Von Sabine Neumann
"Passt nicht zum Arbeitsalltag"
Holger König, VR-Leasing AG, Eschborn
Telematik spielt in unserem Geschäft gar keine Rolle. Wir haben nur einen ganz normalen Vertrieb, bei dem es darum geht Kunden zu besuchen. Hier gibt es zwar eine Besuchsfrequenz und ich habe einen Überblick über die Dokumentation, wann der Mitarbeiter wo war. Aber wir müssen eben keine Aufträge just in time abliefern. Auch weitere Funktionen einer Telematik wie die Überwachung der Fahrzeugfunktionen sind für uns nicht relevant."
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"Alle Daten kommen über die Tankkartenabrechnung"
Patrik Siegel, Goldbeck Nord GmbH, Bielefeld
"Bei den reinen Montage-Kolonnen nutzen wir zwar eine Telematiklösung, aber eigentlich nur für die Abrechnung der Mautgebühren. Bei allen Dienstwagen, die ausschließlich geleast sind, kommt keinerlei Telematik zum Einsatz. Es gibt natürlich eine gewisse Art von Reporting über Serviceintervalle, Reparaturen oder Verschleiß über die Tankkartenabrechung. Aber eine Lösung mit Trackingfunktion setzen wir nicht ein.
Irgendwann haben wir durchaus darüber nachgedacht, um unter anderem einen besseren Überblick über Kilometerleistung und Verbräuche in Bezug auf die tatsächlich gefahrenen Strecken zu bekommen. Über solche Daten wäre es beispielsweise einfacher zu ermitteln, inwiefern sich Elektromobilität für uns eignen würde. Die Einführung wurde seinerzeit aber vom Betriebsrat abgelehnt, um den Auflagen des Datenschutzes gerecht zu werden."
"Mitarbeiter sind über das Handy erreichbar"
Wolfgang Stein, SHS Strukturholding Saar GmbH, Saarbrücken
"Telematiklösungen bringen uns keinen Mehrwert. Alle Daten, die für die Verwaltung der Fahrzeuge wichtig sind, erhalten wir durch die Tankkartenabrechnung. Wenn wir die Mitarbeiter auf ihren Touren erreichen wollen, dann läuft das übers Handy. Es gibt ansonsten keinen Grund, genauer zu wissen, wer wann wo ist. Deshalb haben wir auch Überlegungen zu dem Thema schnell wieder verworfen."
"Keine Zustimmung des Betriebsrates"
Thomas Nayes, Alsco Berufskleidungs-Service GmbH, Köln
"Wir setzen keinerlei Telematik ein. Da wir einen Tagesfuhrpark mit festgelegten Routen haben, besteht dafür auch kein Bedarf. Die Touren verändern sich meistens auch über mehrere Monate kaum, so dass es selbst mit Telematik kaum zu einer Optimierung der Fahrten kommen könnte.
Wir hatten dennoch die Überlegung, eine Trackinglösung einzubauen, um die tatsächlichen Servicezeiten vor Ort hinsichtlich der Rechnungsstellung beim Kunden besser kalkulieren zu können. Die Stoppzeit sollte ja irgendwie zum Umfang der Lieferung und der Dienstleistung passen. Jedoch wurde der Vorschlag von Seiten des Betriebsrates abgelehnt, da er in einer festeingebauten Lösung eine unverhältnismäßige Leistungsbeurteilung gesehen hat.
Eine mobile Lösung, die stichprobenartig für einen gewissen Zeitraum verwendet werden kann, wäre indessen machbar. Damit könnten wir immer wieder Verbesserungspotentiale bei der Abwicklung von Aufträgen erkennen."
Ehrlich gesagt ist es uns aber auch wichtig zu wissen, wo die Kollegen gerade sind, um im Notfall – wenn also jemanden etwas zustößt – schnell eingreifen zu können. Natürlich waren die Mitarbeiter anfangs misstrauisch und fürchteten mehr Kontrolle. Doch unsere Rechtsabteilung hat alles so veranlasst, dass es keine Probleme mit dem Datenschutz gibt."
"Es gibt keinen Grund die Mitarbeiter zu kontrollieren"
Andreas Schmitz, Westag & Getalit AG, Rheda-Wiedenbrück
"Telematiklösungen machen in unserer Branche keinen Sinn. Die Vertriebsmitarbeiter sind komplett selbstständig unterwegs. Es gibt keine Gründe, sie zu kontrollieren. Sie fahren zu ihrem persönlichen Kunden, führen dort ihre Gespräche und am Ende des Tages ist der daraus erfolgte Auftrag das Wichtigste."