Zwei statt sechs. Noch in 2022 wurde für die Anschaffung klimafreundlicher Nutzfahrzeuge ein Förderetat von 1,6 Milliarden Euro angekündigt. Doch bisher sind lediglich erst zwei der avisierten sechs Förderrunden ausgeschrieben worden. Zu wenig und zu langsam findet der Bundesverband E-Mobilität (BEM) und zeigt sich besorgt in Anbetracht der momentanen Situation. Wegen ausbleibender Fördercalls drohe ersten Herstellern für leichte und schwere Nutzfahrzeuge sogar eine wirtschaftliche Schieflage. Für den BEM Grund genug, sich jetzt in einem offenen Brief an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu wenden. Zu den weiteren Adressaten des Schreibens zählen die Staatssekretärin Daniela Kluckert (FDP) sowie die Abteilungsleiter-Ebene im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV).
Durch die Verzögerungen kämen bereits manche Anbieter in Schieflage
Die Situation sei prekär, denn Unternehmen hielten grundsätzlich nach Ankündigung solch einer staatlichen Förderung bis zum nächsten Fördercall die Füße still, schreibt der BEM-Vorstand. Würden sie vorher aktiv, verfalle ihr Anspruch auf Zuschuss aufgrund des Wegfalls eines sogenannten vorzeitigen Maßnahmenbeginns, teilt der BEM weiter mit und mahnt: Ohne Förderung kämen entsprechende eLkw und elektrische Nutzfahrzeuge nicht in ausreichender Menge in den Markt. Schlimmer noch, wer ohne Förderbescheid investiere, tappe sicher in die Kostenfalle. Die Gründe dafür lägen auf der Hand. Der Markt für elektrische Lkw sei noch jung, die Stückkosten dementsprechend hoch.
Für Unmut sorge zudem die uneinheitliche Förderpraxis inklusive der damit zusammenhängenden Ausschreibungsbedingungen. Der BEM wünscht sich deshalb wesentlich mehr Klarheit und für transparentere Förderbedingungen. Leichte und schwere elektrische Nutzfahrzeuge sollten unbedingt gleichermaßen gefördert werden, plädiert der BEM zum Abschluss des Schreibens. (MN)