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Foto: First Stop
Eine eigene Beschilderung bei First Stop zeigt: Das eigene Servicenetz versteht sich auf den Umgang mit Elektrofahrzeugen.

Kfz-Technik

Partner im Netz

Freie Werkstätten locken Fuhrparks mit technischer Rundum-Betreuung. Raum für Differenzierung bieten digitale Prozessbeschleuniger.

Flottenmanager befinden sich in einer Zwickmühle: Einerseits sind sie bestrebt, Kosten für Wartung und Reparatur nicht ausufern zu lassen. Andererseits sind Sicherheit und Schnelligkeit wichtige Kriterien – dafür verlangen Werkstattpartner jedoch gutes Geld. Ein Glück, dass auch die andere Seite gewissen Zwängen unterliegt: Kfz-Servicebetriebe müssen die Werkstatt auslasten und sind daher an konstruktiver Zusammenarbeit mit Fahrzeugflotten interessiert. Gerade freie Betriebe treten in dieser Hinsicht immer professioneller auf und stellen eine Alternative zum Markenservice dar.

Insbesondere gemischte Fuhrparks und kostensensible Disponenten fahren mit Werkstattkonzepten besser. Die Existenz dieser Servicenetze zeigt ein verändertes Bewusstsein der Branche: Werkstätten haben sich ein Stück weit vom "Einzelkämpfer"-Ansatz entfernt. Die eigene Marke mag beim Wettbewerb um Privatkunden oder regionale Handwerker von Vorteil sein, bei der Ansprache größerer Flotten zählen aber Kooperation, Wiedererkennbarkeit und die Zugehörigkeit zu einem überregionalen Netzwerk.

Mehrmarkenservice mit Soft-Skills

Das Werkstattsystem 1a Autoservice umfasst eigenem Bekunden zufolge 1.500 Standorte in der DACH-Region und bietet Kfz-Services für alle Fabrikate, zeitliche Flexibilität, gibt sich kundennah und stellte auf bfp-Anfrage die im Vergleich zu den Vertragswerkstätten günstigen Preise heraus. Preisvorteile kommen durch Abschläge beim Stundenverrechnungssatz sowie günstigen Ersatzteilen zustande: "Wir verwenden grundsätzlich Ersatzteile mit Erstausrüstungsqualität. Auf Kundenwunsch können Ersatzteile aus dem Aftermarket eingebaut werden", erklärte Arnd Metzler, Key Account Flotte Consumer bei First Stop. Hintergrund: Viele Autozulieferer oder Kfz-Teilehändler vermarkten auf dem sogenannten "Independent Aftermarket" (IAM) preislich interessante Eigen- und Zweitmarken.

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Foto: Vergölst
Fuhrparkmanager benötigen einen verlässlichen Servicepartner, ist sich Sebastian Becker, Leiter Großverbrauchergeschäft bei Vergölst, sicher: „Das haben wir in den letzten Monaten sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt und wollen hier auch künftig weiter aufsetzen.“ 

Auch der enge Kontakt ist essenziell: Firmenkunden betreut beispielsweise Pitstop via Hotline oder persönlichem Ansprechpartner – je nach Größe des Fuhrparks, hieß es aus der Presseabteilung. Dieselbe Trumpfkarte spielt auch FleetPartner/Vergölst: Laut Sebastian Becker brauchen Fuhrparkmanager einen verlässlichen Partner für ihre Flotte: "Das haben wir in den letzten Monaten sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt und wollen hier auch künftig weiter aufsetzen", so der Leiter Großverbrauchergeschäft. Einen steigenden Bedarf sehe man vor allem im Autoservice für Flotten.

Abgerundet wird das Programm vielerorts durch Soft-Skills: Die Autotechnik-Netzwerke punkten mit kunden- und fahrerfreundlichen Services wie Aufenthaltszonen, um kurze Servicestopps komfortabel zu gestalten. Auch gehören UVV-Prüfungen und Führerscheinchecks zum Portfolio. Besonders wichtig sind Mobilitätsdienste: Die Innovation Group bietet über 1.100 angeschlossene K&L-Betriebe sowie bei 400 Wintec-Autoglaspartner den kostenlosen Ersatzwagenservice. Auch das BASF Coatings-Netzwerk kommt Schadenkunden entgegen: "Wir sind flächendeckend aufgestellt und garantieren einen Hol- und Bring-Service bis 60 Kilometer Umkreis", warb Bernd Seßner. Als Key Account Manager FLI ist er Ansprechpartner für Flotten und repräsentiert rund 160 deutsche Partnerbetriebe der Marke Color Motion.

Digitale Prognose

Von Systemzentralen geht ein steter Optimierungsimpuls aus – im Fokus stehen schnellere Prozesse. Flotten buchen am liebsten nicht nur das "Rundum-sorglos-Paket", sondern erwarten beim vollumfänglichen Service auch hohes Tempo, wie Markus Stumpp weiß: "Angefangen bei der Unfallschadenhotline und Karosserieinstandsetzung, über die Risikominderung bis hin zur Schadenregulierung und -abwicklung steuern wir im Auftrag des Fuhrparkbetreibers den kompletten Schaden", erklärte der Geschäftsführer der Innovation Group Fleet & Mobility GmbH. Diesen ganzheitlichen Ansatz bestätigte uns auch Volker Zens: „Die Sicherung der Mobilität ist das wichtigste Anliegen eines jeden Unternehmens. Um die Mobilität so effizient wie möglich zu sichern, wird immer öfter ein Partner bevorzugt, der alles aus einer Hand bietet“, ließ der Direktor Verkauf und Marketing Deutschland und Österreich wissen.

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Foto: Innovation Group
"Angefangen bei der Unfallschadenhotline und Karosserieinstandsetzung, über die Risikominderung bis hin zur Schadenregulierung und -abwicklung steuern wir im Auftrag des Fuhrparkbetreibers den kompletten Schaden", erklärte Markus Stumpp, Geschäftsführer der Innovation Group Fleet & Mobility GmbH.

Ein Prozessbeschleuniger sind IT-Werkzeuge – nicht nur Fuhrparkmanager, sondern auch Werkstätten digitalisieren daher eigene Prozesse. Laut Axalta dienen digitale Tools zur Steigerung der Produktivität im Unternehmen sowie zur besseren Kundenkommunikation. Auch bei der Suche nach Fachkräften sei Software hilfreich, gab Karsten Stöcker zu Bedenken. Als Axalta Netzwerke Manager betreut er das Werkstattsystem Identica. Ein weiterer Trend liegt in der Telematik: Mit einigen Systemen ist sogar eine direkte Verbindung von Fahrzeug und Werkstatt möglich – ohne Umweg über Fahrer oder Disponenten. Die Programme lesen Daten von Steuergeräten und Fahrzeugsensorik aus und erfassen Wartungstermine oder prognostizieren Reparaturen. Anbieter wie die Select AG, Carat oder Coparts/ Global Automotive Services (G.A.S.) statten Fuhrparks mit OBD-Nachrüststeckern aus, um entsprechende Informationen ins Fuhrparkmanagement-System bzw. zum Werkstattpartner zu schicken. Die Select AG bietet ihre Vjumi genannte Flottenlösung über das eigene Werkstattkonzept Auto Service Partner an. Damit könnten 521 Werkstattpartner von "digitaler Kommunikation und Real-Time-Diagnostics" profitieren, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. (mas)

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Foto: Select AG
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