Der C5 X ist Citroens erstes Mittelklasse-Modell seit mehreren Jahren.
Foto: Christian Frederik Merten
Der C5 X ist Citroens erstes Mittelklasse-Modell seit mehreren Jahren.

bfp-Fahrbericht

Typisch untypisch: neuer Citroen C5 X

Unkonventionell waren große Citroen schon immer, der neue C5 X macht da keine Ausnahme. Zugleich überzeugt er mit vielen Alltagsqualitäten.

Einen richtig großen Citroen? Gab es schon lange nicht mehr. Der C6 als letzter Vertreter der oberen Mittelklasse aus dem Hause mit dem Doppelwinkel lief im Jahr 2012 aus, das Mittelklasse-Modell C5 im Jahr 2017. Nun aber ist es wieder soweit, mit dem C5 X betritt wieder ein großer Citroen die automobile Bühne.

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Großer Citroen wird zum Crossover

Wie es sich für Citroen gehört, fällt das Spitzenmodell auf. Eine Mischung aus Limousine, Kombi und SUV soll der C5 X sein. Ein klassisches Crossover also, wofür das X im Namen steht. Und in der Tat bringt der 4,81 Meter lange Franzose einige Qualitäten all dieser Karosserieformen mit, in der Praxis vor allem die von Limousine und Kombi. Aber dazu später mehr.

Nähern wir uns dem C5 X zunächst von außen. Da, beim Design, spielt er das Thema SUV durchaus. Zwar ist er mit knapp 1,49 Metern nicht besonders hoch, tritt aber rustikal auf. Auffällig sind die lange Haube, Kunststoff-Blenden um die Radläufe und die hohe Gürtellinie. Das alles in Kombination mit erhöhter Bodenfreiheit und einem Flach nach hinten abfallenden Dach. Charakteristisch außerdem die Citroen-typischen Scheinwerfer in die Stoßfängern mit darüber liegender Blinkerleiste. Die V-förmigen Tagfahr-LEDs, die an die Scheinwerfer-Form klassischer Citroen-Modelle wie den GS oder den CX erinnern, kennen wir schon vom kleineren C4.

Kombiqualitäten im C5 X

Innen erwarten C5-X-Passagiere vor allem eines: großzügige Platzverhältnisse vorn und hinten. Serienmäßig gibt es ein 7-Zoll-Digitalkombiinstrument, dazu je nach Ausstattung ein 10- oder 12-Zoll-Touchscreen. Das Cockpit-Layout betont die Horizontale, die Bedienung gibt keine Rätsel auf. Das gilt digital wie analog, denn einige Funktionen wie beispielsweise die Klimatisierung lassen sich im Citroen C5 X immer noch per Taste oder Drehrad bedienen. Auch die Einstellung des Head-up-Displays (Serie ab mittlerer Ausstattung Shine) ist bedienfreundlich in die Einstellungseinheit für die Außenspiegel integriert. Apropos Head-up-Display: Für die Fahrerin oder den Fahrer entsteht der Eindruck, dass ein 21-Zoll-Monitor vier Meter vorm Gesicht schwebt. Und: Wer keine Lust auf die manuelle Bedienung seines C5 X hat, startet mit dem Befehl „Hello, Citroen“ die Sprachsteuerung.

Wie gesagt, Platz für seine Passagiere bietet der C5 X genug, hier beweist er klassische Limousinen-Tugenden. Aber auch die Kombi-Eigenschaften kommen nicht zu kurz: 545 Liter Gepäck schluckt der C5 X im Normalzustand, bei umgeklappter Rücklehne und dachhoch beladen sind es bis zu 1.640 Liter. Eine elektrische Heckklappe gibt es nur in der Topversion Shine Pack, und weil die fünfte Tür manuell recht schwer zu heben ist, freut man sich in diesem Fall sehr über das elektrische Helferlein.

Fahren wie Gott in Frankreich im großen Citroen

Citroen bietet sein neues Topmodell C5 X mit drei Motorisierungen an:

  • einem 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 131 PS
  • einem 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 181 PS und
  • einem Plug-in-Hybrid mit 224 PS Systemleistung.

Frontantrieb und Achtgang-Automatik sind Standard, einen Diesel gibt es nicht – weder heute noch in Zukunft.

Gefahren sind wir den Plug-in-Hybrid und den größeren Benziner. Maximal 60 Kilometer soll der C5 X als Plug-in-Hybrid laut WLTP rein elektrisch fahren, bei zu 98 Prozent gefülltem 12,4-kWh-Akku standen bei uns 36 Kilometer auf der Anzeige. Genau die hat der große Franzose dann auch geschafft, bei laut Bordcomputer 4,8 Liter Benzinverbrauch. Wer Strom beispielsweise für die Umweltzone aufsparen möchte, kann das über die E-Save-Funktion tun. Wenig verbraucht hat übrigens auch der 181-PS-Benziner, hier standen nach unserer Fahrt 6,1 Liter auf der Uhr. Allerdings: Unsere Fahrten fanden hauptsächlich bei moderatem Landstraßentempo statt.

Was aber kommt Ihnen als erstes in den Sinn, wenn Sie an eine Fahrt mit einem großen Citroen denken? Fahrkomfort? Richtig, uns auch. Fahren wie Gott in Frankreich, ein Spruch, der auch auf den C5 X zutrifft. Fahrkomfort kann der große Franzose, schon die reinen Benziner bügeln mit dem serienmäßigen „Citroen Advanced Comfort“-Fahrwerk jede Bodenwelle weg. Noch eine Schippe drauf legt der Plug-in-Hybrid mit aktivem adaptiven Fahrwerk. Da wird dann wirklich jede Buckelpiste gefühlt zur glatten Asphalt-Bahn. Wenig überraschend ist der C5 X kein Kurvenräuber, geht aber trotzdem nicht zu weich in die Kehren. Der Benziner mit dem Basis-Fahrwerk machte für uns den direkteren Eindruck, der Plug-in-Hybrid schob in schnellen Kurven deutlich stärker über die Vorderräder. Zusammen mit der erst ab einem bestimmten Winkel etwas indirekten Lenkung ergibt sich so ein ordentlicher Fahreindruck. Zumal der C5 X mit seiner Akustikverglasung rundum fast jedes Außengeräusch von seinen Passagieren fernhält.

7,4 kW Ladeleistung optional im C5 X

Bestellbar ist der Citroen C5 X ab sofort, die ersten Auslieferungen erfolgen im Mai. Wer heute ordert, bekommt sein Auto noch bis Ende des Jahres, so Citroen. Zu haben ist der C5 X ab 30.025 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.). Dafür gibt es den Basis-Benziner in der Grundausstattung Feel Pack. Die höheren Varianten Shine und Shine Pack sind für den Einstiegsmotor gar nicht lieferbar, dafür kommt der 181-PS-Benziner schon serienmäßig als Shine (ab 34.395 Euro). Nur der Plug-in-Hybrid (ab 37.798 Euro) ist mit allen drei Ausstattungen Feel Pack, Shine und Shine Pack lieferbar.

Erstmals in einem Citroen gibt es kabelloses Apple Carplay und Android Auto. Einen Heckscheibenwischer liefern die Franzosen trotz des Schräghecks dagegen weder für Geld noch gute Worte. Unabhängig davon ist unsere Empfehlung, nicht unter dem Niveau Shine einzusteigen. Denn erst dann gibt es zum Beispiel den 12-Zoll-Monitor, aber vor allem auch mehr Assistenzsysteme. Zum Beispiel das „Drive Assist Paket Plus“, das sich mit seinem Autobahn-Assistenten vor allem für Langstreckenfahrer empfiehlt. Empfehlenswertes Extra für den Plug-in-Hybrid: der 7,4-kW-Onboard-Charger (336 Euro). Serienmäßig rüstet Citroen sein Flaggschiff als Plug-in-Hybrid nämlich nur mit einem 3,7-kW-Lader aus.

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