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Auch wenn ein Stecker dran ist, bleibt es ein Verbrenner: Für den DAT sind Mild-Hybride eine Mogelpackung.

DAT-Barometer

Sinkender Dieselanteil im Fuhrpark?

Aktuell sind laut DAT-Barometer noch 75 Prozent der Fuhrpark-Fahrzeuge Diesel-Pkw. Das liegt auch daran, dass Mild-Hybride nicht als Verbrenner zählen.

Die Deutsche Automobil Treuhand Gmbh (DAT) hat die Situation in Fuhrparks analysiert. Das Trendbarometer zeigt geringere Dieselanteile im Fuhrpark, sowie steigendes Interesse an alternativen Antrieben. Gut jeder zehnte Dienstwagen ist derzeit ein Plug-in-Hybrid (PHEV), Mild-Hybrid (MHEV) oder ein vollwertiges E-Auto (BEV). 

Die Steuer spricht für alternative Antriebe

Für Dienstwagenberechtigte besteht bei BEV- und PHEV-Fahrzeugen ein vergünstigter Steuersatz. Sie müssen je nach Kriterien nur 0,25 oder 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises versteuern. Diesen Anreiz wählten 74 Prozent der befragten Fuhrparkleiter (Top-Nennung), 62 Prozent bestätigten zudem, dass sie Anfragen von Dienstwagenfahrern zur Beschaffung solcher Pkw hätten. An zweiter Stelle wird mit 71 Prozent die grundsätzliche Verbesserung der CO2-Bilanz genannt.

Plug-in-Hybride werden falsch genutzt

Speziell zu Plug-in-Hybriden befragt, gaben 68 Prozent der Fuhrparkleiter an, dass ihren Dienstwagenberechtigten Lademöglichkeiten am Arbeitsplatz zur Verfügung stünden. Bei 58 Prozent ist die Bestellung von PHEV-Dienstwagen an bestimmte Bedingungen, wie die Länge des Arbeitsweges oder eine vorhandene Lademöglichkeit zu Hause geknüpft.

Einige wollen den Verbrenner zurück

Bei 47 Prozent der Befragten sind die laufenden Kosten im Fuhrpark durch Plug-in-Hybride gestiegen. 21 Prozent haben Dienstwagenberechtigte, die wieder zu einem klassischen Verbrenner zurückkehren möchten. Über die Hälfte der Fuhrparkmanager vermuten, dass ihre Dienstwagenberechtigten ihr Fahrzeug nicht an der Steckdose aufladen und es wie einen normalen Verbrenner nutzen.

E-Fuels haben hohen Bekanntheitsgrad

Von E-Fuels haben die meisten Fuhrparkleiter (78 Prozent) zumindest gehört, die wenigsten aber (sechs Prozent) haben sich intensiv damit beschäftigt. Mit dem Thema Auto-Abos haben sich 41 Prozent eigenen Angaben zufolge schon auseinandergesetzt, bereits im Einsatz sind Abos erst bei ein Prozent der Befragten. Nur jeder fünfte Fuhrparkleiter sieht ein Abo als Alternative zum Leasing.

Zwei Drittel aller Neuzulassungen sind gewerblich

Die gewerblichen Neuzulassungen machen im ersten Halbjahr 2021 gut zwei Drittel aller Neuwagen aus, ein Drittel wird durch private Halter getätigt. Hierzu zählen auch Zulassungen auf den Handel, auf Autovermieter oder auf Automobilhersteller. Der Bereich „Flotte“ macht innerhalb der gewerblichen Zulassungen mit 45 Prozent den Löwenanteil aus, bezogen auf alle 1,39 Millionen Neuzulassungen sind es 30 Prozent.

Mildhybride verfälschen Statistik

Bedingt durch eine hohe Jahresfahrleistung sind nach wie vor Diesel-Pkw weit verbreitet (75 Prozent der Pkw in den Fuhrparks). Der Anteil der alternativen Antriebe liegt derzeit bei 11 Prozent. Hiervon machen die Plug-In-Hybride mit 54 Prozent den größten Anteil aus, gefolgt von den rein batterieelektrischen Pkw (BEV) mit 29 Prozent. Die so genannten Mildhybride (MHEV), die von den Fuhrparkleitern mit zehn Prozent angegeben wurden, müssten strenggenommen den Verbrennern zugeordnet werden, da die MHEV nicht alleine elektrisch fahren können.

Auto-Abos führen Schattendasein

Auto-Abos bieten gegen einen festen monatlichen Betrag die Nutzung von Pkw. Im Abopreis enthalten sind in der Regel die Versicherung, die Wartung und der Service (inkl. HU/AU) und die Kfz-Steuer. Von allen befragten Fuhrparkleiter bestätigten 41 Prozent, dass sie sich bereits damit auseinandergesetzt haben. Bei einem Prozent bestehe aktuell bei Dienstwagenfahrern ein Abo. 21 Prozent aller Befragten sehen in einem Auto-Abo eine Alternative zum klassischen Leasingvertrag, 79 Prozent verneinten dies.

Schäfer: „Mobilitätsanforderungen müssen erfüllt werden“

Der Geschäftsführer des Bundesverbands Fuhrparkmanagement e.V., Axel Schäfer, sieht Nachhaltigkeit als zunehmend wichtig für Fuhrparks, nennt jedoch auch betriebswirtschaftliche Entscheidungsfaktoren: „Mobilitätsanforderungen müssen erfüllt werden, die passenden Fahrzeuge oder Alternativen lieferbar sein. Deswegen kann eine Mobilitätswende auch kein radikaler Umbruch sein, sondern ist ein Prozess, der Übergangstechnologien, intelligente Lösungen und die richtigen politischen Rahmenbedingungen braucht“. Nach Schäfers Auffassung seien „die Förderungen häufig zu wenig differenziert. Plug-in-Hybride seien „eher ein Geschenk an die Autoindustrie zur Erreichung der CO2-Ziele“. Grundsätzlich sei die Förderung der E-Mobilität zwar gut, aber mit Blick auf den ökologischen Fußabdruck bei Plug-In-Hybriden sieht Schäfer sie eher als „eine Mogelpackung“. Er hält eine Stromnutzung „von mindestens 50 Prozent“ für eine sinnvollere Förderbedingung. Gleichzeitig betrachtet er den zunehmenden Fokus auf reine E-Mobilität als einen Irrweg: „Es ist gefährlich, Scheuklappen anzulegen, sich nur auf E-Mobilität zu fokussieren und den Blick auf andere alternative Antriebe nicht zu wollen. Alle Möglichkeiten, Emissionen zu reduzieren sollten gleich gefördert werden. Aber klar ist auch: Subventionierungen auf Dauer können nicht zielführend sein“. (deg)

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