Foto: Vispiron

Amir Roughani im Interview

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Amir Roughani, Geschäftsführer von Vispiron, spricht mit der bfp über klimateutrale Mobilitätskonzepte im Schaden- und Fuhrparkmanagement.

Als Amir Roughani 2002 Vispiron – eine Wortschhöpfung aus Vision und Inspiration – gegründet hat, hatte er sich viel vorgenommen. Er wollte von Anfang an Produkte und Dienstleistungen anbieten, die einen positiven Beitrag für den Menschen und die Umwelt versprechen. Er will mehr als nur die Probleme seiner Kunden lösen. Das Konzept geht auf. Im Schnitt – so berichtet er stolz – ist Vispiron seit der Gründung bis jetzt durchschnittlich um 60 Prozent jährlich gewachsen. Amir Roughani im Gespräch mit Clemens Noll-Velten.

bfp: Herr Roughani, was meinen Sie konkret, wenn Sie von einem positiven Beitrag sprechen?

Amir Roughani: Wir sehen globale Herausforderungen in punkto Klimaschutz, in punkto Mega-Cities, in punkto digitaler Disruption. Dementsprechend wollen wir mit unseren Produkten, Lösungen und Dienstleistungen, die wir im Markt anbieten, ein Teil der Lösung für diese Herausforderungen sein. Dazu gehört das Thema Future Mobility, die digitale Transformation und auch Future Energy als große Lösungsmöglichkeiten. Es wäre vermessen zu sagen, dass wir das alleine schaffen können, aber wir möchten guten Gewissens sagen können, dass wir täglich einen Beitrag, unseren Beitrag für eine bessere Welt leisten.

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bfp: Im Bereich Mobility arbeiten Sie mit der Vispiron-Tochter CARSYNC?

Amir Roughani: Richtig. Wir haben aktuell 50.000 User bei CARSYNC und wir betreuen auch 120.000 Einheiten über Flottenmanagement as a Service. Wir haben letztes Jahr die Expert Automotive übernommen, was unser Wissen über Prozesse und unser Knowhow im Flottenmanagement noch erweitert hat. Wir steuern die Flotten unserer Kunden und haben so auch beispielweise 30.000 Radwechsel pro Jahr, machen 30.000 Rechnungsprüfungen pro Monat etc., das ist immens, natürlich auch alles IT basiert.

bfp: Und jetzt haben Sie die Mehrheit an der mobility first übernommen ...

Amir Roughani: Ganz genau. Wir haben 51 Prozent der Anteile an der mobility first übernommen und stärken damit unsere Position bei kleinen und mittelständischen Unternehmen im Bereich Schadens- und Fuhrparkmanagement. Mobility first hat sich hier in den letzten Jahren eine führende Position erarbeitet und betreut heute rund 70.000 Fahrzeuge. Mit diesem Zusammenschluss entsteht Deutschlands größter digitaler Fuhrparkmanager mit einem Bestand von über 120.000 Fahrzeugen. Darauf sind wir schon ein bisschen stolz.

bfp: Welche Vision treibt Sie hier eigentlich an?

Amir Roughani: Gemeinsam mit mobility first kommen wir unserer Vision von umfassenden smarten und klimaneutralen Mobilitätskonzepten wieder ein Stück näher. Mobility first passt deshalb perfekt zu uns. Wir realisieren damit nicht nur einen großen Wachstumsschub für unser Unternehmen, sondern können darüber hinaus jetzt jedem Fuhrpark digitale und innovative Mobilitätslösungen anbieten. Durch die Übernahme wird das einmalige Werkstattnetz von mobility first mit den gewachsenen und erprobten Kenntnissen im digitalen Fuhrparkmanagement von CARSYNC ergänzt.

bfp: Aber noch nicht alles via Künstlicher Intelligenz?

Amir Roughani: Nein, aber wir arbeiten daran, das alles mit Maschine-Learning weiterzuentwickeln und dort weiterzukommen. Schon heute können wir automatisiert rund 8 Prozent fehlerhafte Rechnungen identifizieren, aufs Jahr hochgerechnet sind das 20.000 Rechnungsreklamationen. Wir haben auch Fahrzeugvermieter als Kunden, so dass wir ungefähr 40.000 Fahrzeuge zulassen - inklusive einer elektronischen Fahrzeugakte. Wir wickeln auch ungefähr 30.000 Schadensfälle im Jahr ab, mit allem was dazu gehört, je nach Schwere des Unfalls – Abschleppen, Ersatzfahrzeuge, Versicherungsthemen, Reparatur, das Einsteuern in die Werkstatt, Gutachten beauftragen und so weiter.

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bfp: 50 Flottenmanager erledigen das für die Kunden?

Amir Roughani: Genau. Sie kennen die Themen im Detail: Ein Flottenmanager mit 100 Fahrzeugen hat heute ungefähr 10.000 Belege pro Jahr, die er für die Steuerung, Verwaltung und Überwachung der Flotte braucht und verarbeiten muss. Darunter sind natürlich auch sehr viele unwichtige Belege, vereinzelt aber auch besonders wichtige. Halterhaftungsthemen, steuerliche Themen und so weiter und sofort. Versicherungsthemen kommen noch oben drauf.

Und dementsprechend merken unsere Kunden seit ein bis zwei Jahren, dass das Thema Digitalisierung immens wichtig wird für sie. Denn natürlich schafft sie – richtig eingesetzt – eine immense Erleichterung. Mit der Digitalisierung ist das Thema besser in den Griff zu bekommen. Zumal die meisten Fuhrparkverantwortlichen bis 80/100 Fahrzeuge meist noch einen weiteren Job im Unternehmen haben und natürlich besonders froh sind, wenn sie Entlastung bekommen können. Mit der Digitalisierung der Flotte einerseits und – genauso wichtig - dem richtigen Dienstleister an seiner Seite andererseits bieten sich hier eine Reihe von Erleichterungen an.

bfp: Was bieten Sie, was der Markt nicht schon anbietet?

Amir Roughani: Die Antwort lautet: All in One. Es gibt über 1.000 Einzelanbieter von verschiedensten Lösungen und speziellen Anwendungen. Auf seinem Spezialgebiet ist hier jeder der Beste. Beim zweiten Blick stellen viele Kunden jedoch fest, dass die vielen Systeme schwierig miteinander zu vernetzen sind oder gar inkompatibel. Er muss sich fragen: "Wie kann ich sie koppeln, wie kann ich Synergien generieren und dafür sorgen, dass ich keine Datenabbrüche habe". Und dann muss ich auch für jeden Anbieter eine Datenschutzvereinbarung durchkriegen. Dann wird es kompliziert. Wir dagegen bieten alles aus einer Hand und der Kunde muss sich um all diese Fragen nicht kümmern. Das ist unser Vorteil.

bfp: Und Sie haben die Lösung für alles?

Amir Roughani: Unsere Connected-Car-Lösung berücksichtigt alle Themen, die tagtäglich in der Flotte gebraucht werden. Also eine klassische Plattformidee. Es kann zwar sein, dass die eine oder andere Applikation momentan noch in den Anfängen steht. Aber wie haben die dafür notwendige Produktarchitektur vorbereitet und neue Funktionen werden Schritt für Schritt hier eingebaut. Es gibt sicher Themen, die wir heute noch gar nicht kennen, die erst in den nächsten Jahren kommen. Das System wird sich fortlaufend weiterentwickeln. Das ist die Idee. Und sie funktioniert: Wir haben heute schon Kunden, die mit CARSYNC und unserer Plattform Corporate Car-Sharing betreiben.

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