Wettertechnisch war der Juli hierzulande eher zu kalt und verregnet. Dafür lief der deutsche Pkw-Markt regelrecht heiß. Getrieben vor allem von Geschäfts- und Flottenkunden konnte laut einer aktuellen Dataforce-Erhebung der Markt zum fünften Mal in Folge zulegen – im Juli 2023 um satte 18,1 Prozent auf ein Gesamtvolumen von 243.277 Neuzulassungen. Zwar fehlten noch ca. 50.000 Einheiten, dennoch seien gemäß Dataforce damit rund 80 Prozent der Stückzahlen der Vor-Corona-Jahre 2016 bis 2019 erreicht. Gleichwohl gebe es Anzeichen einer baldigen Abkühlung. Ein Zeichen für eine abnehmende Nachfrage des Gesamtmarktes lasse sich auch bei den Händlern erkennen, die jetzt wieder mehr Fahrzeuge auf die Höfe stellten.
Relevanter Flottenmarkt größter Treiber
Größter Treiber der Neuzulassungen, insbesondere bei E-Autos (BEV), ist im Juli 2023 erneut der Relevante Flottenmarkt gewesen. Als Grund führt Dataforce hierfür das Auslaufen der Innovationsprämie für gewerbliche Kunden an, die vor dem Förderende am 31. August 2023 noch einmal kräftig zuschlagen und sich bis zum Stichtag mit Elektroautos üppig eindecken. Ein ähnlicher Effekt sei auch im August zu erwarten. Bereits im Juli sei der Anstieg gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um 32 Prozent beziehungsweise in absoluten Zulassungszahlen von 21.378 Fahrzeugen, enorm. Ab September werde jedoch ein spürbarer Einbruch erwartet. Demnach legen Flotten und Fuhrparks bei E-Autos mit einem Plus von bemerkenswerten 130 Prozent überdurchschnittlich stark zu. Somit kommen BEVs laut Dataforce im Relevanten Flottenmarkt auf den höchsten Marktanteil des laufenden Jahres von 23 Prozent.
Privatmarkt wieder stärker auf Benziner fokussiert
Ganz anders lief es dagegen im Privatmarkt. Bei Stromern wurden lediglich sieben Prozent Zuwachs verzeichnet. Noch schlechter lief es dort für Plug-in-Hybride (PHEV), die mit einem Minus von 62 Prozent, bei den Vermieter sogar - 68 Prozent, besonders stark verloren. Insgesamt sah es dort auch eher trübe aus, trotz eines einstelligen Anstiegs. Private Käufer fokussierten sich zurzeit wieder verstärkt auf preisgünstigere Benziner, die um 48 Prozent wachsen und ihren zuletzt erstarkten Marktanteil mit 55 Prozent im Juli weiter festigen konnten. Laut Datafoce waren es im Gesamtjahr 2022 lediglich 44 Prozent. Obwohl der Privatmarkt im Juli 2023 ebenfalls zum fünften Mal in Folge wachsen konnte, schwächelte er und verlor insgesamt mit einem Marktanteil im Juli von nur noch 31 Prozent weiter an Relevanz. 2022 waren es noch 36 Prozent. (MN)