Foto: Timo Bürger/bfp

bfp war mit neuem SUV unterwegs

Seat Tarraco: Caramba ja, Karacho nein

Erst Ateca, dann Arona, nun Tarraco. Seat mausert sich zum SUV-Anbieter und bringt nun den größten der drei auf den Markt – erster Fahrbericht.

Von Timo Bürger

Wow - kraftvoll steht der neue Seat Tarraco da: Der markante Kühlergrill und die mittlerweile charakteristischen Dreieck-LED-Scheinwerfern verleihen dem 4,74-Meter-SUV ein ausdruckvolles Gesicht. Ein die Heckleuchten verbindendes Band betont das kraftvoll modellierte Heck. Caramba – toll gemacht!

Vom Äußeren ins Innere: Die komfortablen, elektrisch einstellbaren Alcantara-Sitze mit ebenfalls elektrisch justierbarer Lendenwirbelstütze gibt es leider nur in der höchsten Ausstattung Excellence (Aufpreis: 420 Euro), aber nicht in der Basis "Style". Wenn es dieses Teilleder plus Heizung für vier Sitze sein soll, kommen noch einmal 1500 Euro dazu – aber ebenfalls nur für die "Excellence"-Variante.

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Seat Tarraco: Motoren nicht allzu lebendig

Motor an und los: Schon nach wenigen Testkilometern wird den Insassen klar: Die beiden Dieselmotoren mit 150 und 190 PS bieten Auto-Emoción light. Nicht, dass wir missverstanden werden: Ausreichend für das 1800-Kilogramm-SUV sind beide Aggregate natürlich, der Unterschied zwischen den beiden TDI ist in der Praxis gering. Allerdings wirkt das 7-Gang-DSG bei beiden zuweilen etwas reaktionsschwach und angestrengt. Nichtdestotrotz lässt sich der Tarraco angenehm unaufgeregt dirigieren und kommt selbst in Kurven (vor allem im Fahrmodus „Sport“) trotz seiner Größe kaum ins Wanken.

Variabler Innenraum

Nicht allzu viel Karacho bei den Motoren – das schmälert die Qualität des Seat Tarraco aber keinesfalls – denn der in Spanien entwickelte und in Wolfsburg gebaute Spanier weiß vor allem mit seiner Variabilität, seinem Stauraum und seiner Ausstattung zu überzeugen.

Der Beifahrersitz lässt sich komplett umlegen (Serie), die Rücksitzbank kann längs verschoben und asymmetrisch geteilt umgeklappt werden. Ebenfalls in Serie gibt es eine Gepäckraumabdeckung, einen variablen Gepäckraumboden (unter dem sich besagte Abdeckung verstauen lässt) sowie insgesamt vier Verzurrösen, beziehungsweise Taschenhaken. Wer das Kofferraumvolumen auf bis zu 1.900 Liter erweitern will, kann dies leicht mit der Fernentriegelung im Kofferraum machen. Optional gibt es noch ein Gepäckraumnetz und elastische Bänder, um das Transportgut zu sichern.

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Das Isofix-Kindersitzsystem ist für den Beifahrersitz und die beiden äußeren Sitze der zweiten Reihe vorgesehen. Eine dritte Reihe gibt es auf Wunsch auch: Der Seat Tarraco lässt mit zwei weiteren Sitzen als 7-Sitzer ausrüsten. Caramba, Donnerwetter – mehr Flexibilität geht kaum!

Üppige Serienausstattung

Preislich startet der Seat Tarraco bei 29.980 Euro, für diesen Preis gibt es den 150 PS starken 1,5 Liter großen TSI-Benziner. Für diesen recht selbstbewussten Startpreis (der Konzernbruder Skoda Kodiaq ist mit gleicher Motorisierung bereits ab 28.200 Euro zu haben) haben die Spanier ihrem neuen SUV aber auch etliche Ausstattungen serienmäßig spendiert.

Vor allem in Sachen Sicherheit zeigt sich der Tarraco alles andere als geizig. Immer an Bord sind beispielsweise:

  • das Umfeldbeobachtungssystem Front Assist

  • der Spurhalteassistent

  • die Geschwindigkeitsregelanlage

  • die Müdigkeitserkennung

  • Voll-LED-Scheinwerfer

  • Einparkhilfe hinten

  • elektrisch einstell-, anklapp- und beheizbaren Außenspiegel mit Beifahrerspiegelabsenkung

Für folgende Komfortausstattungen müssen Tarraco-Fans und solche, die es werden wollen, beispielsweise nicht extra den Geldbeutel zücken:

  • das Audiosystem mit acht-Farb-Touchscreen, Sprachsteuerung und acht Lautsprechern

  • das digitale Kombiinstrument mit 10,25-Zoll-Display

  • die Fall-Link-Konnektivität (MirrorLink, Android Auto, Apple CarPlay)

  • die automatische Coming-Home- und Leaving-Home-Funktion

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Fazit: In Summe ist der Seat Tarraco ein geräumiges, schick gezeichnetes SUV, das seinen Passagieren jede Menge Flexibilität bietet. Zudem hat er in bereits in der Basis eine recht opulente Ausstattung. Da sollte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn dieses Fahrzeug inmitten dieser kräftigen SUV-Nachfrage nicht funktioniert, Caramba noch einmal!

Technische Daten Seat Tarraco 2.0 TDI 4Drive 7-Gang-DSG

Länge/Breite/Höhe in mm: 4735/1839/1658

Motor: Turbodiesel, 1968 ccm Hubraum

Leistung: 140 kW (190 PS ) bei 3500–4000 U/min

Drehmoment: 400 Newtonmeter bei 1750–3250 U/min

Beschleunigung 0-100 km/h: 8,0s

Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h

Verbrauch kombiniert: 5,6 l

Radstand in mm: 2790

Wendekreis in m: ca. 11,90

Tankinhalt in l: 58

Gepäckraumvolumen 5-Sitzer: 760 – 1992

Leergewicht (inkl. Fahrer) in kg: 1816

Zuladung in kg: 669

Preis: 43.800 Euro

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