Die obere Mittelklasse ist fest in deutscher Hand. Mehr als 90 Prozent der Neuzulassungen im Segment entfielen 2023 auf den Audi A6, den BMW 5er und die Mercedes E-Klasse. Günstig in der Anschaffung sind die Limousinen und Kombis in der Klasse nicht, aber wie sieht es mit der Wartung aus? Denn klar ist: Durch die richtige Modellauswahl lassen sich im Fuhrpark die Unterhaltskosten signifikant reduzieren. Gefragt, getan: Tec Alliance hat nachgerechnet und für bfp FUHRPARK & MANAGEMENT die Wartungskosten für ausgewählte Limousinen der oberen Mittelklasse verglichen. Die Bedingungen: Benzin-, Vollhybrid- oder Elektromotor, drei Jahre Haltedauer und 60.000 Kilometer Gesamtlaufleistung.
Elektro-Limousinen besonders wartungsgünstig
Auffallend, aber nicht überraschend ist, dass die reinen Elektroautos – mit Ausnahme des Porsche Taycan – besonders günstig in der Wartung sind. Klassen-Primus ist der BMW i5 eDrive 40 mit Wartungskosten von 1.457 Euro (alle Werte netto zzgl. USt.). Die Teile- und Flüssigkeitskosten des Münchner Stromers betragen 960 Euro und sind somit fast doppelt so hoch wie der Arbeitslohn (497 Euro). Auf Platz zwei folgt der direkte i5-Konkurrent Mercedes EQE 350 Electric Art. Auf 1.929 Euro Wartungskosten bringt es der Schwabe über die Laufzeit, Teilekosten und Arbeitslohn sind hier deutlich ausgeglichener als beim BMW. Praktisch teilt sich der Mercedes seinen Rang allerdings mit dem Genesis G80 2.5T AWD und seinem vollelektrischen Bruder Electrified G80. Sie kommen auf praktisch gleiche 1.930 und 1.933 Euro, womit die große Limousine der Hyundai-Nobelmarke der günstigste Verbrenner im Vergleich ist. Und das trotz der höchsten Teilekosten in den Top Five.
Über die 2.000-Euro-Marke springt auf Platz fünf der Jaguar XF P250. Er kommt auf insgesamt 2.024 Euro Wartungskosten, dicht gefolgt vom BMW 520i mit 2.041 Euro. Damit verursacht die BMW-Limousine in drei Jahren knapp 600 Euro mehr Wartungskosten als ihr vollelektrisches und deutlich stärkeres Schwestermodell. Dahinter rangiert der Lexus ES 300h als einziger Vollhybrid im Vergleich (2.165 Euro), noch tiefer in die Tasche müssen Fuhrparkverantwortliche für zwei Audi-Modelle greifen: Der A6 45 TFSI kommt auf 2.385 Euro, die gleich motorisierte Coupé-Limousine A7 45 TFSI auf 2.434 Euro. Bei beiden liegen sowohl die Teilekosten als auch die Arbeitslöhne im vierstelligen Bereich.
Wartungskosten-Schlusslichter Porsche und Mercedes
Das gilt auch für die Schlusslichter unseres Wartungskostenvergleichs, den Porsche Taycan und den Mercedes E 200. Einen Porsche zu fahren, war noch nie günstig, und das spiegelt sich auch in den Wartungskosten des vollelektrischen Taycan wider. Die Ersatzteilpreise sind die höchsten aller vollelektrischen Wettbewerber im Ranking, der Arbeitslohn ist sogar der höchste im Gesamtranking. Insgesamt entstehen für den Zuffenhausener Wartungskosten in Höhe von knapp 2.800 Euro. Mit fast 2.900 Euro noch teurer ist lediglich die klassische Business-Limousine aus dem Hause Mercedes-Benz – damit liegt der E 200 fast 1.000 Euro über dem EQE 350.
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