Yaris Cross nennt Toyota sein kleines City-SUV, dass in Deutschland ausschließlich als Vollhybrid zu haben ist.
Foto: Christian Frederik Merten
Yaris Cross nennt Toyota sein kleines City-SUV, dass in Deutschland ausschließlich als Vollhybrid zu haben ist.

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Toyota Yaris Cross: Schick und sparsam

Yaris Cross tauft Toyota sein kleines SUV. Ein Vollhybrid ist Serie, Allradantrieb Option. Wir sagen, was der Japaner kann.

In Sachen SUV war Toyota immer ein Trendsetter. Nur bei den kleinen SUVs, da hat es etwas gedauert bei den Japanern. Erst seit Herbst 2021 bietet Toyota mit dem Yaris Cross eine ernsthafte Alternative zu Opel Mokka, Renault Captur und Co. Mit schickem Design und zeitgemäß optional zweifarbig geht der kleine Japaner auf Kundenfang. Und bietet Technik, die für kleine SUVs sonst nur selten zu haben ist. Denn der Yaris Cross fährt serienmäßig als Vollhybrid vor, und wer möchte, bekommt gegen Aufpreis einen Allradantrieb. In genau dieser Konfiguration haben wir uns den Toyota Yaris Cross genauer angeschaut.

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Der erste Eindruck: Schickes kompaktes City-SUV

Schick steht er da, der Yaris Cross. 18-Zoll-Felgen und die Zweifarblackierung in Mysticschwarz plus Dach und Spiegelkappen in Gold machen halt was her. Mit schmalen Scheinwerfern, den modischen, aber nicht zu chaotischen Sicken an der Seite sowie dem schrägen und hohen Heck trifft der Yaris Cross den Nerv der Zeit. Mit 4,18 Metern Länge eignet sich Toyotas kleines SUV, das wie sein Namensvetter Yaris auf der GA-B-Plattform der Japaner steht, außerdem perfekt für den Einsatz in engen und vollen Großstadtstraßen.

Innere Werte: Robuste Materialien im Yaris Cross

Wer in die erste Reihe des Yaris Cross steigt, kann über Platzmangel nicht klagen. Klar, die Ellenbogen ausstrecken ist nicht wirklich drin, aber für ein kleines Auto passt´s. Im Fond sieht die Sache schon ein bisschen anders aus: Vor allem der Knieraum wird hier schnell eng. 320 Liter Kofferraumvolumen im Normalzustand gehen für die Fahrzeuggröße noch in Ordnung, hier kommt allerdings der Allradantrieb ins Spiel. Denn wer den Yaris Cross als reinen Fronttriebler ordert, kann bis zu 397 Liter Gepäck in das kleine SUV einladen. Und das ist doch ein Wort. Als Maximalwert gibt Toyota für beide Varianten 1.097 Liter an.

Das Interieur präsentiert sich von seiner rundlichen Seite. Auf den ersten Blick wirkt es verspielt-zerklüftet, lässt sich aber einfach bedienen. Nur einige Details erschließen sich einem auch nach einiger Zeit nicht wirklich: Was zum Beispiel hat Toyota bewogen, den Schalter für die Fernlicht-Automatik links vom tief unten anzubringen anstatt diese Funktion über den Lenkstockhebel anzusteuern? Die gut ablesbaren Instrumente im kleinen Toyota-SUV sind teildigital, dazu fuhr unser Testwagen mit einfach bedienbarem 9-Zoll-Touchscreen vor. An der Verarbeitung gibt´s nichts zu nörgeln, die Materialqualität hat uns aber nicht an jeder Stelle überzeugt: Hartplastik und grobschlächtige Schalter und Tasten dominieren im Yaris Cross.

Auf der Straße: Kleines SUV für die Stadt

116 PS leistet der Hybrid im Yaris Cross, mehr oder weniger gibt´s auch nicht. Zum Mitschwimmen reicht die Leistung auch auf der Autobahn aus, Spaßgefühle aufgrund überbordender Dynamik kommen aber nicht auf im kleinen SUV. Zumal Toyota dem Hybridantrieb in Kombination mit dem stufenlosen Getriebe den Gummiband-Effekt zumindest in diesem Modell nicht wirklich ausgetrieben hat und sich der Motor bei den häufig hohen Drehzahlen akustisch in den Vordergrund rückt.

Dass der Yaris Cross ein Auto vornehmlich für die Stadt gemacht ist, zeigt sich auch an Fahrwerk und Sitzen. Zumindest mit den bei uns aufgezogenen 18-Zöllern federt das SUV zumindest bei höherem Tempo eher hölzern ab, die Lenkung gibt sich ziemlich indirekt. Was uns überrascht, weil der technisch eng verwandte „normale“ Yaris auf unserer Testfahrt wieselflink um die Ecken zischte. Was uns ebenfalls auffiel: die bei großer Hitze etwas schwache Klimaanlage, die etwas konturlosen Sitzen sowie das induktive Ladesystem, das die Ladevorgänge immer wieder abbrach.

Sehr gut dagegen der Verbrauch. 6,6 Liter Benzin haben wir jede 100 Kilometer in unseren Yaris Cross getankt. Bei vielen Autobahn-Touren. Da spielt das Hybridsystem wie bei Toyota gewohnt seine Vorteile aus. Finden Sie nicht besonders wenig? Gut, ähnliche Werte bekommt man vielleicht auch mit anderen Kleinwagen hin. Aber: Unser Testwagen ist a) ein SUV und war b) mit Allradantrieb ausgestattet. Der funktioniert zwar rein elektrisch ohne mechanische Komponenten und nur mit einem zweiten E-Motor an der Hinterachse. Weil der Yaris Cross aber ausschließlich Benzin tankt, wirkt sich auch dieses System auf den Verbrauch aus. Kurze Strecken soll der Yaris Cross nach Betätigung der EV-Taste übrigens auch rein elektrisch fahren, bei uns reichte dazu aber oft die Akku-Kapazität nicht aus.

Toyota Yaris Cross: Was gibt´s fürs Geld?

Beim Antrieb haben Yaris-Cross-Interessenten kaum eine Wahl: Ein Hybrid-Antrieb mit 116 PS und stufenloser Automatik steht in der Preisliste, nur zwischen Front- und Allrandantrieb können sich die Kundinnen und Kunden entscheiden. Das aber auch nur in den beiden höchsten Linien Adventure und Elegant. Denn alle anderen Versionen fahren ausschließlich mit Vorderradantrieb vor. Wir sagen ganz klar: Verzichten Sie auf den Allradantrieb, das wird die Hybrid-Effizienzvorteile in der Praxis nochmals stärken.

Damit kommen wir schnell zur Ausstattungsempfehlung (die getestete Premiere Edition steht nicht mehr in der Preisliste): Die Basis Yaris Cross fällt sofort raus, hier gibt es sinnvolle Features wie den Regensensor nicht mal gegen Aufpreis. Aus der aktuellen Preisliste würden wir uns für den Yaris Cross Team Deutschland (ab 23.521 Euro) entscheiden. Er ist zwar rund 3.100 Euro teurer als die Basis, bringt aber auch einiges mehr an Ausstattung mit: Serie sind beispielsweise schon das Infotainmentsystem mit 8-Zoll-Touchscreen inklusive Android Auto und Apple Carplay, 17-Zoll-Leichtmetallräder, LED-Licht oder die teildigitalen Instrumente mit 7-Zoll-Display. Als Sonderausstattung wählen wir

  • das Cargo-Paket unter anderem mit Gepäckhaken, elektrischer Heckklappe und im Verhältnis 40:20:40 umklappbaren Rücksitzen (538 Euro)
  • das Safety-Paket unter anderem mit elektrisch anklappbaren Außenspiegeln, Einparksensoren vorn und hinten, Fernlichtautomatik, automatisch abblendendem Innenspiegel, Rückfahr-Assistent, Matrix-LED-Licht und Totwinkel-Warner (1.042 Euro)
  • das Smart-Connect-Paket unter anderem mit Cloudnavigation, 9-Zoll-Touchscreen und kabelloser Smartphone-Schnittstelle Android Auto und Apple Carplay (496 Euro)
  • das Winter-Paket mit Lenkradheizung, Sitzheizung vorn und beheizten Waschdüsen (387 Euro) sowie
  • eine Lack-Option (546 Euro).

Warum wir auf die Business Edition verzichten? Gut, für 22.471 Euro wären dort auch das Infotainmentsystem mit 8-Zoll-Touchscreen, Regensensor, Sitzheizung vorn, kabelloses Smartphone-Laden und die Cloudnavigation an Bord. Aber: Für den Einsatz in Unternehmen so wichtige Optionen wie Gepäckhaken im Kofferraum oder Parksensoren vorn und hinten liefert Toyota für diese Version selbst gegen Aufpreis nicht.

Der Toyota Yaris Cross 1.5i VVT-iE Hybrid CVT 4x4 Premiere Edition in der Kurzkritik:

Plus:

  • Geringer Verbrauch
  • Wendig in der Stadt
  • Wichtige Funktionen analog bedienbar

Minus:

  • Sinnvolle Extras nur in teuren Paketen
  • Bei schnellen Fahrten unharmonisches Fahrwerk
  • Antrieb mit Gummiband-Effekt

Technische Daten Toyota Yaris Cross 1.5i VVT-iE Hybrid CVT 4x4 Premiere Edition:

  • Fünftüriges, fünfsitziges kleines SUV
  • Länge/Breite/Höhe: 4.180/1.765/1.595 mm
  • Antrieb: Allradantrieb mit stufenloser Automatik
  • Motor: Reihendreizylinder-Benzinmotor plus zwei Elektromotoren
  • Systemleistung: 85 kW (116 PS)
  • Max. Drehmoment Verbrennungsmotor: 120 Nm bei 3.800 U/min
  • Max. Drehmoment Elektromotor vorn: 141 Nm
  • Max. Drehmoment Elektromotor hinten: 51 Nm
  • Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 11,8 s
  • Norm-Verbrauch: 5,1 – 4,7 l
  • Testverbrauch: 6,6 l
  • CO2-Emission (WLTP): 116 – 107 g/km
  • Kofferraumvolumen: 320 – 1.097 l
  • Tankinhalt: k. A.
  • Max. Zuladung: 605 kg
  • Schadstoffklasse: Euro 6d AP
  • KH/VK/TK: 18/22/20
  • Grundpreis Testwagen netto: Ausstattungsvariante nicht mehr bestellbar
  • Stand: Juli 2022

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