Ein Facelift für den Range Rover Velar? Würde manch Fan des englischen SUVs eher als Frevel denn als Wohltat sehen. Zählt der Velar mit seinen sportlich-eleganten Linien doch zu den Beaus seines Segments. Das weiß auch Land Rover und liftet den Velar zum neuen Modelljahr so gar nicht im Sinne des Wortes. Außen bleibt er quasi unangetastet, innen und unter dem Blech tut sich dafür umso mehr.
Infotainment Pivi jetzt auch im Velar
Werfen wir zunächst einen Blick in den Innenraum. Auch dort hielt jetzt das neue Konzern-Infotainmentsystem Pivi Einzug – außer im Basismodell immer als Pivi Pro mit serienmäßiger Navigation. Die Eingabeschritte will Land Rover um die Hälfte reduziert haben. Unsere Test-Erfahrungen mit dem System im Jaguar XF bestätigen das Ziel einer einfachen Bedienergonomie. Typisch für den Velar bleiben die beiden jeweils 10 Zoll großen Touchscreens in der Mittelkonsole.
Außerdem betont Land Rover die 12,3-Zoll-Digitalinstrumente, die es serienmäßig ab dem SE-Level gibt und ansonsten optional (624 Euro; alle Preise netto zzgl. USt.). In der Basis gibt es dieses Feature aber nur, wenn man sich auch für Pivi Pro entscheidet (857 Euro). Ebenfalls neu im Velar-Interieur sind das Lenkrad und der Automatik-Schalthebel, der wie in anderen Modellen das lange bewährte Drehrad ablöst.
Neue Sechszylinder-Aggregate
Viel interessanter wird es aber beim Blick unter die Haube des Premium-SUVs. Dort halten nämlich nicht nur die 3,0-Liter-Ingenium-Reihensechszylinder Einzug, sondern auch ein Plug-in-Hybrid. Zunächst zu den Sechszylindern: Auch sie sind hybridisiert. Zwar nicht als Vollhybride, aber zumindest mit 48-Volt-Mildhybrid-System. Auf 300 PS bringt es der Diesel D300, auf 400 PS der Benziner P400. Die Achtgang-Automatik ist wie in allen Velar serienmäßig an Bord. 6,9 Liter beträgt der NEFZ-Verbrauch des Diesels, beim Benziner sind es 8,9 Liter.
Für unsere Testrunde haben wir uns den Diesel ausgesucht. Ein kräftiger Antrieb, der dem fast 2,1 Tonnen schweren Velar mächtig Sporen gibt. Und längst vergessen geglaubten satten Sechszylinder-Sound gibt es noch gratis dazu. Wir waren auf kurvenreichen Strecken auf dem Land unterwegs, auch da macht das große SUV so richtig Spaß. 9,1 Liter standen am Ende auf dem Verbrauchs-Display, ohne auch nur ansatzweise in die Nähe einer Autobahn gekommen zu sein.
Vorne und hinten bietet es trotz seiner schicken Linien eine Menge Platz, mit maximal 568 Litern Kofferraumvolumen im Standardformat passt auch eine Menge Gepäck in den Engländer. Bei umgeklappten Rücksitzen sind es mit höchstens 1.374 Litern dann noch durchschnittlich viel. Aber wer will schon umziehen mit seinem Schönling …
Range Rover Velar jetzt auch als Plug-in-Hybrid
Spannend für User-Chooser ist aber auch der Plug-in-Hybrid P400e. Allrad und Automatik sind auch bei ihm serienmäßig an Bord. Auf 404 PS Systemleistung bringt er es, sie resultieren aus 300-Benziner- und 143 Elektro-PS. 61 Kilometer reine elektrische Reichweite sind laut NEFZ drin, der Verbrauch beträgt demnach 2,3 Liter je 100 Kilometer – plus Strom. Seinen Strom speist der Plug-in-Hybrid aus einer brutto 17,1 und netto 13,7 kWh großen Batterie. Sie ist unter dem Wagenboden platziert und nimmt damit praktisch keinen Platz weg. Als einer der wenigen Plug-in-Hybride lässt sich der Velar an der Schnellladesäule mit Strom füllen. Für 0 bis 80 Prozent braucht er dann eine halbe Stunde, an der 7-kWh-AC-Wallbox sind es für die gleiche Menge 1:40 Stunde.
Ab 59.616 Euro steht der Velar P400e PHEV AWD in der Preisliste, Fuhrparkmanager können aber den Umweltbonus für Plug-in-Hybride abziehen. Der von uns gefahrene D300 AWD rollt ab 57.582 Euro auf den Hof, los geht es in der Basis – dem P250 AWD – ab 48.918 Euro. Nichts geändert hat sich an der Ausstattungsstruktur des Range Rover Velar. Land Rover bietet neben dem Basis-Modell weiterhin die Linien S, SE und HSE an – jede Version optional auch als sportlichen R-Dynamic.
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