Was kann der neue Peugeot 308? Eine ganze Menge, vor allem aber mehr Antriebsvielfalt und mehr Effizienz. Denn die dritte Generation des französischen Kompakt-Modells ist erstmals auch als Plug-in-Hybrid erhältlich. 2023 geht Peugeot dann noch einen Schritt weiter, dann fährt der vollelektrische e-308 vor. Bis es soweit ist, startet der neue 308 in Deutschland aber als Diesel, Benziner oder wie erwähnt als Plug-in-Hybrid. Bestellbar ist er bereits, die ersten Auslieferungen erfolgen aber nicht vor Januar 2022 – der Chipkrise sei Dank.
Bekannte Proportionen, aktuelles Peugeot-Gesicht
Mit dem Vorgänger befreite sich Peugeot erfolgreich aus der Falle überzeichneten Designs. Kein Wunder also, dass der neue 308 keine Styling-Experimente eingeht. Großer Trapez-Grill und längere Haube, angepasste Scheinwerfer und Rückleuchten, dazu die vertikalen Säbelzahn-LEDs vorn – fertig ist die aktuelle Familien-Linie. Geblieben ist die breite C-Säule des Fünftürers, neu die schwarze Blende zwischen den Heckleuchten. Auf die der Kombi SW allerdings verzichtet.
Wie gehabt liefert Peugeot den 308 in den genannten zwei Karosserieformen. Der Fünftürer legt elf Zentimeter in der Länge zu (jetzt 4,36 Meter), der Kombi sechs (jetzt 4,64 Meter). Dazu wurden beide 308 zwei Zentimeter niedriger (1,44 Meter). Typisch für Peugeot: Dem Kombi SW gönnen die Franzosen ein Radstand-Plus (2,73 statt 2,68 Meter). Schade: Sein Knieraum ist für normal große Hinterbänkler trotzdem knapp. Und der letzte Punkt in Sachen 308-Maße: Im Standardformat schluckt der Kofferraum 412 Liter Gepäck, beim 308 SW sind es 608. Leichte Einbußen müssen Fahrer der Plug-in-Hybride hinnehmen (361 beziehungsweise 548 Liter).
308-Cockpit: Stylisch, ergonomisch nicht ganz einfach
Die Plug-in-Hybride sind alte Bekannte aus Peugeot 3008 oder Opel Grandland: 1,6-Liter-Benziner mit 150 oder 181 PS plus 110-PS-Elektromotor ergeben 180 oder 225 PS Systemleistung. Die Kraft läuft in diesem Fall immer auf die Vorderräder, für optimalen Fluss sorgt die elektrifizierte Achtgang-Automatik. Wer einen konventionellen Motor wünscht, hat die Wahl zwischen 110 oder 131 Benziner-PS (Dreizylinder) oder bestellt den 131-PS-Diesel (Vierzylinder). Die Motorenpalette von Fünftürer und Kombi sind deckungsgleich, auch der Basis-Benziner ist für den 308 SW erhältlich. Den liefert Peugeot ausschließlich als Sechsgang-Handschalter, die beiden 131-PS-Motoren optional mit Achtgang-Automatik.
Im Interieur erwartet die 308-Passagiere das typische i-Cockpit. Heißt: Kleines, tief platziertes Lenkrad und in der Sichtachse darüber positionierte Instrumente. Die 10-Zoll-Digitalinstrumente sind ebenso Serie wie der zum Fahrer angewinkelte 10-Zoll-Touchscreen in der Cockpit-Mitte. Apple Carplay, Android Auto und Bluetooth-Freisprechanlage sind immer dabei, das Tomtom-Navi mit Over-the-Air-Updates kostet in der Basis Active Pack 504 Euro Aufpreis, im Hybrid 180 e-EAT8 378 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.) Induktives Smartphone-Laden gibt es erst ab dem zweiten Ausstattungs-Niveau Allure. Dort kostet es 126 Euro Aufpreis, in den höheren Varianten Allure Pack, GT und GT Pack ist es Serie.
Insgesamt präsentiert sich das 308-Cockpit kantig-modern. Die Materialien entsprechen dem Preis- und Klassenstandard, billig wirkt hier nichts. Aber: Anders als zum Beispiel im 2008 hatten wir im 308 Probleme, Sitze und Lenkrad für einen freien Blick auf die Instrumente einzustellen. Irgendwie war das Lenkrad immer im Weg. Besser: Die Bedienung des Infotainments, die überhaupt keine Rätsel aufgab. Die Anwahl auch der Klimatisierung erfolgt digital, wesentliche Funktionen lassen sich aber durch konfigurierbare virtuelle Tasten steuern. i-Toggles nennt Peugeot diese Funktionen.
Viel Kraft im 308, vor allem aber komfortabel
Gefahren sind wir den Kombi in allen Motorisierungen mit Ausnahme des Basis-Benziners. Was grundsätzlich zu sagen ist: Der neue Peugeot 308 ist ein souveräner Alltagsbegleiter, mit dem man sicher nichts falsch machen kann. Ob er sportlich oder komfortabel sein möchte, da kann er sich nicht so richtig entscheiden. Vor allem nicht in schnellen, engen Kurven. Die steuert der 308 dynamisch an, schiebt dann aber früh über die Vorderräder und auch die Lenkung wird schnell indirekt. Unser Urteil: Sehen Sie den 308 als Komfort-Kompakten.
Genug Power hat er trotzdem, zumindest mit den von uns gefahrenen Motoren. Wir haben uns jeweils für die Automatik-Versionen entschieden, und da standen beim Diesel am Ende 5,4 Liter und beim stärkeren Benziner 7,8 Liter Verbrauch auf dem Bordcomputer. Den stärkeren Plug-in-Hybrid sind wir im Hybrid-Modus mit 2,9 Litern je 100 Kilometer gefahren. Rein elektrisch sollen beide 308 Plug-in-Hybride als Fünftürer und Kombi laut WLTP knapp unter 60 Kilometer fahren. Mit deutlich unter 50 Gramm CO2 pro Kilometer werden sie aber auch 2022 förderfähig sein. Wir sind den kleinen Plug-in-Hybrid im reinen E-Modus gefahren. 58 Kilometer rein elektrische Reichweite zeigte der Bordcomputer an, nach 40 Kilometer Fahrt waren noch vier Kilometer übrig.
Wer den 12,4-kWh-Akku laden will, macht das serienmäßig mit 3,7 kW Ladeleistung. Eine Füllung dauert dann 3,5 Stunden. Optional lassen sich für 378 Euro aber auch 7,4 kW Ladeleistung dazubuchen. Eine Investition, die sich lohnt. Verkürzt sich die Ladezeit dann doch auf knapp unter zwei Stunden.
Asustattung Peugeot 308: Die Mitte macht´s
Fünf Ausstattungsvarianten stehen für den Peugeot 308 und den Kombi 308 SW zur Wahl:
- Active Pack
- Allure
- Allure Pack
- GT und
- GT Pack
Als Active Pack startet der 308 bei 19.916 Euro, der 308 SW bei 22.353 Euro. Unser Tipp: Greifen Sie zum Allure Pack. Dann sind auch das Navi, zahlreiche weitere Assistenzsysteme, Rückfahrkamera und Einparkhilfe vorn, induktives Smartphone-Laden oder adaptiver Tempomat an Bord. Zusammen mit dem 131-PS-Benziner geht es dann los bei 24.496 (Fünftürer) beziehungsweise 25.336 Euro (Kombi SW).
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