Diese Frage wird sehr oft in unseren Seminaren der bfp AKADEMIE von den Teilnehmern gestellt. Häufig ist sie für Unternehmen sowie Fuhrparkleiter Inhalt einer grundsätzlichen Diskussion zur strategischen Ausrichtung ihres Fuhrparks. Lassen Sie uns die einzelnen Varianten beleuchten.
Full-Service Leasing im Fuhrpark
Das (Full-Service-) Leasing hat sich von einer steuerlich begünstigten Finanzierungsform, über die Hinzunahme von Servicekomponenten (Wartung, Reparatur, Reifenersatz) zu einem „Sorglos Glücklich Paket“ entwickelt, da ähnlich wie in einer „Versicherung“ nahezu alle Kosten über die Vertragslaufzeit gedeckt sind. Hinzu kommt, dass das Fahrzeug in der Regel nach Ende der Leasinglaufzeit an den Leasinggeber zurückgeht. Dadurch muss sich das Unternehmen nicht um den Verwertungsprozess kümmern. Durch den Markteintritt der Captive, also der Hersteller-Leasinggesellschaften, haben sich auch neue Absatzstrategien für die Hersteller entwickelt. So haben verdeckte Subventionen für die Finanzierungsrate sowie Wartungspakete in den Flottenmarkt Eintritt erhalten. Durch die laufzeitabhängige Steuerung dieser Maßnahmen durch die Captives, zum Beispiel durch Verträge über 18 Monate, wird ebenfalls Einfluss auf die Absatzsteuerung genommen.
Für wen lohnt sich der Kauffuhrpark?
Der Kauf von Fahrzeugen kann in einer anhaltenden Niedrigzinsphase, je nach strategischer Unternehmensausrichtung, eine durchaus interessante Alternative zu allen Finanzierungsformen darstellen. Allerdings mit den damit einhergehenden Konsequenzen, dass die vorgenannten Annehmlichkeiten des Full-Service-Leasing wegfallen. Häufig ist der Aspekt der Aussteuerung von Fahrzeugen aus dem Fuhrpark, besonders die Vermarktung des gebrauchten Dienstwagens, mit viel Arbeitsaufwand verbunden. Dafür fehlt meist das Fachpersonal, das die Prozesse und Verwertungsstrategien kennt. Weshalb Unternehmen dann sich dann für die Full-Service-Variante entscheiden. Insbesondere bei größeren Fuhrparks ist dies zu beobachten.
Erwähnenswert ist hier die Tatsache, dass viele Unternehmen insbesondere im Nutzfahrzeugbereich, diese Variante wählen, sofern die Fahrzeuge einer starken Belastung unterworfen sind und die Fahrzeuge „bis zum letzten Tag“ gefahren bzw. genutzt werden.
Wozu sind Mietfahrzeuge im Fuhrpark geeignet?
Gemietete Firmenwagen können im Fuhrpark zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werden. Sie können für eine gewisse Flexibilität im Fuhrpark sorgen. Man unterscheidet zwischen Langzeitmiete und Kurzzeitmiete. Für diesen Service gibt es verschiedene Lösungen für Fuhrparks, die von klassischen Mietwagenanbietern, Werkstätten und Leasinggesellschaften angeboten werden. Die Fahrzeugmiete findet sich in folgenden klassischen Segmenten wieder:
- Interimsbedarf z.B. während der Probezeit und/oder im Rahmen von Projekten, welche eine zeitliche Befristung darstellen.
- Unfallersatzbedarf
- Für Geschäftsreisen als ergänzendes Verkehrsmittel oder für die vollständige Reise.
Gibt es auch das Autoabo für Fuhrparks?
Das Autoabo ist eine Art Mix aus Full-Service-Leasing und Langzeitmiete. Es hat den Vorteil, dass die größten Kostenpunkte beim Anbieter liegen und nicht direkt vom Nutzer des Abos getragen werden müssen. Ein solches Abo eignet sich für Kunden, die kein Fahrzeug kaufen wollen oder können, denen das Leasing zu langfristig ist und Carsharing zu kurzfristig.
Mitsprache der Mitarbeiter bei der Fahrzeugbeschaffung
In meinen Seminaren berichten die Teilnehmer häufig von ihren Erlebnissen mit Dienstwagenberechtigten. Abseits der Funktionsflotten müssen die Fuhrparkverantwortlichen mit Geschäftsführung und Mitarbeitern zahlreiche Diskussionen über die konkrete Form der betrieblichen Mobilität führen. Denn die Mitarbeiter, gerade die User-Chooser haben gewisse Vorstellungen und Ansprüche, bei der Fahrzeugwahl und der individuellen Mobilität. Diese teilweise emotional geführten Gespräche haben auch Auswirkungen auf die Beschaffungsform. Ich habe dazu einige Aussagen gesammelt. Vielleicht finden Sie auch die eine oder andere Aussage aus Ihren Gesprächen mit Ihren Mitarbeitern wieder:
- „Mir steht ein neues Auto zu, welches ich nach meinen Wünschen ausstatte.“
- „Bei der Ein-Prozent-Besteuerung auf den Bruttolistenpreis, akzeptiere ich keine Gebrauchtwagen.“
- „In Zeiten von Corona haben wir sehr strenge Hygienevorschriften für unseren Fuhrpark.“
- „Aus Gründen der Nachhaltigkeit fahren wir die Fahrzeuge nicht länger als 36 Monate.“
- „Im Zuge der „War for Talents“ Situation benötigen wir eine attraktive Car Policy.“
- „Wir verfügen nicht über die Erfahrung sowie die Ressourcen, um Fahrzeuge zu verwerten.“
- „Full Service Leasing“ lässt für uns eine klare Kostenkalkulation zu.“
- „Die Full Service Angebote der Hersteller sowie deren Captive bieten uns finanzielle Vorteile.“
- „Abo Modelle und Carsharing Angebote sind etwas für junge Leute, doch auch die werden älter und benötigen mehr Platz, sobald Sie eine Familie gründen.“
- „Full Service Leasing ist mehr als eine Finanzierungsform.“
In den Seminaren der bfp AKADEMIE mit Schwerpunkt Fuhrparkmanagement (z. B. Online Veranstaltungen - Grundausbildung Fuhrparkmanager(in) und Zertifizierte/r Mobilitäts- und Fuhrparkmanager/in), beleuchten wir genau die verschiedenen Beschaffungsformen von Fuhrparkfahrzeugen. Neben den verschiedenen Finanzierungsformen für Firmenfahrzeuge gilt es auch einen Blick auf den speziellen betrieblichen Mobilitätsbedarf der Mitarbeiter. Und natürlich wie sich Fuhrparkkosten senken lassen. Ich freue mich, Sie in einem der Seminare begrüßen zu dürfen.
Christiane Engel, Trainerin der bfp AKADEMIE