Von Christian Frederik Merten
Mehr als 35 Millionen rollen schon auf den Straßen der Welt, nun ist es Zeit für Generation Nummer acht. Die Rede ist vom neuen VW Golf. Während die Wolfsburger beim Design erwartungsgemäß keine Experimente wagen, geht es unter dem Blech ans Eingemachte. Aber der Reihe nach.
Auf 4,28 Metern streckt sich der neue Golf, damit ist er kaum länger als die Generation sieben. Die breite C-Säule als klassisches Golf-Erkennungsmal behält auch die Nummer acht bei. Das Dach allerdings fällt jetzt nach hinten etwas flacher ab, am deutlichsten setzt sich der neue Kompakte an der Front vom Vorgänger ab. Die Scheinwerfer erstrahlen serienmäßig in LED-Technik, die Tagfahrleuchten ziehen sich weit in den Kotflügel und je nach Version bis in den Grill.
Volldigitale Bedienung
Hat sich der Golf acht wie bei allen anderen Modellwechseln optisch evolutionär weiterentwickelt, fanden die radikalen Innovationen unter dem Blech statt. Das fällt schon beim Einsteigen auf. Analoge Instrumente und Bedienelemente sind bis auf wenige Ausnahmen passé im Golf, an ihre Stelle tritt ein Innovision genanntes Bedien- und Informationssystem. Es besteht unter anderem aus einem 10,25 Zoll großen digitalen Cockpit, einem Infotainmentsystem mit 8,25-Zoll-Tochscreen – optional zehn Zoll – und Multifunktionslenkrad. Auf Wunsch bietet Volkswagen für den Golf auch ein in die Windschutzscheibe projiziertes Head-up-Display an.
Und auch an anderer Stelle wurde der Golf deutlich digitaler. Serienmäßig kommt der Golf mit einer Online-Connectivity-Unit (OCU) mit integrierter eSIM, die sich mit digitalen Online-Funktionen und -Dienstleistungsangeboten vernetzt. Darüber hinaus erlaubt der Golf standardmäßig im Umfeld bis zu 800 Meter Car-to-X-Kommunikation. Und bis Tempo 210 soll teilautonomes Fahren möglich sein.
Mehr Hybrid-Varianten im Golf
Aber auch unter der Haube hat VW Hand angelegt. So kommt der Golf in seiner Neuauflage in deutlich mehr elektrifizierten Varianten als bisher. Zwischen 90 und 300 PS wird die Leistungsbreite der Golf-Motoren mittelfristig betragen, darunter befinden sich auch zwei 204 und 245 PS starke Plug-in-Hybride. Die Benziner-Basis bilden 90 und 110 PS starke Dreizylinder, dazu kommen drei Mild-Hybride mit 48-Volt-Starter-Generator und 110, 130 und 150 PS. Auch eine Erdgas-Variante mit 130 PS wird den Weg unter die Golf-Haube finden.
Und VW bleibt dem Diesel treu. Die Vierzylinder-TDIs leisten 115 und 150 PS und sollen mit zwei SCR-Kats um bis zu 80 Prozent weniger Stickoxid ausstoßen als beim Vorgänger, zudem soll der Verbrauch um bis zu 17 Prozent sinken. Zu haben sind die ersten Golf-Exemplare in Deutschland und Österreich Anfang Dezember.