Auch im Corona-Jahr ist Skoda weiter auf der Erfolgsspur und hat sich auf Platz sechs der Zulassungsstatistik vorgearbeitet. Der tschechische Autobauer aus dem Volkswagen Konzern will 2020 zum zwölften Mal in Folge das Jahr als stärkste Importmarke in Deutschland abschließen. Zwar liegen die bis Ende November erreichten 162.035 Neuzulassungen bislang unter dem Ergebnis aus dem Vorjahr von 200.000 neu zugelassenen Fahrzeugen. Dennoch sieht Frank Jürgens, Sprecher der Geschäftsführung von Skoda Deutschland, die Entwicklung der Marke erfolgreicher als die des Gesamtmarkts sowohl im Privat- als auch im Flottenmarkt. Bei Privatkunden rangierte Skoda mit 6,2 Prozent Marktanteil auf dem vierten Platz, im Flottengeschäft erreichte der Importeur einen Anteil von 8,7 Prozent und damit die fünfte Position im Marken-Ranking.
Skoda Bestseller 2020 ist der Octavia
Schaut man sich die einzelnen Modellreihen an, sticht der Octavia mit 46.895 Neuzulassungen bis Ende November hervor. Damit liegt er auf Rang sechs der Zulassungsstatistik, ist weiterhin das einzige Importmodell in den Top-Ten und das erfolgreichste Importmodell auf dem deutschen Markt, laut Statistik. Die 2020 neu erschienene vierte Generation der Kompaktklasse bietet die bisher vielfältigste Antriebspalette bei Skoda. Neben Benzin- und Dieselmotoren ist der Octavia auch als Plug-In-Hybrid, Mild Hybrid und erdgasbetriebenes CNG-Modell erhältlich.
Geringer CNG-Anteil an der gesamten Antriebspalette
Wobei der CNG-Antrieb insgesamt mit zwei bis drei Prozent Anteil in allen Modellen nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Keine Gala für den Scala
Nicht so erfolgreich bei den Verkäufen läuft es allerdings bei dem Scala. Hier verweist der Sprecher der Geschäftsführung von Skoda, Frank Jürgens darauf, dass die Kunden den Wagen nicht verschmähen, weil er so schlecht ist, sondern auf einen allgemeinen Trend. „Das Segment, in dem der Scala fährt, verliert immer mehr an Bedeutung“, so Jürgens. „Die Kunden greifen hier viel öfter zu SUV oder Crossover, die in der gleichen Größenordnung unterwegs sind.“
Erfolgreiches SUV-Trio
Auch die SUVs Kamiq, Karoq und Kodiaq positionieren sich im äußerst wettbewerbsstarken Umfeld mit rund 38 Prozent aller Neuzulassungen gut. Der Kodiaq eroberte in seinem Segment sogar den zweiten Gesamtrang.
Neuer Fabia 2021
Skoda hofft, dass mit der Neuauflage im kommenden Jahr die aktuelle Position vier gehalten werden kann. Allerdings wird es mit größter Wahrscheinlichkeit keine Kombi-Variante des Kleinwagens mehr geben. Zu gering ist mittlerweile die Nachfrage dafür in diesem Segment in Deutschland.
Skoda will 2021 Marktanteil bei Elektroautos in Deutschland verdreifachen
Beim Blick auf die Absatzerwartungen bekräftigte Jürgens den bewährten Grundsatz, keine Zusatzvolumen um jeden Preis erzielen zu wollen. Stattdessen setze Skoda Auto Deutschland weiterhin konsequent auf gesundes Wachstum in den verschiedenen Kanälen. Die Rentabilität stehe demnach auch 2021 im Vordergrund, an das profitable Marktergebnis wolle das Unternehmen im kommenden Jahr anknüpfen.
Im Frühjahr 2021 wird sich der Enyaq iV erstmals in den Showrooms präsentieren. Im Jahresverlauf rollen weitere Varianten des Elektromodells an. Darüber hinaus präsentiert Skoda im kommenden Jahr den neuen Fabia. Mit der neuen Generation des Kleinwagens will Skoda auch in diesem Segment ein deutliches Zeichen setzen.
Angesichts der erweiterten Modellpalette an elektrifizierten Fahrzeugen setzt sich Skoda in Deutschland das Ziel, die Zahl der Neuzulassungen von Modellen mit Batterie- oder Plug in-Hybridantrieb mindestens zu verdreifachen. Die Voraussetzungen dafür sind gut, so Jürgens: Die Auslieferungen des Octavia iV haben im Herbst 2020 begonnen, ab Frühjahr 2021 rollt der Enyaq iV zu den Kunden.
Umweltbonus und Plug-In-Hybride
Der Anteil der abgesetzten E-Fahrzeuge bei Skoda wuchs 2020 rasant, so dass nach Angaben von Jürgens ein Anteil von 21 Prozent bis Oktober an Plug-In- und Batteriebetriebenen Fahrzeugen erreicht wurde.
Nicht nur für Fuhrparkmanager sind Plug-In-Hybride eine Herausforderung. Insgesamt stehen die Teilzeitstromer und die Hersteller in der Kritik. Die Fahrzeuge würden allerdings in der Praxis nicht wie vorgesehen betrieben. So gibt es in den ministerialen Arbeitsgruppen Überlegungen, den elektrischen Fahranteil als Maß für eine Förderung vorauszusetzen.
In der Diskussion mit den Fuhrparkbesitzern Lösungen suchen.
„Das Problem liegt nicht in der Technik sondern beim Kunden, wir sind dazu mit vielen Fuhrparkbesitzern im Gespräch“, so Jürgens. Durch starken Datenschutz können die Ladevorgänge der Kunden nicht getrackt werden. Aber die Fuhrparkmanager können mit der Tankkarten- und Ladekartenabrechnung die tatsächliche Nutzung von Plug-In-Hybriden der Firmenwagen überprüfen. „Es sollte auch im Interesse des Fuhrparkbesitzers sein, dass er seinen Fuhrpark ökonomisch betreibt, denn wenn das Auto mehr verbraucht, erzeugt es auch mehr Kosten“, so Jürgens weiter.
Skoda: Überlegungen Anreize zum Laden von PHEVs zu schaffen
Es gibt durchaus Überlegungen, wie Anreize geschaffen werden können, dass Kunden mit Plug-In-Hybriden auch regelmäßig laden“, so Jürgens.
Von Clemens Noll-Velten