Foto: Timo Bürger/bfp

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Schweden-SUV im bfp-Test

Volvo XC60: Perfekt für lange Touren

Als Business-SUV besticht der Volvo XC60 mit feinem Komfort und vielen Sicherheitsassistenten. Das prädestiniert ihn für den Langstreckeneinsatz.

Von Timo Bürger und Christian Frederik Merten

Gebürstetes Aluminium, weiches Leder, erlesene Dekoreinlagen, geschmackvoll ausgesuchte Materialien. Der erste Kontakt mit dem Volvo XC60 macht Lust auf mehr. Und tatsächlich: In den satt gepolsterten elektrisch verstellbaren Nappaleder-Sportsitzen mit elektrischer Lordosenverstellung sitzt man hervorragend, das Lenkrad liegt griffig in der Hand, der Blick in den rahmenlosen Rückspiegel eröffnet eine nach hinten recht unverbaute Perspektive. Und durch das Panoramaschiebedach des Testwagens fällt ein angenehm warmes Licht in den Innenraum.

Aber der Volvo XC60 bietet nicht nur gefühlt viel Raum: Vorne wie hinten gibt es ausreichend Raum im 4,64 Meter langen und 1,90 Meter breiten Schweden-SUV – da stößt kein Haupt an den Dachhimmel, keine Schulter macht Bekanntschaft mit der B-Säule, kein Knie schabt am Sitz des vorderen Insassen. Kurzum: ein gelungen gestaltetes und luftiges Interieur.

Ein exquisites Soundsystem

Ein akustischer Traum ist das Bowers&Wilkins-Soundsystem. Die Anlage ist optimal auf den Innenraum des XC60 abgestimmt und bietet auf allen Plätzen ein fantastisches Klangerlebnis. 15 Lautsprecher und ein 1.100 Watt starker Verstärker sorgen für einen raumfüllenden, kristallklaren Sound und machen so den Volvo zu einer Konzerthalle auf Rädern.

Einziges Ärgernis im Innenraum: Die Navigations-Grafik des charakteristisch vertikalen Tablet-artigen Bildschirms ist mittlerweile etwas in die Jahre gekommen. Zudem ist jeder Fingerabdruck gleich zu sehen. Praktisch und hilfreich dagegen ist die Rückfahrkamera mit 360-Grad-Surround-View und Vogelperspektive-Funktion.

Viele Befestigungsmöglichkeiten im XC60-Kofferraum

Vier sehr stabile Metallösen und zwei serienmäßige Taschenhaken sorgen dafür, dass Taschen, Koffer & Co. sicher befestigt werden können. Ein Gurt und ein kleines Gepäcknetz jeweils an der Seitenwand bieten weiteren Verstau- und Verzurrmöglichkeiten. Weitere Aufbewahrungsmöglichkeiten finden sich in den Fächern unter dem Laderaumboden. 505 Liter Gepäckraum bietet der Volvo – werden die Lehnen der zweiten Reihe umgeklappt, sind es 1.432 Liter.

Die Gepäckraumabdeckung allerdings löst sich zuweilen und schnellt dann nach oben. Und: Die Heckklappe schwingt nicht allzu weit nach oben. Wer größer als 1,80 Meter ist, sollte auf sein Haupt achtgeben.

Die hinteren Sitze – die beiden äußeren mit Isofix-Kindersitzbefestigung – lassen sich auch praktisch per Fernentriegelung im Kofferraum umlegen. Ebenfalls im Kofferraum befindet sich die Taste für die Niveauabsenkung. Um bis zu fünf Zentimeter senkt sich der Volvo XC60 auf Tastendruck ab – praktisch beim Beladen von schwerem und unhandlichem Gut.

Der Volvo XC60 ist für weite Wege gebaut

Unter der Haube des in „Bursting Blue Metallic“ lackierten Testwagens arbeitet der – in Kombination mit Allradantrieb und Automatik aktuell nicht mehr erhältliche – zwei Liter große D4-Biturbodiesel. Der hat zuweilen seine Last mit dem schon leer zwei Tonnen wiegenden schweren Fahrzeug. Nicht, dass der Volvo untermotorisiert wäre – Tempo 205 und eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 8,4 Sekunden sind drin. 190 PS und maximal 400 Newtonmeter Drehmoment klingen aber natürlich auch nicht nach Basismotorisierung.

Ist der Volvo erst einmal längere Zeit in Fahrt, pendelt sich der Verbrauch bei etwa sieben Litern ein. Kurzstrecken oder gar die Fahrt zum Bäcker zwei Straßen weiter mag der Allradler gar nicht: Die quittiert der Schwede mit einem errechneten Durchschnittsverbrauch von fast zehn Litern Diesel. Summa summarum konsumierte der Schwede im Schnitt über mehrere tausend Kilometer 8,4 Liter.

Ansonsten glitt das das Fahrzeug komfortabel und dank Akustikverglasung (832 Euro; alle Preisangaben netto zzgl. 19 Prozent USt.) dezent leise auf den 18-Zoll-großen Winterreifen dahin, ist leicht zu rangieren und manövrieren. Dank der Fahrmodus-Abstimmung Drive Mode (mit Offroad-Modus) und des optionalen Luftfahrwerks (1.916 Euro) findet jeder Dienstwagenfahrer seine gewünschte Abstimmung.

Empfehlenswerte XC60-Versionen

Wie gesagt: Den XC60 D4 AWD R-Design findet man heute so nicht mehr im Volvo-Programm. Ganz verschwunden aus der XC60-Preisliste ist der D4 mit 190 PS allerdings auch nicht. Es gibt ihn weiterhin mit Frontantrieb und Sechsgang-Handschalter (ab 38.319 Euro) beziehungsweise Achtgangautomatik Geartronic (ab 40.168 Euro) oder aber mit Allradantrieb ausschließlich mit Sechsgang-Handschalter (ab 40.294 Euro). Kurz: Die Kombination aus Allradantrieb und Automatik ist für diesen Motor aus dem Programm geflogen. Außerdem ist die Ausstattungsvielfalt für die Handschalter auf die beiden unteren Linien Momentum und Momentum Pro begrenzt. Aus allen vier für die Diesel erhältlichen Linien können nur die Automatik-Kunden wählen, die dann aber wie gesagt auf den Allradantrieb verzichten müssen.

Stellt sich nun die Frage: Welchen XC60 nehmen? Wir entscheiden uns in jedem Fall für die Automatik und haben unter dieser Bedingung zwei Antriebsempfehlungen für Sie ausgewählt. Für alle, die zwar SUV-Feeling erleben möchten, rein objektiv aber keinen Allradantrieb benötigen, eignet sich der automatisch schaltende XC60 D4. Und für Freunde der Allrad-Automatik-Kombination steht mit dem XC60 B4 AWD in der aktuellen Preisliste ein Diesel-Mildhybrid mit 197 PS zur Wahl.

Viel Sicherheitsausstattung

Aber der Reihe nach. Unabhängig von der Motorisierung laufen Volvos traditionell mit Sicherheitssystemen vollgestopft vom Band. Das ist auch beim XC60 nicht anders: Automatisches Notbremssystem, aktiver Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung oder Systeme, die ein Abdriften aus der Fahrspur in den Gegenverkehr oder Straßengraben vermeiden sollen, sind schon in der Basis Momentum immer mit an Bord. Volvo selbst spricht damit wohl nicht zu Unrecht von „einem der sichersten Autos“.

Aber auch komfortseitig bringt der XC60 schon serienmäßig nützliche Dinge mit: Einparkhilfe hinten, LED-Scheinwerfer mit Fernlichtassistent, Regensensor, Digitalinstrumente oder das Infotainment-System Sensus Connect sind ebenfalls immer mit dabei wie 18-Zoll-Leichtmetallfelgen oder natürlich eine Zweizonen-Klimaautomatik.

Erste Wahl Momentum Pro

Wie gesagt sind sowohl der XC60 D4 Geartronic als auch der B4 AWD als Momentum, Momentum Pro, R-Design oder Inscription lieferbar. Unsere erste Wahl ist der Momentum Pro, der zusätzlich zur Basis unter anderem eine elektrische Heckklappe, Navigationssystem, Apple Carplay und Android Auto, 19-Zoll-Leichtmetallfelgen oder einen elektrischen Fahrersitz mit vierfach elektrisch einstellbarer Lendenwirbelstütze mitbringt. Startpreis: 41.681 Euro (D4) oder 44.454 Euro (B4).

Wer dann noch Geld übrig hat, wählt das Intellisafe-Pro-Paket für 1.471 Euro mit Totwinkel- und Querverkehrswarner und vor allem der Möglichkeit, bis 130 km/h teilautonom zu fahren. Außerdem sinnvoll: das Laderaum-Paket Pro (unter anderem Trennnetz, Keyless Drive; 630 Euro) und da Lichtpaket für 966 Euro (zum Beispiel Voll-LED-Scheinwerfer und Nebelscheinwerfer). Wer dann noch weiterbestellen möchte, wählt das Parkassistenz-Paket mit Einparkhilfe vorn und Rückfahrkamera (588 Euro), das Winterpaket XS – gleich Sitzheizung vorn – für 336 Euro, Metalliclack (ab 756 Euro) und DAB-Radio (277 Euro). Macht insgesamt maximal 46.705 Euro (D4) oder 49.478 Euro (B4).

Der Volvo XC60 D4 AWD R-Design in der Kurzkritik:

Pluspunkte:

  • Hervorragender Sitzkomfort
  • Viel Platz
  • Perfekt abgestimmtes Soundsystem

Minuspunkte:

  • Alternde Navigationsgrafik
  • Niedrige Heckklappe im geöffneten Zustand
  • Hoher Kurzstreckenverbrauch

Technische Daten Volvo XC60 D4 AWD R-Design (Testwagen)

  • Fünfsitziges, fünftüriges SUV
  • Länge/Breite/Höhe in mm: 4.644/1.891/1.713 mm
  • Allradantrieb mit Achtgang-Automatik
  • Motor: Diesel, Reihenvierzylinder, Bi-Turbo
  • Leistung: 140 kW/190 PS bei 4.250 U/min
  • Drehmoment: 400 Nm bei 1.750-2.500 U/min
  • Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 8,4 s
  • Verbrauch nach WLTP: 7,2 l
  • Testverbrauch: 8,4 l
  • CO2-Emission: 187 g/km
  • Kofferraumvolumen:505 l
  • Tankinhalt: 60 l
  • Zuladung: 417 kg
  • Preis Testwagen netto: 62.739 Euro

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