bfp: Was bedeutet Konnektivität/Vernetzung im Fuhrpark?
Christian Gelhard: Im vernetzten Fuhrpark haben Flottenmanager jederzeit den Zustand der Fahrzeuge im Blick – und zwar in Echtzeit. So können sie sich beispielsweise einen Überblick über die Kilometerstände oder die Spritverbräuche der einzelnen Fahrzeuge verschaffen. Weitergehende Analyse- und Reporting-Möglichkeiten erlauben ihnen zudem, ihren Fuhrpark effizienter und sicherer zu betreiben.
bfp: Wie können Unternehmen ihren Fuhrpark vernetzen?
Christian Gelhard: Je nach Hersteller kann ein Fuhrparkleiter die Daten der Fahrzeuge zuzüglich entsprechender Services direkt vom Hersteller buchen. Da dies jedoch bei einem Mehrmarkenfuhrpark schwer für das gesamte Portfolio darstellbar ist und einen hohen Aufwand bedeutet, bietet sich alternativ eine Vernetzung aller Fahrzeuge über eine Blackbox an, die im Fahrzeug verbaut wird.
bfp: Wofür können Telematikdaten genutzt werden?
Christian Gelhard: Grundsätzlich lassen sich durch digitalisierte Prozesse auf Basis von Telematik viele Standardabläufe im Fuhrparkmanagement vereinfachen und effizienter gestalten. Beispiele sind Systeme für die Anzeige von Reparatur-, Wartungs- sowie Serviceintervallen oder ein elektronisches Fahrtenbuch.
Telematiklösungen erfassen zudem automatisch und lückenlos diverse Fahrzeugdaten wie etwa die Kilometerstände. So können Fuhrparkleiter Fahrzeuge zuteilen, denen noch Kilometerleistungen zur Verfügung stehen.
Außerdem können Spritverbräuche der Fahrzeuge eingesehen werden. Anhand von Treibstoffanalysen sehen Fuhrparkleiter, welche Fahrzeugmodelle besonders sparsam sind.
bfp: Gibt es noch weitere Vorteile neben der Kosteneffizienz?
Christian Gelhard: Neben Kostenvorteilen verbessern sich durch den Einsatz von Telematik auch die Sicherheitsstandards für Fahrer und Unternehmen. Sensoren sind in der Lage, Schäden und mögliche Defekte frühzeitig zu erfassen und an die Zentrale weiterzuleiten, bevor es zu Pannen kommt.
Tritt ein Schaden unvorhergesehen ein, wird sofort ein Abschleppfahrzeug benachrichtigt und bei Bedarf ein Krankenwagen gerufen. Zusätzlich funktionieren Telematiklösungen als Unfalldatenspeicher, auf deren Basis ein Unfallhergang im Nachgang ausgewertet werden kann.
bfp:Wie sieht die vernetzte Mobilität in Zukunft aus?
Christian Gelhard: In Zukunft wird die vernetzte Mobilität so aussehen, dass Telematik die Basis für die Optimierung einer Fuhrparkflotte jeder Größe darstellen wird. Alle Daten werden in einem definierten Format direkt aus den Fahrzeugen generiert. Diese werden anschließend gesammelt aufbereitet und dienen damit als Informationsgrundlage für tiefergehende Auswertungen.
bfp:Gehören Telematiklösungen mittlerweile zum festen Angebotsbestand bei Athlon? Wie ist der aktuelle Stand?
Christian Gelhard: Athlon unterstützt die Einführung von Telematik in die Fuhrparks und vermittelt Anbieter mit Kunden. Durch den Zusammenschluss mit der Daimler AG wurde die Kooperation mit der Tochtergesellschaft Mercedes-Benz Connectivity Services GmbH wesentlich vereinfacht.
Diese bietet unter der Marke "connect business" digitale Lösungen und Konnektivitätsdienste für Flotten- und Geschäftskunden an und schafft damit die perfekte Ergänzung zu unserem Portfolio. (red)