Volvos elektrisches SUV-Coupé C40: Verwandtschaft zum XC40 Recharge Pure Electric lässt sich auch optisch nicht leugnen.
Foto: Christian Frederik Merten
Volvos elektrisches SUV-Coupé C40: Verwandtschaft zum XC40 Recharge Pure Electric lässt sich auch optisch nicht leugnen.

Inhaltsverzeichnis

bfp-Fahrtest

Volvo C40: Emotionaler Schwede

Der C40 ist Volvos erstes Modell, das ausschließlich rein elektrisch vorfährt. Was das kompakte SUV-Coupé aus Schweden kann, klärt unser Test.

Seit Sommer 2021 bietet Volvo sein erstes SUV-Coupé an. Im Kompakt-Segment angesiedelt, ist der C40 ausschließlich elektrisch erhältlich. Damit lässt sich der Volvo C40 gemäß der Vertriebs-Strategie auch nur online bestellen. Was das elektrische Schweden-SUV in der Topversion mit zwei mal 204 PS kann, klärt unser Test.

Volvo C40: XC40 auf dynamisch

Zweites Elektroauto von Volvo. Das kompakte SUV-Coupé C40 kommt mit bekannter Technik und sportlichem Heck.
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Der erste Eindruck: Coupé-Dachlinie für den C40

Mit dem C40 präsentierte Volvo die Coupé-Version seine Kompakt-SUVs XC40 Recharge Pure Electric. Technisch sind beide Modelle identisch, die Design-Unterschiede beginnen ab der A-Säule. Knapp sechs Zentimeter flacher als der XC40 ist der C40, sein Heck fällt nicht steil, sondern flach ab. Typisch SUV-Coupé eben. Charakteristisch für den C40 ist aber nicht nur die abfallende Dachlinie, sondern auch der hohe und kantiges Heckabschluss mit den großen Rückleuchten. Größere Leuchteinheiten als am Heck des kompakten Elektro-SUVs, so Volvo bei der C40-Präsentation, gebe es bei keinem Modell der Schweden.

Innere Werte: Landkarten-Design im Volvo C40

Dass Coupés keine Raumwunder sind, gilt auch für SUVs. In der ersten Reihe zwickt der C40 zwar überhaupt nicht, in Reihe zwei spüren die Passagiere das abfallende Dach aber bei der Kopffreiheit. In den relativ flachen C40-Kofferraum passt mit 413 bis 1.205 Liter Volumen allerdings kaum weniger als in den des XC40 Recharge Pure Electric (419 bis 1.295 Liter). Wie im XC40 gibt es auch im C40 einen 31 Liter großen Frunk unter der Fronthaube, in dem sich Krimskrams oder das Ladekabel verstauen lässt.

Ebenfalls bekannt ist das C40-Cockpit: Immer an Bord sind lediglich eingeschränkt konfigurierbare 12,3-Zoll-Digitalinstrumente sowie der 9-Zoll-Touchscreen über der Mittelkonsole. Unter anderem über ihn lassen sich die ebenfalls serienmäßigen digitalen Google-Services des Volvo C40 steuern, also Google Maps als Navigationssystem, der Google Assistant sowie der Google Play Store. Damit C40-Fahrerinnen und -Fahrer darauf immer und überall Zugriff erhalten, ist Volvos kompaktes SUV-Coupé mit unbegrenztem Datenvolumen ausgestattet. Trotz Google-Technik bleibt die Bedienung des Infotainmentsystems ein wenig komplex – zum Beispiel lassen sich wichtige E-Mobilitäts-Daten wie die verbleibende Reichweite nicht direkt auf der ersten Ebene des Systems ablesen. Dafür arbeitet die Sprachsteuerung tadellos.

Leder gibt es übrigens nicht im C40, optional können Kundinnen und Kunden jedoch Sitze mit Materialien in Lederoptik bestellen. 1.319 bis 1.555 Euro kostet der Spaße (alle Preise netto zzgl. USt.). Was im C40 – je nach Ausstattung – ebenfalls auffällt: Die hintergrundbeleuchteten Topography-Einlagen im Armaturenträger. Sie bilden die Topographie einer schwedischen Landschaft rund um den Volvo-Stammsitz Göteborg ab.

Auf der Straße: C40 mit maximal 150 kW laden

Wer das erste Mal mit dem Volvo C40 auf Tour geht, wird den Startknopf vermissen. Den gibt es nicht im kompakten Schweden. Wer losfahren möchte, legt die Fahrstufe D der Eingang-Automatik ein – und los geht’s. Sofern der Fahrersitz belegt ist. Beim Tritt aufs Fahrpedal legt der Schwede ordentlich los, zwei mal 204 PS sind eben ein Wort. Wirklich wendig in der Stadt ist der C40 jedoch nicht, und bei schnellerem Tempo federt der Volvo auf kurzen Stößen etwas unrund ab. Dazu kommt – typisch Coupé – eine schlechte Sicht nach hinten, die auch der sehr kleine Ausschnitt der Rückfahrkamera nicht ausgleicht. Einen Heckwischer gibt es nicht, den haben wir aber auch nicht vermisst. Das nicht vorhandene Rollo des festen Panoramadachs dagegen schon.

Worauf kommt es aber wirklich an beim Elektroauto? Klar, auf Verbrauch, Reichweite und Ladeleistung. Maximal 440 WLTP-Kilometer gibt Volvo für den C40 mit Twin Engine und in der „1st Edition“ im kombinierten Modus an. Unser Display zeigte aber auch bei vollem Akku nicht mehr als 320 Kilometer an, bei 90 Prozent waren es 300 Kilometer. Klar, die Kalkulation wird auch beeinflusst durch die Real-Werte der Vergangenheit. Aber auch bei uns war die Reichweitenanzeige ziemlich realistisch. 20,9 kWh Verbrauch je 100 Kilometer lautet der WLTP-Wert, bei uns waren es im Mittel 25,5 kWh. Mit einem ordentlichen Anteil Autobahn-Fahrten, aber auch einigen Touren auf der Landstraße und vor allem in der Stadt.

Und die Ladeleistung? Maximal 150 kW sind drin, und die erreicht der C40 auch, wenn der Akku fast leer ist. Ist die Batterie noch voller, zum Beispiel um die 50 Prozent, lädt das System schon deutlich langsamer. Schnelles Nachladen auf der Autobahn ist aber so oder so kein Problem. Wer Energie sparen möchte, um die Reichweite zu strecken, kann das übrigens mit einer E-Save-Funktion tun.

Was gibt´s fürs Geld? Ein Motor im C40 reicht

Während unseres Tests waren wir im C40 „1st Edition“ unterwegs. Eine Ausstattungsversion, die heute nicht mehr in der C40-Preisliste zu finden ist. Core, Plus und Ultimate heißen die Ausstattungslinien, die Volvo zur Wahl stellt. Dazu gesellen sich für jede Linie zwei Leistungsstufen: Mit Single-Motor und Frontantrieb bringt der C40 231 PS auf die Straße, mit Twin-Motor und Allradantrieb zweimal 204 PS.

Starten wir mit der Motorisierung. Die von uns gefahrene Top-Variante macht zwar richtig Spaß, für den Alltag reicht aber auch die Basis. Die sind wir im C40 zwar noch nicht gefahren, dafür aber im technisch identischen Polestar 2. Schon die dortige Basis mit 224 PS hatte genug Power auch für die Autobahn. Damit sparen wir schon mal mindestens 7.395 Euro: Denn während der Spitzenmotor des C40 ab 48.445 Euro in der Preisliste steht, gibt es die Basis bereits ab 41.050 Euro.

Ausstattungstechnisch greifen wir zum Plus. Ab 47.311 Euro sind dann zusätzlich zur Basis unter anderem auch das komplette Paket an Assistenzsystemen, ein Gepäcknetz, die elektrische Heckklappe und schlüsselloser Zugang an Bord. Das Winter-Paket mit Sitzheizung vorn, Lenkradheizung und – besonders wichtig – Wärmepumpe ist dann auch schon dabei. Für den Single-Motor kostet es in der Basis Core 840 Euro Aufpreis. Als Optionen wählen wir

  • eine Lackalternative (664 bis 958 Euro) und
  • ohne Aufpreis das Mode-3-Ladekabel als Ersatz für das serienmäßige Mode-2-Kabel.

Wer auch die Harman-Kardon-Audioanlage, 360-Grad-Kamera und elektrische Sitze vorn möchte, der muss zum Ultimate greifen und zahlt mindestens 49.538 Euro.

Übrigens: Wer sich gegen die serienmäßige Haftpflicht- und Vollkasko-Versicherung namens Recharge-Versicherung entscheidet, spart beim Kauf 1.059 Euro. Und wer den von uns konfigurierten C40 Pulse möchte, kann ihn auch für 571 Euro abonnieren.

Fazit: C40 schicker, aber unpraktischer als der XC40

Mit dem C40 stellt Volvo dem XC40 die schickere und optisch dynamischere Variante zur Seite. Wenn wir die Wahl hätten, würden wir den vollelektrischen XC40 nehmen. Er ist im Alltag deutlich praktischer.

Der Volvo C40 Recharge Pure Electric Twin 1st Edition in der Kurzkritik:

Plus:

  • Viel Power
  • Großzügiger Kofferraum
  • Viel Sicherheitsausstattung

Minus:

  • Schlechte Rundumsicht
  • Nicht ganz optimale Bedienergonomie
  • Unrundes Fahrwerk auf kurzen Stößen

Technische Daten Volvo XC40 Recharge Pure Electric Twin 1st Edition:

  • Fünftüriges, fünfsitziges Kompakt-SUV
  • Länge/Breite/Höhe: 4.440/1.873/1.591 mm
  • Antrieb: Allradantrieb mit Einstufen-Automatik
  • Motor: Je ein Permanentmagnet-Synchronelektromotor an Vorder- und Hinterachse
  • Leistung Elektromotor 1: 150 kW (204 PS)
  • Leistung Elektromotor 1: 150 kW (204 PS)
  • Max. Drehmoment: 660 Nm bei 0 – 4.350 U/min
  • Rein elektrische Reichweite (WLTP kombiniert): 440 km
  • Kapazität Lithium-Ionen-Batterie (netto/brutto): 75/78 kWh
  • Ladeleistung (AC/DC): 11/150 kW
  • Ladedauer AC 0 – 100 %: 8:00 h (16A)
  • Ladedauer DC 10 – 80 %: 00:37 h
  • Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 4,7 s
  • Norm-Verbrauch: 20,9 kWh
  • Testverbrauch: 25,5 kWh
  • CO2-Emission (WLTP): 0 g/km
  • Kofferraumvolumen: 413 – 1.205 l (Frunk: 31 l)
  • Zuladung: 435 kg
  • KH/VK/TK: 18/21/23
  • Grundpreis Testwagen netto: Ausstattungsvariante nicht mehr bestellbar
  • Stand: Oktober 2022

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