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REICHWEITENUNTERSUCHUNG VON E-AUTOS

Wahrnehmung und Realität gehen auseinander

Über Elektromobilität wird häufig sehr emotional diskutiert, die Fakten geraten mitunter aus dem Fokus – beispielsweise bei der Reichweiten-„Problematik“.

Die Angst, mit einem Elektrofahrzeug liegenzubleiben bzw. wegen der geringen Batteriereserven, der aufwändigen Suche nach Ladestationen und dem zeitaufwendigen Ladevorgang in seinem Aktionsradius eingschränkt zu sein, ist eine der großen Bremsen bei der E-Mobilität. Dabei sind diese Sorgen zumeist völlig unbegründet, wie jetzt eine eine Untersuchung der HUK-Coburg ergab. Demnach jetzt, dass bei diesem Thema Realität und Gefühl nicht immer überein. Vielmehr könnten bereits heute rund 47 Prozent der aktuellen Elektroautos problemlos im Alltag eingesetzt werden.

99 Prozent der täglichen Fahrten nicht weiter als 250 Kilometer

Die Versicherung wertete für ihre Statistik rund 25 Millionen Fahrten von 35.000 Teilnehmern des HUK-Telematikprogramms aus. Dabei wurden über 273 Millionen zwischen Januar und August dieses Jahres gefahrene Kilometer betrachtet. Das Ergebnis: Knapp die Hälfte der Autos legte in diesem Zeitraum kein einziges Mal mehr als 250 Kilometer pro Tag zurück. „Diese Reichweite könnte auch heute schon im Elektroauto ohne Nachladen erreicht werden“, heißt es bei der HUK-Coburg.

Das häufig ins Feld geführte Argument, E-Autos seien wegen mangelnder Reichweite keine echte Alternative, sticht also für viele Fahrten im Alltag nicht. Angesichts einer durchschnittlichen Reichweite der aktuell verfügbaren E-Auto-Modelle von etwa 250 Kilometern kämen 47 Prozent der Autos ohne Nachladen durch den Tag. Die verbleibenden 53 Prozent fuhren im Untersuchungszeitraum zwar an mindestens einem Tag weiter als 250 Kilometer, jedoch machten diese Fahrten gerade mal ein Prozent aus.

„Für kurze und mittlere Strecken sehen wir ein großes Potenzial für E-Autos, da sich das Problem mangelnder Reichweite und Ladeinfrastruktur für viele Autofahrer nicht stellt. Denn die E-Autos können zu Hause geladen werden“, analysiert HUK-Coburg-Vorstandsmitglied Dr. Jörg Rheinländer. Perspektivisch ergibt sich seiner Meinung nach ein noch größeres Potenzial, wenn die Preise für Stromer sinken, die Reichweite der Autos weiter steigt und die öffentliche Ladeinfrastruktur sich verbessert. (AA/GLP)

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