Von Clemens Noll-Velten
City-SUV, Mini-SUV, wie auch immer, im Kleinwagensegment und in der Flotte spielen Fahrzeuge, wie der VW T-Cross, der Nissan Juke, der Skoda Kamiq oder der Peugeot 2008, eine große Rolle. Der Captur der zweiten Generation teilt sich auch diesmal die Plattform des Renault Clio und des Nissan Juke. Mit einer Länge von 4,23 Metern ist der Franzose gar nicht mal so klein. Zur Freude von Fahrer und Beifahrer, die im Innenraum nicht das Gefühl haben, in einem Kleinwagen zu sitzen. Beide freuen sich über viel Raum in alle Richtungen und bequeme Sitze.
Variabel und viel Stauraum
Im Fond wird es für groß gewachsene Mitfahrer etwas eng. Das gilt auch für die hinterste Position der längsverschiebbaren Rücksitzbank, mit deren Hilfe sich das Kofferraumvolumen von 422 auf 536 Liter vergrößern lässt. Legt man selbige um, vergrößert sich das Ladevolumen auf 1.275 Liter.
Kinder in ihren Kindersitzen auf der Rückbank anzuschnallen ist allerdings im Renault Captur keine Freude. Denn das Gurtschloss ist schlicht zu kurz und wenig flexibel, versteckt sich praktisch dicht am Kindersitz, so dass es eine nervige Fummelei ist, den Gurt zum Einrasten zu bewegen.
Innen und außen gelungen
Optisch ist der Renault Captur außen gut gelungen. Diesen Eindruck wiederholt er auch nach dem Öffnen der Türen. Die angenehmen Stoffsitzbezüge spannen sich über hohe und gut geformte Sitze. Die Verarbeitung ist solide, das Cockpit übersichtlich und die Funktionen sind intuitiv anzuwenden. Die Bedienung gefällt mit praktischen Tasten für wichtige Funktionen wie Sitz- und Lenkradheizung. Das Klima im Fahrzeug lässt sich direkt über Drehregler steuern. Einzig die Audiobedienung über den Bediensatelliten hinter der rechten Lenkradseite ist traditionell fernab des Fahrerblickfelds und gewöhnungsbedürftig.
Serienmäßig hat der Captur ein Sieben-Zoll-Display für das Infotainmentsystem in der Cockpitmitte aufgesetzt. Die Bedienung des Touchscreens erfolgt sofort und Menüstruktur Rechnerleistung gefallen. Auch Zieleingaben in das Navi werden schnell und ohne Stocken umgesetzt. Das war nicht immer so.
Agil unterwegs
Zum Alltagstest trat der Renault Captur in der höchsten Motorisierungsstufe TCe 155 an. Mit dem 154 PS starken 1,33 Liter-Vierzylinder bietet er ein gelungenes Gesamtpaket. Das Benzinaggregat ist mit maximal 270 Nm Drehmoment kräftig und bewegt das Mini-SUV souverän über die Straßen und auch ohne Probleme einen Berg hinauf. Das serienmäßige Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe arbeitet dabei unauffällig im Hintergrund. Der Durchschnittsverbrauch des Captur TCe 155 überrascht positiv. 7,2 Liter Benzin flossen im Durchschnitt alle 100 Kilometer aus dem 48 Liter großen Tank.
Fazit:
Insgesamt ist der Renault Captur ein sehr agiles Auto, das sich kaum nach Kleinwagen anfühlt und sich bestens als kompakter Stadtflitzer im Fuhrpark eignet.