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Foto: ViveLaCar

Inhaltsverzeichnis

Basiswissen

Wann macht ein Auto-Abo für den Fuhrpark Sinn?

Mehr Flexibilität, weniger Risiko, das versprechen Auto-Abo-Anbieter. Was für private Nutzer gilt, soll auch für Fuhrparks gelten. Wir haben nachgefragt.

Die Pandemie hat auch in puncto Firmenwagen einen neuen Trend ins Spiel gebracht: Flexibilität in jeder Lage. Für mehr als jeden fünften Fuhrparkleiter (21 Prozent) sind Auto-Abos bereits heute eine sinnvolle Alternative zu Leasing, Finanzierung und Co.

„Experten prognostizieren eine wachsende Nachfrage für flexible Formen der Fahrzeugnutzung wie Auto Abos“, beobachtet Vinzenz Pflanz, President Corporate Sales bei Sixt. Das Beratungsunternehmen Frost & Sullivan prognostiziert, dass Auto-Abonnements bis 2025 rund zehn Prozent aller Neuzulassungen ausmachen werden.

Vorteile für den Fuhrparkleiter: Kostentransparenz und Zeitersparnis

Unerwartete Kosten gibt es beim Auto-Abo nicht. Ebenso „müssen Abo-Fahrzeuge generell nicht in der Bilanz berücksichtigt werden, da die Unternehmer nur Nutzer – und nicht Eigentümer sind. Zudem müssen Unternehmen auch im Abo nicht auf die Steuerbegünstigungen für Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge verzichten“, sagt Frank Schuran, Direktor Online Business bei Volvo Car Germany. Mit „Care by Volvo“ war der schwedische Automobilkonzern 2018 einer der ersten Hersteller, der die Vorteile eines Abo-Modells für Firmen- und Privatkunden erkannte.

Keine „bösen Überraschungen“

„Ein weiterer Vorteil für Fuhrparkleiter ist der „Peace-of Mind-Faktor“, so Vinzenz Pflanz, Sixt. Die All-Inclusive-Konditionen eines Firmenwagen-Abos, alles außer Tanken, sowie der Wegfall finanzieller Zusatzbelastungen (z.B. für Reifenwechsel und -einlagerung, Inspektion, Wartung oder pannenbedingten Ausfällen) verhindern böse Überraschungen und unerwartete Kostentreiber (siehe Tabelle).

Einfacher und schneller Zugang bei befristetem Mobilitätsbedarf

Die Fahrzeugbeschaffung erfordert bis zu einem Viertel der Arbeitszeit im Fuhrpark. „Durch die Abwicklung zeit- und kostenintensiver Themen, wie Beschaffung, Disposition, Fahrzeugverwaltung oder Schadenmanagement, kann ein Abo die Ressourcen eines Unternehmens beträchtlich schonen“, berichtet Gert Schaub, CEO der Fleetpool Group (u.a. eazycars, Ilike2drive). „Zudem werden steuerliche und juristische Themen vom Unternehmen genommen und auf uns als Betreiber der Flotte übertragen.“

Die Flexibilität im Flottenbetrieb erfordert kurze Laufzeiten, flexible Kündigungsfristen, bei Vive La Car sind es etwa drei Monate ohne Mindestlaufzeit und variable Kilometerkontingente. „Das machen den Firmenwagen im Abo für jede Art der gewerblichen Aktivität attraktiv“, weiß Firmenwagen-Experte Stephan Lützenkirchen, Mitgründer des Abo-Anbieters Vive La Car.

Einsatzszenarien im Fuhrpark sind zum Beispiel die Bereitstellung von Mobilität für Neuanstellungen in Vertrieb und Außendienst (Probezeit), für Gewerbetreibende und Selbstständige, die projektbezogen einen erhöhten Mobilitätsbedarf aufweisen, ebenso wie für Branchen mit typischen, saisonalen Auftragsspitzen (u.a. Garten- und Landschaftsbau, Baugewerbe, Tourismus, Gastronomie, Eventplanung).

Auch bei der Umsetzung betrieblicher Mobilitätsbudgets können Auto-Abo-Modelle eine sinnvolle Ergänzung sein: So gibt es viele Mitarbeiter, die im Sommer lieber ein E-Bike, im Winter aber den Firmenwagen nutzen. „Für diese Anforderungen bietet ein Abo-Modell einen einfachen, transparenten, papierlosen Mobilitätszugang bei großer Auswahl und schneller Verfügbarkeit des gewünschten Modells“, rät Firmenwagen-Experte Lützenkirchen (ViveLaCar).

Keine festen Laufzeiten, keine Schuldverschreibung

Große Flotten mit fest angestellten Außendienstmitarbeitern und höheren Laufleistungen sind in einem Leasing- oder Finanzierungsmodell meist besser aufgehoben.

Auto-Abo: Unterschied Langzeitmiete

Im Gegensatz zur Langzeitmiete ist ein Auto-Abo im Idealfall flexibler, jederzeit kündbar und bietet meist eine umfangreichere Auswahl an Modellen – ohne festgeschriebene Mindest-Laufzeiten, fixe Kilometerbeschränkung oder „erzwungene“ Fahrzeugwechsel (turnusmäßige Rückgabe an Hersteller).

Auto-Abo: Unterschied Kurzzeit-Leasing

Im Gegensatz zum Kurzzeit-Leasing gibt es beim Abo oft keine Nebenkosten, auch eine Anzahlung ist nicht erforderlich: Fuhrparkleiter erhalten beim Fahrzeug-Abo eher das bevorzugte Modell (nicht nur festgelegte Fahrzeug-Kategorien) und sind unabhängiger in der Wahl der Laufzeiten. Dazu kommt, dass „Finanzierung und Kurzzeit-Leasing sich wie eine Dauerschuld-Verschreibung negativ auf die Bonität eines Unternehmens - u.a. Schufa-Eintrag, Kreditwürdigkeit -  auswirken können“, weiß Firmenwagenexperte Lützenkirchen (ViveLaCar).

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Foto: bfp FUHRPARK & MANAGEMENT
Übersicht der verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten von Dienstwagen.

Abo ist nicht gleich Abo: Darauf sollten Fuhrparkleiter achten!

Die Vertragsbedingungen für ein Firmenwagen-Abo unterscheiden sich. Abgesehen vom offensichtlichsten Kriterium, den monatlichen Fixkosten, gibt es zahlreiche Unterschiede zwischen den Anbietern. Zu den wichtigsten Kriterien, auf die ein Fuhrparkleiter bei der Anbieterwahl achten sollte, zählen:

  • Länge der Laufzeiten, Kündigungsfristen
  • Laufleistung (Kilometerbeschränkung, flexible Auf- und Minderbuchung)
  • Verfügbarkeit des Fahrzeugs (umgehend oder Lieferfrist)
  • Abholung oder kostenpflichtige Zustellung des Firmenwagens
  • Modell-Palette: Auswahl- und Konfigurationsmöglichkeiten
  • Flexibilität bei der Vertragsgestaltung (z.B. vorzeitiger Fahrzeugtausch, Kündigungsfrist)
  • Höhe der Selbstbeteiligung im Schadensfall
  • „versteckte“ Zusatzkosten (Extra-Fahrer, Auslandsfahrten, Navigationsgerät, Grund- und Servicegebühren)

E-Firmenwagen: Risikolos im Alltag testen

Firmenwagen-Abos bieten auch ein einfaches und risikoloses Einstiegsangebot, um Fuhrparkleitern und Mitarbeitern den Alltagstest von Elektro-Firmenwagen zu ermöglichen. „Ein Auto-Abo bietet eine einfache Möglichkeit, um ohne langfristige Bindung auszuprobieren, ob sich der Firmenalltag auch mit einem Elektroauto bewältigen lässt. Die Einstiegshürde ist sehr gering“, weiß Mobilitätsexperte Frank Schuran (Volvo Car Germany). Und diese Chance wird wahrgenommen: „Im Vergleich zu anderen Antriebsarten steigt die Anfrage nach E-Autos am stärksten“, berichtet Fleetpool-CEO Schaub. „Für Ende 2021 erwarten wir, dass die elektrifizierten Modelle bereits auf einen Anteil von 25 bis 30 Prozent am Gesamtabsatz des Unternehmens kommen.“

[Sie wollen sich zur/m Zertifizierten Mobilitäts- und Fuhrparkmanager/in weiterbilden?]

Die Anforderungen an einen Fuhrparkverantwortlichen haben sich in den letzten Jahren gravierend verändert und sind gestiegen. Um diesen Anpassungen gerecht zu werden, ist eine kontinuierliche Weiterbildung in diesem Segment zwingend notwendig. Effizientes Fuhrparkmanagement, unterschiedliche Mobilitätsanforderungen, Kostenreduzierung, rechtliche Grundlagen sind ein Ausschnitt von Arbeitstiteln, die täglich Ihr Tagesgeschäft bestimmen.

Zur Qualifizierung Ihres Berufsbildes bieten wir Ihnen die Ausbildung zum zertifizierten Fuhrparkmanager an. Diese Ausbildung beinhaltet 6 Module (à 2 Tage). Im letzten Modulteil findet die Abschlussprüfung statt.

Das sagen die Experten zum Thema Auto-Abo:

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Foto: Marcus Krüger, Hamburg
Stephan Lützenkirchen, Co-Founder ViveLaCar

Stephan Lützenkirchen, Co-Founder ViveLaCar

„Auto-Abos bieten Mobilität nach Bedarf – ohne weitere Verpflichtungen oder Risiken. Für viele Fuhrparkleiter ist ein Firmenwagen-Abo auch eine attraktive Möglichkeit, um ohne Risiko oder weitere Verpflichtungen Elektromobilität im Unternehmensalltag zu testen.“

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Foto: Volvo
Frank Schuran, Direktor Online Business, Volvo Car Germany

Frank Schuran, Direktor Online Business, Volvo Car Germany

„Flexibilität wird im Fuhrpark der Zukunft eine große Rolle spielen, da sich auch der Büroalltag verändert: Uns ist es wichtig, dass der Firmenkunde die Mobilitätslösung bekommt, die seine Bedürfnisse erfüllt.“

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Foto: Fleetpool
Gert Schaub, CEO, Fleetpool Group

Gert Schaub, CEO, Fleetpool Group

„Bei E-Fahrzeugen gibt es immer noch viel Verunsicherung beim Kunden. Das Auto-Abo ist ein optimales Einstiegsangebot, da es Nutzern auf einfache und risikolose Weise das Ausprobieren von Elektrofahrzeugen ermöglicht. Es stellt praktisch die Brücke vom Hersteller zum Kunden dar.“

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Foto: Sixt
Vinzenz Pflanz, President Corporate Sales, Sixt SE

Vinzenz Pflanz, President Corporate Sales, Sixt SE

„Flexible Abo-Modelle ermöglichen den Anwendern, im Alltag ein sparsames Fahrzeug zu fahren, Emissionen zu reduzieren und zudem Kosten der Versteuerung zu reduzieren.“

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Digitalisierung des Fuhrparkmanagements

Wechsel von Excel: Die Trends in der Fuhrparkverwaltung

Die Fuhrparkverwaltung mit Excel stößt an ihre Grenzen. Spezielle Software wird den wachsenden Anforderungen des Fuhrparkmanagements und alternativen Mobilitätslösungen im Fuhrpark gerecht.

    • Alternative Mobilität, Corporate Carsharing, Fuhrparkmanagement, Fuhrparkmarkt, Fuhrparkwissen, Marktübersicht, Praxisleitfaden, Software
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Alternative Mobilität

Leasinganbieter: Von der Finanzierung der Flotte bis zum Mobilitätsbudget 

Leasinganbietern kommt bei der Mobilitätswende im Fuhrpark eine wichtige Rolle zu, denn sie reagieren flexibel auf veränderte Marktbedingungen und Kundenwünsche. Eine aktuelle bfp-Umfrage zeigt: Neben individuellen Mobilitätslösungen liegen Elektroantriebe voll im Trend.

    • Alternative Mobilität, Dienstwagen, eHUB, Elektro-Antrieb, Fahrrad, Firmenwagen, Fuhrparkmanagement, Full Service Leasing, Hybrid-Antrieb
Telematikösungen können in Fuhrparks für deutlich mehr Effizienz sorgen – „Die Freiräumer“ und TAG Immobilien sind zwei Unternehmen, die positive Erfahrungen mit der Technik sammeln.

Best Practice

Mehr Transparenz und Effizienz: Telematik im Fuhrpark

Telematik kann im Fuhrparkalltag zu mehr Effizienz führen. „Die Freiräumer“ und TAG Immobilien spüren die Vorteile in der Praxis.

    • Fahrtenbuch, Fuhrparkmanagement, Navigationssystem, Software, Telematik, Transporter
Christian Frederik Merten (Chefredakteur), Clemens Noll-Velten (Chefredakteur und Publisher), Hartmut Abeln, Vorsitzender der Geschäftsführung von TÜV Nord Mobilität, Sylvia Lier, Expertin für multimodale Personenmobilität und ehemalige CEO Deutsche Bahn Connect, Belit Onay, Oberbürgermeister der Stadt Hannover und Schirmherr des bfp FORUMS 2022, Olga Nevska, CEO Telekom Mobility Solutions, Marten Bosselmann, Vorstand des Bundesverbands Paket und Expresslogistik, Leila Morgenroth, Geschäftsführerin

Panel Talk bfp FORUM 2022

„Jüngere Menschen wollen gar keinen Dienstwagen mehr“

Mobilität wird sich ändern. In welche Richtung, war Diskussionsthema eines Panel Talks auf dem bfp FORUM 2022.

    • Alternative Mobilität, bfp Fuhrpark Forum, Fuhrparkmanagement, Fuhrparkwissen

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