Wenn ein Hyundai in Deutschland den Begriff des Firmenwagens verkörpert, dann der Kona. So fahren knallrote oder tiefschwarze Kona Elektro seit 2021 im Dienst von Coca-Cola und machten das kleine SUV so auch als Flottenfahrzeug bekannt.
2017 rollte der Kona erstmals auf die Straße, jetzt ist es Zeit für die zweite Generation. Und auch wenn Hyundai in seinen Presseinfos das Wort B-Segment – also den Fachbegriff für die Kleinwagenklasse – mehrfach wiederholt: Ein kleines SUV ist der neue Kona mitnichten mehr. Denn maß der Kona Nummer eins noch 4,17 Meter in der Länge, sind es beim Neuen 4,35 Meter. Da ruft doch schon die Kompaktklasse.
466 Liter Kona-Kofferraum schon im Standardformat
Was aber bleibt: Wie die erste Kona-Generation zeigt auch die Nummer zwei des SUVs Charakter. Nicht nur die durchgehende Lichtleiste vorn in den besser ausgestatteten Modellen sowie die – Kona-typisch – in den Stoßfängern platzierten Scheinwerfer und Rückleuchten sorgen für Individualismus. Sondern auch die zahlreichen Sicken und Falze in den Kona-Flanken.
Der Nutzwert leidet nicht unter dem Design. 60 Millimeter mehr Radstand als beim Vorgänger sorgen für angemessene Platzverhältnisse, das Kofferraumvolumen ist mit 466 bis 1.300 Litern – egal ob Benziner, Vollhybrid oder Elektro-Version – großzügig bemessen. Zumal Fahrerinnen und Fahrer des Kona Elektro Kleinkram auch im 27 Liter großen Frunk unter der Motorhaube verstauen können.
Benziner, Vollhybrid und Elektromotor im neuen Hyundai Kona
Und auch eine anderer Fakt bleibt beim neuen Kona: Auch die Neuauflage gibt es wieder als reines Elektroauto. Das hatten die Hyundai-Ingenieure bei der Kona-Entwicklung sogar fokussiert im Blick, erst dann folgte die Integration von Benzinern (beim Kona immer ohne Mildhybrid-Unterstützung) und des Vollhybriden in die Plattform. Und so besteht das Kona-Portfolio aus folgenden Antrieben:
- dem 1,0-Liter-Turbobenziner mit 120 PS, Frontantrieb und Sechsgang-Handschaltung (ab 22.605 Euro; alle Preise netto zzgl. USt.) oder Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (ab 26.723 Euro)
- dem 1,6-Liter-Turbobenziner mit 198 PS, Front- (ab 31.345 Euro) oder Allradantrieb (ab 33.067 Euro) und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe
- dem Vollhybrid mit 1,6-Liter-Benziner, 141 PS Systemleistung, Frontantrieb und Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe (ab 27.899 Euro) sowie
- der Elektroversion mit 48,4-kWh- (156 PS; ab 35.286 Euro) oder 65,4-kWh-Akku (218 PS; ab 37.807 Euro) und in jedem Fall mit Frontantrieb.
Keine 800-Volt-Technik, aber bidirektionales Laden
Der Kona Elektro muss aber auch in der zweiten Generation auf die 800-Volt-Technologie der größeren Ioniq-Modelle verzichten. Zu teuer im Segment, sagt Hyundai, und liefert so maximal 102 kW an der Schnellladesäule (10 bis 80 Prozent in 41 Minuten). Da ginge deutlich mehr, aber immerhin gibt´s am AC-Lader klassenübliche 11 kW. Und auch an anderer Stelle zeigt sich der Kona Elektro deutlich fortschrittlicher, schließlich ist bidirektionales Laden und an kompatiblen Ladepunkten auch Plug&Charge möglich, also das Laden ohne App oder Ladekarte.
Und was gibt´s sonst Neues im Hyundai Kona? Einen digitalen Fahrzeugschlüssel, der für bis zu drei Personen programmierbar ist, Over-the-Air-Updates und auch eine überarbeitete Navi-Software, die im Falle des Kona Elektro auch für eine bessere EV-Routenplanung (Stichwort Ladestopps) sorgen soll. Dazu hat Hyundai die Sprachsteuerung ausgeweitet, zum Beispiel lassen sich jetzt auch die Sitz- oder die Heckscheibenheizung per Sprachbefehl bedienen.
Der Trend sollte es sein im Hyundai Kona
Für den Benziner und den Vollhybrid bietet Hyundai insgesamt vier Ausstattungslinien an (Select, Trend, N-Line und Prime). Allerdings ist nur der Vollhybrid in allen vier Linien zu haben. Der Basis-Benziner beschränkt sich als Handschalter auf Select und Trend, mit Doppelkupplungsgetriebe verzichtet er auf die Basis Select, ist aber in der Topvariante Prime bestellbar. Und den stärkeren Benziner gibt es ausschließlich als N-Line und Prime. Den Kona Elektro bietet Hyundai in einer Basis-Variante an, die um ein Trend- und ein Prime-Paket ergänzt werden können, wobei das Prime-Paket auf dem Trend-Paket aufbaut.
Bei den Benzinern und dem Vollhybrid würden wir mindestens zum Trend greifen. Zwar sind das zahlreiche Assistenten, der 12,25-Zoll-Touchscreen, das Navi, das LED-Licht und auch Apple Carplay und Android Auto (kabellos) schon in der Basis Serie. Das volle Paket an Assistenzsystemen oder auch das bessere-LED-Licht gibt es aber (teils optional) erst ab dem Trend, der übrigens serienmäßig auch bereits die 12,25-Zoll-Digitalinstrumente mitbringt.
Auch beim Kona Elektro würden wir auf jeden Fall das Trend-Paket dazubestellen. Nicht nur, weil die enthaltenen Extras wie die Wärmepumpe den Aufpreis mehr als wettmachen, sondern auch, weil wichtige Gimmicks wie die Sitzheizung vorn in der Basis überhaupt nicht lieferbar sind.
Kona Elektro liegt satter auf der Straße
Und wie macht sich der neue Hyundai Kona auf der Straße? Gefahren sind wir den Vollhybrid und den stärkeren Kona Elektro. Insgesamt machte das Elektro-SUV auf uns dabei den souveräneren Eindruck, was den Fahrkomfort und das Lenkverhalten anging. Das lag der Kona Elektro einfach satter auf der Straße – ohne dass der Kona Hybrid schlecht abgestimmt wäre.
Das Interieur ist Hyundai-typisch übersichtlich, neben den einfach bedienbaren digitalen Steuerelementen setzt Hyundai wie gewohnt weiterhin auf analoge Knöpfe und Tasten. Die sind teilweise zwar etwas grobschlächtig gestaltet, führen aber zu guter Ergonomie. Insgesamt liegt die Materialqualität – Stichwort Haptik und Optik – des neuen Kona aber nicht ganz auf dem Niveau, das man von Hyundai mittlerweile erwartet. An der Verarbeitungsqualität an sich gibt´s aber nichts zu meckern.
Mit seinen 141 PS Systemleistung ist der Kona Hybrid gewiss keine lahme Ente, aber auch kein Ausbund sportiver Elastizität und Dynamik. Was uns bei Kona Hybrid und Kona Elektro gleichermaßen auffiel: das nervtötende Gepiepe, sobald man auch nur etwas schneller fuhr, als laut Verkehrszeichenanzeige erlaubt.
Und noch zum Verbrauch: 6,0 Liter je 100 Kilometer standen beim Hybrid nach unserer Tour über Landstraßen und durch Ortschaften auf der Uhr, beim Kona Elektro waren es 18,3 kWh. Auch mit ihm waren wir hauptsächlich maximal mit Landstraßentempo unterwegs. Damit lagen wir im vertretbaren Rahmen über den jeweiligen WLTP-Angaben, die für den Hybrid bei 4,8 Litern und für den stärkeren Elektromotor bei 14,7 bid 16,6 kWh liegen.
Technische Daten Hyundai Kona
- Segment: Sub-Kompakt
- Karosserie: SUV fünftürig
- Maße | Kofferraum: 4.350 x 1.825 x 1.585 mm | 466 – 1.300 l
- Benziner: 120 – 198 PS PS | 6,1 – 7,1 l | 138 – 162 g CO2 | ab 22.605 Euro
- Vollhybrid: 141 PS PS | 4,8 l | 108 g CO2 | ab 27.899 Euro
- Versicherung: KH: 16 – 18 | VK: 24 – 25 | TK: 22 – 24
- Verbrauch, Emissionen und Reichweiten nach WLTP; Preise netto zzgl. USt.
Technische Daten Hyundai Kona Elektro
- Segment: Sub-Kompakt
- Karosserie: SUV fünftürig
- Maße | Kofferraum: 4.355 x 1.825 x 1.580 mm | 466 – 1.300 l plus 27 l Frunk
- 48-4-kWh-Akku: 156 PS | 14,6 kWh | max. 377 km | AC/DC 11/102 kW | AC (0 – 100 %) mind. 4:55 h | DC (10 – 80 %) mind. 0:41 h | ab 35.286 Euro
- 65,4-kWh-Akku: 218 PS | 14,7 – 16,6 kWh | max. 514 km | AC/DC 11/102 kW | AC (0 – 100 %) mind. 6:25 h | DC (10 – 80 %) mind. 0:41 h | ab 37.807 Euro
- Versicherung: KH: 16 | VK: 25 | TK: 24
- Verbrauch, Emissionen und Reichweiten nach WLTP; Preise netto zzgl. USt.
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