Von Sabine Neumann
In den vergangenen elf Jahren gingen 47 Prozent der verkauften Einheiten des 2008 in gewerbliche Hände. Die Nutzer dürften zwar überwiegend allein unterwegs sein. Deshalb ist es für sie unerheblich, dass bei einer um 14 Zentimeter längeren Karosserie (4,30 Meter) auch der Radstand um elf Zentimeter auf 2,60 Meter und damit das Platzangebot gewachsen ist.
Doch Mitreisende im Fond profitieren von dem Plus an Kniefreiheit umso mehr. Für alle erfreulich ist die hochwertig wirkende Ausstattung des Passagierabteils. Unter anderem ziert die auf mehreren Ebenen angelegte Armaturentafel eine nach Carbon aussehende Verkleidung. Die Sitze sind bequem und geben guten Halt.
Schickes Cockpit, Bedienelemente gewöhnungsbedürftig
Außer im Basismodell blickt der Fahrer hinter dem kleinen und tief sitzenden Multifunktionslenkrad auf die neueste Version des i-Cockpits mit dreidimensionaler Darstellung. Die unterschiedlichen Ebenen sind nur für kurze Zeit gewöhnungsbedürftig. Schnell erscheint es selbstverständlich, immer die gerade wichtigste Information ganz vorne im Bild zu haben.
Laut Peugeot verbessert sich die Reaktionszeit damit um eine halbe Sekunde. Bei Tempo 100 werden in dieser Zeit immerhin 15 Meter zurückgelegt. Ein Vorteil, der sich durch die kompliziertere Bedienung von zwei hintereinander liegenden Tastenreihen in der Mittelkonsole relativiert.
Unterhalb des bis zu zehn Zoll großen Touchscreens sind direkt hinter sieben Klaviertasten sieben digitale Schalter angesiedelt. Bis man die entsprechenden Felder für Funktionen wie Audiosystem, Klimatisierung oder Navigation ohne hinzuschauen bedienen kann, dauert es schon ein wenig.
Fünf Aggregate stehen zur Wahl
Für den Antrieb sorgt wahlweise der 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner in drei Leistungsstufen von 100 bis 155 PS, ein 130 PS starker 1,5-Liter-Diesel oder der bereits aus dem 208 bekannte Elektroantrieb mit 136 PS. Bei den Ottomotoren läuft das Spitzenaggregat zwar etwas geschmeidiger und weniger rau als der gleiche Motor mit 130 PS. Doch für den Alltag ist dieses Aggregat eine stimmige Wahl. Ohne Diesel-Diskussion würde sicher der Selbstzünder das Rennen um die Käufergunst gerade auch für Flottenkunden und User-Chooser machen. Durchzugs- und antriebsstark harmoniert er bestens mit dem sportlichen und kraftvollen Charakter des 2008.
Qualitäten, die der Stromer zweifellos ebenfalls mitbringt. Bis zu 320 Kilometer traut Peugeot den 50-kW-Lithium-Ionen-Akkus zu. Bei ersten Testfahrten über die Landstraße reduzierte sich nach 25 Kilometern die Reichweite um 40 Kilometer. Je nach Ladesystem benötigt die Batterie zwischen 30 Minuten (auf 80 Prozent) und fünf Stunden, um wieder voll einsatzfähig zu sein.
Gut abgestimmtes Fahrwerk
Durch die Unterbringung der Akkus im Fahrzeugboden verändert sich der Schwerpunkt des 2008 nach unten. Das lässt ihn noch etwas satter auf der Straße liegen als die Verbrenner. Doch auch deren Fahrwerk ist für französische Verhältnisse eher straff abgestimmt.
Äußerlich macht der neue Jahrgang durch die bullige Front mit den für den Hersteller typischen Säbelzahntiger-artigen Leuchten auf sich aufmerksam. Markant auch die zum Heck hin nach oben abknickende Fensterlinie oder die schrägen Rückleuchten mit denen der City-SUV von hinten seine drei Krallen zeigt.
Alltagstaugliche Ausstattungspakete
Schon das Basismodell für 18.067 Euro (alle Priese netto zzgl. 19 Prozent USt.) ist ab Werk umfangreich bestückt. Für Vielfahrer bietet sich die Allure-Variante (plus 2.100 Euro) an, da dann auch Klimaautomatik, Rückfahrkamera oder elektrisch anklappbare Außenspiegel mit an Bord sind.
Sind weitere 1.765 Euro für das GT-Line-Paket im Budget, wird der 2008 mit unter anderem LED-Scheinwerfern, Einparkhilfe, in schwarz abgesetztem Dach sowie Stoff-Leder-Bezügen auf den Sitzen zu einem ebenso schicken wie komfortablen Alltagsbegleiter.