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Autos werden zu Tablets auf Rädern

VW hilft Flottenkunden bei Umstieg auf Elektromobilität

Ein intelligenter Ladevorgang mit vernetzen Wallboxen könnte eine Lösung sein, Fuhrparks den Umstieg auf Elektromobilität schmackhafter zu machen.

Von Wolfgang Schäffer

Die Elektromobilität tut sich noch schwer, im Fuhrpark Fuß zu fassen. Gemeinsam mit den Kunden will Volkswagen Lösungen erarbeiten, kündigt Christian Senger, Leiter der Baureihe e-Mobility, im Gespräch mit bfp Fuhrpark & Management an.

Elektromobilität: Ladeinfrastruktur für Fuhrparks wichtig

Volkswagen will Flottenkunden beim Umstieg auf die Elektromobilität tatkräftig unterstützen. VW-Experten seien mit Betreibern größerer Fuhrparks bereits in Gesprächen, um gemeinsam Probleme zu erörtern und Lösungen zu erarbeiten. Das sagte Christian Senger, Leiter der Baureihe e-Mobility, im Gespräch mit bfp Fuhrpark & Management während der Messe Auto China in Peking.

Es gehe vor allem um das Thema Ladeinfrastruktur und darum, die bestmögliche Form der Stromzufuhr in die Batterien zu erreichen. Mit vernetzten Wallboxen sei es beispielsweise denkbar, die Ladevorgänge intelligent zu steuern, ohne dass es zu einer Überlastung der Stromnetze komme. Auch das Laden mit Gleichstrom sei ein wichtiger Punkt.

Elektromobilität ist für Volkswagen Thema der Zukunft

Senger lässt keine Zweifel daran aufkommen, wie wichtig die E-Mobilität für Volkswagen ist: "Unsere Zukunft hängt auch am Erfolg dieser Antriebstechnologie."

Er gehe davon aus, dass in absehbarer Zukunft jeder fünfte derzeitige Golf-Fahrer auf ein elektrisch angetriebenes Modell aus der I.D.-Familie umsteigen werde. "Wir werden eine umfangreiche Palette von Fahrzeugen, die auf dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) stehen, für alle Kontinente bauen." Damit solle diese Art der Mobilität möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht werden.

Vier Elektro-VW für Europa

Für Senger ist die Entwicklung der I.D. Familie eines der ambitioniertesten E-Mobilitätsprogramme international. Allein für China hat Herbert Diess, der neue Vorstandschef des Volkswagen-Konzerns, auf der Messe 15 neue Plug-in- und E-Autos bis 2020 (bis 2025 sogar insgesamt 40) angekündigt. Sämtliche dieser Modelle würden in China produziert, dem inzwischen wohl wichtigsten Markt des Konzerns.

Vier der batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeuge von VW werden auf alle Fälle auch in und für Europa produziert. Den Anfang machen 2020 der kompakte I.D. - der derzeit den Arbeitstitel Neo hat - und der mit coupéförmigem Karosseriedesign und SUV-Anleihen gezeichnete I.D. Crozz.

"Die Form ist schnittig"

Zwei Jahre später folgen der an den T1-Bus erinnernde I.D. Buzz und der limousinenartige I.D. Vizzion, dessen Studie auf dem Genfer Autosalon erstmals zu sehen war. Senger glaubt, dass dieses Modell so etwas wie die Renaissance der Limousinen einläuten könnte. „Die Insassen sitzen leicht erhöht und haben ein enormes Platzangebot - alles wie in einem SUV. Doch die Form ist schnittig und bietet damit weitaus weniger Luftwiderstand.“ Da die Reichweite eines E-Autos aber stark von eben diesem Luftwiderstand abhänge, sage er einen entsprechenden Trend zurück zur Limousine voraus.

Elektromobilität: Preise ähnlich wie mit Dieselantrieb

Und das zu Preisen, wie sie derzeit in Europa vom Diesel bekannt seien und mit Reichweiten, die laut Normzyklus bei 400 Kilometer beginnen. „Das sind Durchbruchseckwerte, mit denen die E-Mobilität funktionieren wird“, ist Senger absolut überzeugt.

Er weiß aber auch, dass bei den Kunden bislang noch immer eine gewisse Reichweitenangst vorhanden sei. Doch einerseits werde das Ladenetz immer dichter, auf der anderen Seite könnten mit den neuen Reichweiten sämtliche noch vorhandenen Lücken überbrückt werden.

Eine höhere Reichweite ist das Ziel

Die Steigerung der Reichweiten zu überschaubaren Kosten - also mit sinkenden Batteriepreisen - werden nach den Worten des VW-Managers mit dem Einsatz von Energiezellen in den Batterien erreicht. „Anders als bei Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen, deren Akkus mit Leistungszellen ausgerüstet sind, seien es bei Elektroautos Zellen die auf Energieinhalte ausgelegt seien.

Die Einzelzelle könne dabei weniger Energiedurchsatz liefern und es ergebe sich fast zwangsläufig eine Mindestgröße der Batterie, um auch im Winter und in der Dunkelheit eine entsprechende Reichweite zu garantieren. „So bieten wir E-Autos an, die ein Spektrum zwischen 400 und 600 Kilometern abdecken.“ Dabei werde der Kunde voraussichtlich in Schritten von jeweils 100 Kilometern wählen können, welche Größenordnung für ihn die richtige ist.

Elektromobilität: Autos sind Tablets auf Rädern

Da E-Fahrzeuge so etwas Ähnliches wie Tablets auf Rädern seien, würden die Autos den Kalender des Fahrers kennen, über Ladepunkte informieren und Abrechnungen übernehmen. Zudem könnten Veränderungen in der Ausstattung oder auch der Leistung, die digital möglich seien, mit Updates ähnlich wie beim Smartphone erfolgen. "Ein Komfort, von dem die Kunden profitieren werden", ist Senger überzeugt.

Tanja Gscheidle, Fuhrparkmanagerin des Projektentwicklers für erneuerbare Energien, Abo Wind in Wiesbaden, kümmert sich um die Anforderung, die Flotte zu elektrifizieren.

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Den Fuhrpark möglichst komplett auf batterieelektrische Fahrzeuge umzustellen, ist ein Kraftakt. Das Unternehmen Abo Wind in Wiesbaden hatte unter anderem mit komplizierten Abrechnungen und viel zu vielen Ladekarten für E-Auto-Fahrer zu kämpfen und musste Lösungen erarbeiten.

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