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Foto: Christian Frederik Merten
Typischer Volvo-Grill, „Thors Hammar“-LED-Tagfahrleuchten  der XC40 Recharge T4 ist ein typischer Vertreter seiner Marke.

Inhaltsverzeichnis

bfp-Fahrtest

Plug-in-Hybrid im Volvo XC40? Die Basis reicht

XC40 Recharge T4 heißt Volvos Einstiegs-Plug-in-Hybrid. Wir sagen, was das kompakte SUV im Alltag kann.

Wenn sich Volvo eines vorgenommen hat, dann die Elektrifizierung seiner Modellpalette. Ab 2030 sollen keine neuen Volvo mehr mit Verbrennungs-Motoren vom Band laufen. Das erste vollelektrische Modell ist seit Kurzem der XC40 Recharge Pure Electric. Für XC40-Kunden, die sich heute weder für einen reinen Verbrenner noch für ein vollelektrisches Auto entscheiden möchten, haben die Schweden für ihr Kompakt-SUV aber auch zwei Plug-in-Hybride im Angebot.

Beide Modelle sind Fronttriebler mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, kommen aber mit unterschiedlicher Leistung. Die resultiert ausschließlich aus verschieden starken Benzinmotoren. Während der Elektromotor immer 82 PS auf die Achsen bringt, sind es beim Dreizylinder-Verbrenner im Recharge T4 129 PS und im Recharge T5 180 PS. Für unseren Test haben wir uns für den Einstiegs-Plug-in-Hybrid entschieden, er fuhr in der Top-Ausstattung Inscription vor.

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Digitales XC40-Interieur

Das Design des XC40 ist nach rund drei Jahren Marktpräsenz bekannt. Mit Stilelementen wie dem konkaven Grill mit der typischen Diagonalstrebe, den „Thors Hammar“-Tagfahr-LEDs oder den dachhohen Rückleuchten reiht sich das kompakte SUV in die markentypische Linie ein. Charakteristisch für den XC40 ist dagegen die zum Heck hin plötzlich stark ansteigende untere Fensterlinie.

Auch im Interieur gibt es keine Überraschungen. Prägnant und serienmäßig ist weiterhin der vertikal ausgerichtete 9-Zoll-Touchscreen des Infotainmentsystems Sensus Connect in der Mittelkonsole. Ein Navigationssystem ist ebenfalls immer an Bord, anders als im vollelektrischen XC40 Pure Electric setzt Volvo hier aber nicht auf ein Google-System, sondern auf die bekannte eigene Lösung – inklusive teils gewöhnungsbedürftiger Bedienung. Serie sind ebenfalls die gut ablesbaren 12,3-Zoll-Digitalinstrumente. Auch der gläserne Automatik-Wählhebel ist eine Volvo-Besonderheit.

Genug Power im Basis-Plug-in-Hybrid

Kommen wir jetzt aber zum spannenden Teil des Tests, dem Antrieb. Eins vorweg: 129 plus 82 PS reichen im normalen Alltag vollkommen aus. In der Stadt sowieso, aber auch auf Landstraße und Autobahn zeigt sich der XC40 Recharge T4 als dynamischer Geselle. Das gilt im Übrigen auch an starken Steigungen wie auf der A7 in den Kasseler Bergen. Wer sich für einen Plug-in-Hybrid entscheidet, legt den Fokus – neben dem Sparpotenzial bei der Dienstwagenversteuerung – aber vielleicht auf einen ganz anderen Faktor, nämlich die Energieeffizienz. Stellt sich also die Frage, wie sich das Plug-in-Hybrid-SUV hier schlägt.

Beginnen wir mit der rein elektrischen Reichweite. 51 Kilometer beträgt sie nach WLTP-Norm, die Reichweitenanzeige in unserem Test-XC40 zeigte aber selbst bei vollgeladenem Akku maximal 45 Kilometer an. In der Praxis haben wir rein elektrisch im Fahrmodus „Pure“ exakt 40 Kilometer geschafft – in der Stadt und ansonsten maximal bei Landstraßentempo und in der Rekuperations-Fahrstufe B.

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Im Schnitt 6,0 Liter Verbrauch – plus Strom

„Hybrid“ heißt ein weiterer der insgesamt vier XC40-Fahrmodi. Er beschreibt den Alltagsmodus, hier bestimmt die Technik das effizienteste Zusammenspiel von Benzin- und Elektromotor. Der ideale Modus für eine alltagsnahe Verbrauchsmessung. Gefahren sind wir zu ähnlichen Teilen in der Stadt, auf der Landstraße und auf der Autobahn bei Richtgeschwindigkeit. War der zum Start volle Akku leer, haben wir ihn auf dieser Tour via Verbrenner geladen. Das Ergebnis: Pro 100 Kilometer flossen bei uns 6,0 Liter Benzin durch die Zylinder, dazu kamen auf der Messstrecke 6,6 kWh Strom. Über den kompletten Testzeitraum hat unser XC40 Recharge T4 rund neun Liter Benzin pro 100 Kilometer verbraucht – wobei wir häufig auf der Autobahn unterwegs waren und den Benziner auch dort ab und zu als Akku-Generator missbraucht haben. Was einmal mehr zeigt: Nur das individuelle Fahrprofil bestimmt, ob sich ein Plug-in-Hybrid lohnt.

10,7 kWh brutto und 9,0 kWh netto fasst der Akku des XC40 Recharge T4. Ist sie leer, lädt sie mit maximal 3,6 kW Ladeleistung in mindestens drei Stunden voll auf. Eine realistische Zeitangabe, die unser Testwagen teilweise sogar übertraf.

Unsere Empfehlung: XC40 Recharge T4 in der Basis plus Extras

Ab 39.958 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.) steht der XC40 Recharge T4 in der Preisliste – abzüglich 6.750 Euro Umweltbonus. Dafür gibt es das Kompakt-SUV in der Basis-Ausstattung Inscription Expression. Schaut man sich die Mehrausstattung der teureren Top-Versionen R-Design und Inscription an, findet man kaum etwas, was ihren Mehrpreis rechtfertigen würde. Auch das Navi ist im Inscription Expression schon dabei. Wir greifen also zur Basis und rüsten individuell auf mit

  • dem Fahrerassistenz-Paket Intellisafe Surround (1.008 Euro)
  • dem Licht-Paket unter anderem mit Voll-LED-Scheinwerfern (840 Euro)
  • das Parkassistenz-Paket mit der Einparkhilfe vorn sowie der Rückfahrkamera (546 Euro)
  • das Winter-Paket mit Lenkrad- und Sitzheizung vorn (378 Euro) sowie
  • das induktive Smartphone-Laden (202 Euro).

Wer jetzt noch Geld übrig hat, kann sich mehr PS leisten. Ab 41.639 Euro gibt es den stärkeren XC40 Recharge T5. Aber auch hier sagen wir: T4 nehmen, Geld sparen. Denn – siehe oben – genug Dynamik für den Alltag liefert auch der Basis-Plug-in-Hybrid schon.

Der Volvo XC40 Recharge T4 Inscription in der Kurzkritik:

Plus:

  • Dynamischer Antrieb
  • Gutes Platzangebot
  • Hoher Langstrecken-Komfort

Minus:

  • Kleiner Bildausschnitt der Rückfahrkamera
  • Hoher Verbrauch auf der Langstrecke

Technische Daten Volvo XC40 Recharge T4 Inscription:

  • Fünftüriges, fünfsitziges Kompakt-SUV
  • Länge/Breite/Höhe: 4.425/1.863/1.652
  • Frontantrieb mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe
  • Reihendreizylinder-Turbo-Benzinmotor plus Elektromotor
  • Leistung Verbrennungsmotor: 95 kW (129 PS)
  • Leistung Elektromotor 1: 60 kW (82 PS)
  • Systemleistung: k.A. Max.
  • Max. Drehmoment Verbrennungsmotor: 245 Nm bei 1.600 – 3.200 U/min
  • Max. Drehmoment Elektromotor: 160 Nm
  • Rein elektrische Reichweite (WLTP): 56 km
  • Kapazität Lithium-Ionen-Batterie (netto/brutto): 9,0 kWh/10,7 kWh
  • Ladeleistung (AC/DC): 3,6 kw/-
  • Ladedauer 0 – 100 %: 3:00 h (16A)
  • Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h (EV-Modus: 125 km/h)
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 8,5 s
  • Norm-Verbrauch (WLTP): 2,4 – 2,0 l; 16,8 – 15,7 kWh
  • Testverbrauch: 6,0 l; 6,6 kWh
  • CO2-Emission (WLTP): 55 – 45 g/km
  • Kofferraumvolumen: 452 – 1.328 l
  • Tankinhalt: 48 l
  • Zuladung: 478 kg
  • Schadstoffklasse: Euro 6d
  • Effizienzklasse: A+
  • KH/VK/TK: 17/20/23
  • Wartung: 12 Monate/30.000 km
  • Grundpreis Testwagen netto: 42.185 Euro abzüglich Umweltbonus  

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