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VW Golf im Test: Bleibt sich ganz anders treu

Der neue VW Golf ist so digital wie nie. Wie sich die achte Generation des Wolfsburgers im Alltag schlägt, klärt unser Test des 150-PS-Diesels.

Von Christian Frederik Merten

Der Golf ist ein Golf bleibt ein Golf. Das gilt auch für Generation Nummer acht des Wolfsburger Bestsellers. Oder etwa doch nicht? Von außen ist der neue VW Golf ganz sicher als solcher erkennbar, innen hat sich aber deutlich mehr getan. Was genau, sagt bfp FUHRPARK & MANAGEMENT in einem ersten Test des 150 PS starken Diesels.

Nur auf den ersten Blick: der Golf bleibt Golf

Wie gesagt, von außen bleibt der Golf ein Golf. Zwar wird die Optik hier und da etwas verspielter, was sich zum Beispiel an den geschwungenen Scheinwerfern zeigt, deren LEDs in den Kotflügel auslaufen. Oder auch an den Heckleuchten, die wie beim Golf VII bis in die Heckleuchte reichen, sich nun aber abrupt verjüngen. Insgesamt aber steht der Golf VIII gedrungen, aber doch bekannt seriös auf der Straße. Vor allem ein Stilelement darf dabei natürlich nicht fehlen: die breite C-Säule.

Auch beim Einstieg gibt es nichts Aufregendes zu berichten: Vorne wie hinten lassen sich Sitze oder Bank bequem und ohne große Verrenkungen entern. Und wer drin sitzt, sitzt gut. Im Golf lässt sich die Sitzposition optimal anpassen, auch an Polsterung und Seitenhalt gibt´s nichts zu kritisieren. Nicht zu weich, nicht zu hart. Allerdings müssen wir dazu sagen, dass unser Golf in gehobener Style-Ausstattung vorfuhr und deshalb auch mit Sport-Komfortsitzen aufwartete.

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Komplett digitale Bedienung

Damit aber schon genug des Bekannten. Außerhalb der VW-typischen Verarbeitung und guten Sitz-Ergonomie ist im Golf-Interieur nichts mehr wie es war. Analoge Instrumente gibt es nicht mehr, Geschwindigkeit und Co. liest der Fahrer von den serienmäßigen Digital-Instrumenten ab. Zehn Zoll misst der Bildschirm, der alle wichtigen Fahrinformationen bereithält. Er ist individualisierbar und in jeder Darstellungsform gut ablesbar.

Beim bekannten Digital-Cockpit finden Digitalisierung und Virtualisierung im neuen Golf aber noch lange nicht ihr Ende. Auch viele andere wichtige Funktionen lassen sich im Golf nur noch über den serienmäßig acht Zoll großen und zum Fahrer geneigten Touchscreen in der Mittelkonsole bedienen. Auch andere Bedienelemente sind digitalisiert. Zum Beispiel der Lichtschalter: Der bekannte Drehknopf ist verschiedenen Tasten gewichen, die per Touch-Funktion bedienbar sind. Hier sind jetzt übrigens auch die Schalter für Heckscheibenheizung und Frontscheibenbelüftung platziert.

In unserem Fall war das optionale Navigationssystem "Discover Pro" verbaut (1.605 Euro; alle Preise netto zzgl. USt.), das mit einem Zehn-Zoll-Monitor kombiniert ist. An der grundsätzlichen Digitalisierung der Bedienung ändert das selbstverständlich nichts. Aber wie schlägt sich die Ergonomie nun in der Praxis? Wir, die wir nun schon einige digitale Cockpits und Touchscreens gewohnt sind, ziehen ein überwiegend positives Fazit. Die Menüführung ist logisch, so ist man schnell dort, wo man hin möchte. Zwar birgt die digitale Bedienung wesentlicher Funktionen aus unserer Sicht generell ein höheres Ablenkungspotenzial, wenigstens die Temperatur der Klimaautomatik ist im Golf aber noch über Touch-Tasten unter dem Monitor steuerbar.

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Großer Diesel souveräner Alltagsbegleiter

Drücken wir also den Startknopf – das Golf kommt serienmäßig mit schlüssellosem Startsystem – und drehen eine Runde mit dem Diesel. 150 PS leistet der Selbstzünder, die Kraftübertragung erfolgt serienmäßig über ein Siebengang-DSG. Power hat der Motor genug, der Golf hängt gut und elastisch am Gas. Keine Überraschungen auch beim – in unserem Fall adaptiven – Fahrwerk: es ist fahrsicher und komfortabel, ohne zu weich abgestimmt zu sein. Verbraucht hat unser Golf bei viel Autobahn-Einsatz 5,5 Liter Diesel je 100 Kilometer.

Teils serienmäßig, teils optional unterstützt der Golf seine Fahrer mit zahlreichen Assistenzsystemen. Immer an Bord im Golf Style sind zum Beispiel adaptiver Tempomat, Travel Assist und Emergency Assist. Der Travel Assist kombiniert verschiedene Assistenzsysteme und soll so vor allem auf der Autobahn in der Fahrpraxis unterstützen. Zeitweise versagte er in unserem Testwagen allerdings den Dienst. War er im Einsatz, spürte man aber die technische Weiterentwicklung der Systeme: So spricht zum Beispiel der adaptive Tempomat deutlich spontaner an als vorherige Generationen.

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Wenn´s ins Budget passt, gerne 150 PS

Stellt sich zum Schluss natürlich die Frage: Welcher Golf soll es sein? Der 150-PS-Diesel ist vor allem für Vielfahrer eine interessante Wahl. Er ist auch der einzige Diesel im Golf, für den VW ein Doppelkupplungsgetriebe anbietet. Sein 115-PS-Pendant ist ausschließlich mit Sechsgang-Handschaltung lieferbar.

Auf Benziner-Seite bietet VW einen 1,0-Liter-Motor mit 90 oder 110 PS sowie das 1,5-Liter-Aggregat mit 130 oder 150 PS an. Sie alle gibt es ebenfalls nur als Handschalter, den Einstiegs-Benziner sogar mit nur fünf Gängen. Wer einen Benziner mit Doppelkupplungsgetriebe möchte, muss zum Mild-Hybrid 1.5 eTSI greifen, der ebenfalls 150 PS leistet.

Sinnvolles Business-Paket

Unsere konkrete Empfehlung: Soll es ein Benziner sein, machte der Mild-Hybrid eTSI bereits im Golf-Bruder Seat Leon einen sehr guten Eindruck. Auf Diesel-Seite würden wir auf jeden Fall die Automatik-Version und damit 150 PS bevorzugen.

Beide Motoren kommen mindestens in der Ausstattung Life und kosten ab 25.592 (eTSI) oder 27.765 Euro (TDI). An Bord sind dann schon aus der Basis unter anderem das digitale Cockpit, LED-Scheinwerfer, Klimaautomatik, Müdigkeitserkennung und Notbrems- sowie Spurhalteassistent, Audio-Anlage, schlüsselloses Startsystem und Bluetooth. Im Life gibt es zusätzlich zum Beispiel 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Komfortsitze, Mittelarmlehne von, Leder-Multifunktionslenkrad, Einparkhilfe vorn und hinten und induktive Smartphone-Lademöglichkeit.

Als Optionen wählen wir

  • das "Business Premium"-Paket unter anderem mit adaptivem Tempomat, DAB+, Travel und Emergency Assist, Sitz- und Lenkradheizung, Navigation und Verkehrszeichenerkennung (1.966 Euro)
  • Rückfahrkamera (273 Euro)
  • Matrix-LED-Licht (1.773 Euro) und
  • den Ergonomie-Sitz für den Fahrer (513 Euro).

Damit ist der Golf auch auf längeren Strecken bestens für den Fuhrpark-Alltag gerüstet. Übrigens: Wer mag, bekommt für 588 Euro ein Head-up-Display, das die Informationen jetzt direkt in die Windschutzscheibe projiziert.

Der VW Golf 2.0 TDI DSG Style in der Kurzkritik

Plus:

  • Solides Kurz- und Langstreckenfahrzeug
  • Geräumiger Innenraum
  • Spritziger und effizienter Antrieb

Minus:

  • DSG nur für zwei Motoren

Technische Daten VW Golf 2.0 TDI DSG Style

  • Fünfsitziges, fünftüriges kompaktes Schrägheck
  • Länge/Breite/Höhe in mm: 4.284/1.789/1.491 mm
  • Frontantrieb mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe
  • Leistung: 110 kW (150 PS)
  • Max. Drehmoment: 360 Nm bei 1.600 – 2.750 U/min
  • Höchstgeschwindigkeit: 223 km/h
  • Norm-Verbrauch (NEFZ auf WLTP-Basis): 3,8 l
  • Testverbrauch: 5,5 l
  • CO2-Emission (Norm): 100 g/km
  • Kofferraumvolumen: 381 – 1.237 l
  • Zuladung: 501 kg

Kompakt-SUV

Der Kuga zündet weniger selbst

Ford nimmt den 150-PS-Diesel mit zwei Litern Hubraum aus dem Motorenprogramm des Kuga. Nur noch ein 120-PS-Diesel (1,5 Liter) und ein 190-PS-Diesel (2,0 Liter) erhältlich.

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