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Marktübersicht 2020

Reifenmanagement: Trends und Sparpotenziale

Professionelles Reifenmanagement spart Zeit und Geld. Aber wo genau können Fuhrparkleiter Kosten sparen? Eine aktuelle Trend- und Marktübersicht.

Von Esra Tatlises

Die Bedeutung des Reifenmanagements wird oft unterschätzt. Nicht selten kommt es vor, dass Fuhrparkmanager die Verantwortung für die regelmäßige Wartung der Pneus den Dienstwagenfahrern überlassen. Für mehr Effizienz und weniger Kosten ist das jedoch nicht unbedingt der richtige Weg. bfp fuhrpark & management hat sich im Markt umgehört, was die aktuellen Trends im Reifenmanagement sind und wie Fuhrparkverantwortliche unnötige Kosten vermeiden können.

Maßgeschneidertes Reifenmanagement

Wie sich rund um die Reifen Kosten sparen lassen, beantwortet Arndt Metzler, Key Account Flotte Consumer bei First Stop, wie folgt: "Durch ein optimales Fuhrparkmanagement in enger Abstimmung mit dem Reifendienstleister sowie den richtigen Reifen für die individuellen Anforderungen und den optimalen Reifendruck." Eine wichtige Rolle spielen dabei die Kommunikation zum Reifenprofi und ein daraus resultierendes maßgeschneidertes Reifenmanagement-Konzept. Bernd Weishaupt, Verkaufsleiter Key-Account-Management bei Pneuhage, beschreibt sein Vorgehen: "Die Vorgaben für Bereifung nebst Service und Kfz-Service werden im Vorfeld gemeinsam mit dem Kunden definiert. Wir setzen diese elektronisch eins zu eins um. Das führt zu einer erheblichen Verschlankung der Prozesskette und senkt Kosten." Für die volle Kostenkontrolle ist eine enge und individuelle Abstimmung gerade bei Full-Service-Angeboten unerlässlich - und aufgrund vieler Vorteile sehr gefragt, wie Thomas Tietje, Leiter Geschäftskunden bei A.T.U, anmerkt: "Neben dem klassischen Reifenersatzgeschäft ist unsere Reifenpauschale eine der beliebtesten Leistungen im Flottenservice. Fuhrparkleiter und Fahrzeugnutzer profitieren hier von der Transparenz, Effizienz und Preiswürdigkeit, die eine monatliche Pauschale mit sich bringt."

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Kostenfaktor Zeit

Aber nicht nur die Abstimmung mit dem Dienstleister vermeidet Missverständnisse und unnötige Ausgaben: Auch die Optimierung interner Prozesse lohnt sich, gerade mit Blick auf den Zeitfaktor Das rät Carsten Fischer, Bereichsleiter Verkauf und Autoglas bei Euromaster: "Fuhrparkmanager sollten auch die internen Abläufe überprüfen, denn es ist nicht immer sinnvoll, wenn sich jeder einzelne Fahrer individuell um die Bereifung seines Fahrzeugs kümmert. Hier bietet es sich an, die Aufgabe in die Hand einer Person zu legen, um wertvolle Arbeitszeit zu sparen." Zeit ist Geld heißt es auch bei der Beschaffung der Pneus, so Ante Jelic, Head of Business Unit Fleet bei Delticom: "Neben kontinuierlicher Überprüfung von Verschleiß spart der zeitnahe Einkauf der Reifen ebenfalls Mehrkosten durch Frühbucherangebote."

Und was ist zeitsparender als die unkomplizierte Buchung und Steuerung der Reifenverwaltung per Online-Portal. Fast jeder Reifenbetrieb bietet eine entsprechende Plattform, um die Transparenz und Kontrolle der Rechnungsposten zu erhöhen. "Kosteneffekte entstehen beim Reifenmanagement durch die übersichtliche Form der Abrechnung und durch einheitliches Pricing, welches deutschlandweit bei allen unseren Servicepartnern gilt, sowie die elektronische Rechnungsabwicklung", bestätigt Wolfgang Weigand, Bereichsleiter Vertrieb bei Servicequadrat.

Immer mehr externe Dienstleister bieten zur weiteren Zeitersparnis auch Autoserviceangebote wie Ölwechsel, Luftfilter - oder Bremsenkontrollen an. Die Bandbreite an Servicekomponenten geht dabei aber auch über die reine Fahrzeugwartung hinaus: "Hier geht es eher um den zuverlässigen, schnellen Service, der auch Themen wie UVV und Führerscheinkontrolle beinhaltet. Die Wartezeiten der Fahrer müssen minimiert werden und idealerweise wird alles bei nur einem Werkstattbesuch pro Umrüstzyklus erledigt", erläutert Jochen Clahsen, Leiter bei 4Fleet.

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Kontinuierliche Wartung

Reifen sind eben nicht nur Reifen. Sie gewährleisten mit am stärksten die Sicherheit am Fahrzeug und sind funktionsbedingt Verschleißteile – regelmäßige Kontrollen sind daher unerlässlich, auch für den Geldbeutel. "Kontinuierlich gewartete Reifen fahren immer mit dem richtigen Fülldruck, was den Treibstoffverbrauch und somit die Treibstoffkosten senkt", erklärt Matthias Schuldes, Leiter Driver Fleet Solution bei Driver Handelssysteme, und fügt hinzu: "Zugleich ist der Reifenabrieb gleichmäßiger, wodurch der Verschleiß reduziert wird."

Zum positiven Klimaeffekt kommt durch eine frühzeitige Instandhaltung der Räder die Vermeidung von Bußgeldern und Reifenpannen dazu. Auch die Wahl der Werkstatt kann Kosten senken: Denn oft sind Dienstleistungen in freien Werkstätten preiswerter als in Herstellerwerkstätten. Handelt es sich um ein Leasingfahrzeug, sollte der Fuhrparkmanager allerdings zunächst die Inspektionskonditionen im Leasingvertrag nachlesen – diese können nämlich fordern, dass jegliche Fahrzeugkontrollen von der Vertragswerkstatt geleistet werden.

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Trends in der Reifenindustrie

Aus den Serviceangeboten der Reifenindustrie lassen sich drei Entwicklungstendenzen herauslesen, die allesamt das übergeordnete Ziel verfolgen, die Zeiteffizienz zu steigern: Ganz oben auf der Trendskala steht dabei die Digitalisierung. Lars Schulte, Geschäftsbereichsleiter Reifen bei Global Automotive Service, fügt hinzu: "Zu den wichtigen Trends zählen: Die Digitalisierung des Reifens, die Vernetzung mit dem Fahrzeug sowie die Sichtbarkeit der Reifenlaufleistung pro Fahrzeug und Fahrer."

Wie in anderen Fuhrparkmanagementbereichen auch, gewinnt die intelligente Steuerung beim Reifenmanagement immer mehr an Bedeutung: Je mehr Daten über die Pneus verfügbar sind, desto schneller können Fuhrparkmanager auf Defizite reagieren und kostspieligen Reparaturen ausweichen.

Der zweite Trend knüpft hier an und lautet: Rund-um-Leistungspakete, die idealerweise alle erforderlichen Wartungsarbeiten am gesamten Fahrzeug abdecken. Den dritten Trend nennt Carsten Fischer: "Das Reifenmanagement wird immer mehr zum Flottenmanagement." Viele Dienstleister haben ihre Angebote um UVV-Prüfungen und Führerscheinkontrollen erweitert, sodass Kunden für diese nicht separat Zeit aufbringen müssen.

Sebastian Becker, Leiter Pkw-Flotten & FleetPartner bei Vergölst, resümiert: "Schaut man sich im Vergleich die vergangenen fünf Jahre an, ist das Reifenmanagement deutlich facettenreicher geworden. Aspekte wie direkte Schnittstellen zu den Flotten, digitale Serviceportfolios oder Online-Terminvereinbarungen sind heute wichtiger denn je."

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