfer und sind im wahrsten Sinne ein Highlight. Sie sorgen für eine fließende Anpassung des Lichtstrahls an jede Verkehrssituation, ohne vorausfahrende oder entgegenkommende Fahrzeuge zu blenden und für „stadionhelles und blitzschnelles Licht“, wie es bei Opel heißt. Klare, schnörkellose Linien bestimmen auch die Heckansicht. Die Heckschürze wird jetzt im unteren Bereich bei allen Vierzylinder-Modellen durch zwei kantig geformte, ovale Auspuffendrohre abgeschlossen. Doch sind den großen Veränderungen Grenzen gesetzt, und auch eine Plug-in-Hybrid-Version wird es nicht geben. Denn der 4,99 Meter lange Sports Tourer genannte Kombi basiert noch auf GM-Architektur. Und so findet man das GM-Logo noch auf einigen Bauteilen, wie zum Beispiel an den Fenstern.

Innenraum

Einsteigen – und sich wohlfühlen: Das ist der erste Eindruck, den man bei der Begegnung mit dem Opel Insignia Sports Tourer gewinnt. Der Einstieg gelingt ohne Verrenkungen, und der Fahrer kann auf einem sehr bequemen und satt gepolsterten, achtfach einstellbaren ergonomischen Aktiv-Sitz, mit Massagefunktion serienmäßig und AGR-zertifiziert, platznehmen. Auch große Mitfahrer haben auf der Rücksitzbank viel Platz zum Dachhimmel und zum Vordersitz. Alle Schalter und Bedienelemente sind ergonomisch und fahrerorientiert angeordnet. Das verwendete Material fühlt sich wertig an und die Verarbeitung ist tadellos. Die Bedienung erfolgt intuitiv. Praktisch sind die technischen Details, wie der Drehschalter für die Vorauswahl der maximalen Kofferraumöffnungshöhe und die serienmäßige Frontscheibenheizung.

Ein Infotainmentsystem mit acht Zoll großem Touchscreen ist serienmäßig in der Insignia Business Ausstattung. Es beinhaltet auch eine Echtzeit-Navigation, ein DAB+-Radio, eine Freisprecheinrichtung und weitere Online-Dienste. Die Menüführung ist logisch aufgebaut und auch Apple CarPlay und Android Auto sind integriert. Die Klimaanlage kann sowohl über eigene Dreh-Drückschalter als auch über den Touchscreen eingestellt werden. Sitzheizungen gibt es in den Vordersitzen und den äußeren Hintersitzen serienmäßig. Gefallen hat uns auch, dass die Bilder der Rückfahrkamera in hoher Auflösung auch bei Dunkelheit sehr gut dargestellt werden. Die Radarsensoren überwachen den Bereich neben Fahrzeugfront und -heck und warnen optisch und akustisch beim Ausparken vor Querverkehr.

Kraftvoller Motor

Für lange Fahrten bestens geeignet ist der Selbstzünder unter der Motorhaube. Der 174 PS starke 2.0 Liter Turbo-Diesel ist akustisch präsent, aber keinesfalls störend laut. Der drehfreudige und laufruhige Vierzylinder hat genug Leistung für das Fahrzeug und eine gute Kraftentfaltung mit 380 Nm. Dank Allradantrieb wird diese Kraft auch wirklich auf den Asphalt gebracht. Flotte Überholvorgänge und forsches Anfahren werden so zum Kinderspiel. Für Businesskunden und Vielfahrer ist der Motor also erste Wahl. Zumal die 8-Stufen-Automatik wirklich mit dem Motor harmoniert und der Wagen geschmeidig und komfortabel über die 18 Zoll großen Leichtmetallfelgen (560 Euro netto Aufpreis) abrollt. Die Fahreigenschaften des Opel Insignia gefallen sehr, besonders die präzise Lenkung, die geringen Aufbaubewegungen bei schnellen Lastwechseln und die ausgewogene Abstimmung. Insgesamt bewegt sich Opel Insignia, trotz seiner Länge von fast fünf Metern und seiner Breite mit Außenspiegeln von knapp 2,10 m, ziemlich wendig und agil durch das Straßengeschehen. Bei unseren Testfahrten kamen wir im Schnitt auf 6,8 Liter Diesel pro 100 Kilometer. Fuhrparkverantwortliche können mit  rund 60 Cent pro Kilometer Betriebskosten rechnen.

Viel Platz im Kofferraum

Ein Kombi wird auch immer an der Beschaffenheit seines Kofferraumes bemessen – und in dieser Disziplin macht der Rüsselsheimer ebenfalls eine gute Figur. Maximal 615 Kilogramm können zugeladen werden und mindestens 560 Liter passen in den Kofferraum, und werden die hinteren Lehnen (im Verhältnis 20:40:20) umgeklappt, sind es 1.665 Liter. Vier Verzurrösen und vier Taschenhaken sorgen dafür, dass das Gepäck gut gesichert werden kann. Das Sicherheitsnetz zur Montage hinter der ersten oder zweiten Sitzreihe ist in der gefahrenen „Business“-Variante ebenso enthalten wie die praktische sensorgesteuerte Heckklappe.

Fazit

Den Opel Insignia Sports Tourer zu fahren macht Spaß. Ausstattung, Kosten und das große Platzangebot überzeugen. Er gehört zweifellos zu den meist unterschätzten Fahrzeugen hierzulande, hat aber im Fuhrpark seinen Platz gefunden.

Betriebskosten/TCO Opel Insignia Sports Tourer 2.0 Diesel

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