Foto: bfp / Clemens Noll-Velten

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bfp-Fahrtest

Range Rover Evoque: Zwischen Landlust und urbanem Stil

Das Kompakt-SUV Evoque ist der Einstieg in die Range-Rover-Welt. Die zweite Generation des Bestsellers aus dem Hause Jaguar Land Rover im bfp-Test.

Von Clemens Noll-Velten

Beim Übergang von der bisherigen zur neuen Modellgeneration hat Land Rover die Grundfläche seines Range Rover Evoque praktisch nicht verändert. So blieb es bei der Karosserielänge von 4,37 Meter. Wie bei seinem Vorgängermodell verlaufen auch bei der aktuellen Generation die Fensterlinien des Coupé-SUV betont hoch und die Dachlinie tief. Auffällig und darauf abgestimmt sind außerdem die überaus schmalen Matrix-LED-Scheinwerfer, dynamische Blinker und passende Heckleuchten oder die ebenso neuen ausfahrbaren Türgriffe.

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Viel Charme, wenig Übersicht

Das macht viel vom Charme des Evoque aus, ist für den Fahrer aber eher unübersichtlich. Für die erwachsenen Mitfahrer auf den hinteren Sitzen kommt der Dachhimmel dem Kopf weiterhin näher als in vergleichbaren Kompakt-SUVs. Dennoch ist mit 1,80 Meter Körpergröße die Kopffreiheit ausreichend.

Am smarten eleganten Auftritt änderten die britischen Designer also nichts. Und dennoch steht der Evoque auf einer neuen Plattform namens Premium-Transversale-Architektur (PTA) von Jaguar Land Rover. Sie verschafft den Passagieren im Innenraum mehr Platz als beim Vorgänger.

So führt der längere Radstand zu 20 Millimetern mehr Knieraum im Fond und einem Zuwachs an Unterbringungsmöglichkeiten für die kleinen und größeren Dinge des Auto-Alltags. Das größere Handschuhfach und die Ablage in der Mittelkonsole nehmen mit Leichtigkeit Handtaschen, Tablets und Flaschen auf. Um volle zehn Prozent auf 591 Liter wuchs das Volumen des Kofferraums. Hinzu kommt eine breitere Laderaumöffnung, wodurch jetzt auch zusammengeklappte Kinderwagen oder Golfschlägersets bequem ins Heckabteil passen. Für noch größeren Transportaufgaben lässt sich die im Verhältnis 40:20:40 geteilte Rückbank umklappen. Dann bietet der Evoque mehr als respektable 1.383 Liter Kofferraumvolumen.

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Technische Gewebe als Leder-Alternative

Ein Statement in Sachen Design und Nachhaltigkeit wird auch im Innenraum gemacht. So werden den Kunden Alternativen zum klassischen Leder in Gestalt technischer Gewebe angeboten, für die zum Teil Recycling-Kunststoff Verwendung findet: etwa das aus dem Range Rover Velar bekannte Kvadrat-Wollmischgewebe oder das neue Eukalyptus-Melange-Gewebe.

Das Eintreten in den aufgeräumten Innenbereich erfolgt über weit öffnende Türen, deren Griffe wie im Range Rover Velar versenkt sind und automatisch herausfahren. Fahrer und Passagiere sitzen bequem auf 16-fach verstellbarem Gestühl, das guten Komfort und Seitenhalt bietet.

Das aufgeräumte funktionale Interieur des neuen Evoque strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Das Zentrum der Kabine ist vom neuen Infotainment-System Touch Pro Duo mit seinen beiden 10-Zoll-Touchscreens und den kapazitiven Schaltern geprägt. Der Rechner arbeitet schnell und Eingaben, wie Zieladresse im Navi, werden schnell umgesetzt.

High-Tech-Innenspiegel im Evoque

In der großen Mittelkonsole des Evoque finden Utensilien, wie Tragetaschen, Schirme oder Tablets Platz. Hinzu kommen zwei verschiebbare Armlehnen, Türablagen mit genug Raum für 1,5-Liter-Flaschen und eine nicht sofort sichtbare Ablage hinter dem unteren Touchscreen, in dem kleinere Gegenstände neugierigen Blicken entzogen werden können.

Um die Unübersichtlichkeit der Karosserie nach hinten entgegen zu wirken, verfügt der Range Rover Evoque über einen Clear Sight Smart View genannten Innenspiegel. Dieser verwandelt sich auf Knopfdruck in einen HD-Videobildschirm. Sollte der Blick nach hinten durch Passagiere oder Ladung eingeschränkt oder ganz versperrt sein, lässt eine rückwärts gerichtete Kamera den Evoque-Piloten souverän zurückschauen. Die über dem Heckfenster platzierte Kamera eröffnet nicht nur ein breites Sichtfeld von 50 Grad, sie erleichtert zudem die rückwärtige Orientierung bei schlechten Lichtverhältnissen.

Die Landlust kommt nicht zu kurz

Im Dieselprogramm ist der 150 PS produzierende 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel der sparsamste Selbstzünder. Das neue Mildhybrid-System im Evoque fällt nicht weiter auf. Weder durch spürbaren Extraschub, noch an der Tankstelle. Wir konnten bei unseren Testfahrten einen Schnitt von 7,1 Litern Diesel erfahren. Der Evoque D150 bewegt sich sehr präsent und massiv, aber nicht behäbig. Die Lenkung ist direkt und präzise und die Automatik schaltet kaum spürbar die neun Gänge hoch und runter. Die 150 PS reichen durchaus für ein ausgewogenes Fortbewegen mit guten Reserven für Überholmanöver. Und das, obwohl der nur 4,36 Meter lange Brite mit Allrad und Automatik fast die Zwei-Tonnen-Gewichtsmarke erreicht. Ein Straßensportler ist der Evoque sicher nicht, aber sicher und absolut akkurat im urbanen Umfeld.

Die Landlust im Offroad-Terrain kommt mit den eingebauten Assistenten und der Geländefestigkeit nicht zu kurz. Der SUV bietet mit 212 Millimeter Bodenfreiheit und 600 Millimeter Wattiefe gute Geländegängigkeit. Auch der Böschungswinkel von 25 Grad vorn und 30,6 Grad hinten unterstreichen das. Optional gibt es auch eine durchsichtige Motorhaube, die verschiedene Kamerabilder so zusammensetzt, dass der Fahrer auf einem Display den Bereich unterhalb des Vorderwagens sehen kann. Damit sollen schwierige Geländepassagen oder beim Einparken enge Lücken zu meistern sein.

Fazit Range Rover Evoque D150

Der Evoque der zweiten Generation ist ein evolutionärer Schritt Richtung Komfort, Nachhaltigkeit der Materialien und Beinfreiheit auf den Rücksitzen. Er schlägt sich sowohl in der Stadt als auch im Gelände gut. Nur am Gewicht und am Verbrauch sollten die Briten noch etwas arbeiten. Bei den Lifestyle-Attributen Innendesgin, kamerabasierte Asisstenten (Kamera-Spiegel und durchsichtige Motorhaube) und Infotainmentsystem jedenfalls wurden die Hausaufgaben sehr gut gemacht.

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