So richtig klein sind die Kleinwagen heute gar nicht mehr, die meisten Modelle messen plus/minus vier Meter. Wo viele Hersteller ihre Kleinstwagen oder Mini Cars aus dem Programm gestrichen haben, bilden die Kleinwagen bei vielen Marken dennoch den Einstieg in die automobile Welt. Auch bei vielen Unternehmen sind die Kleinwagen beliebt, besonders bei Liefer- und Pflegediensten.
Verzicht bedeutet der Kleinwagen heute meistens nicht mehr: Waren die Stadtwagen früher kompromisslos auf schiere äußere Winzigkeit ausgelegt und spartanisch ausgestattet, so fehlt heute kaum etwas an Optionen oder Standardausstattung, was nicht auch in den höheren Fahrzeugklassen erwartet wird. Aber sind die Kleinwagen weiterhin günstig im Unterhalt? Wir können die Frage mit Blick auf die Wartungskosten beantworten: Denn die Datenexperten von Tec Alliance haben für bfp FUHRPARK & MANAGEMENT die Wartungskosten ausgewählter Kleinwagen analysiert: bei einer Haltedauer von drei Jahren und einer Gesamtlaufleistung von 45.000 Kilometern. Außerdem Voraussetzung für die Aufnahme in unsere Liste: ein Automatikgetriebe.
Kompaktautos: Premium nicht immer restwertstabil
Vier Elektroautos in den Wartungskosten-Top-Five
Das Ergebnis? Elektroautos stehen in unserer Wartungskosten-Hitliste weit oben auf dem Treppchen. So landen die beiden Stromer Renault Zoe EV50 (729 Euro) und Peugeot e-208 (781) als einzige Kleinwagen mit Wartungskosten von unter 800 Euro auf den Rängen eins und zwei (im Betrachtungszeitraum; alle Werte netto zzgl. USt.). Auf dem dritten Platz folgt erstmals ein Benziner: Mit 872 Euro bleibt der Dacia Sandero TCe 90 CVT bei den Wartungskosten noch unter der 900-Euro-Marke. Sowohl bei den Teile- als auch bei den Arbeitskosten gerät er im Vergleich zu den Erstplatzierten ins Hintertreffen.
Damit ist der Dacia in der Wartung aber immer noch günstiger als die nächsten Elektro-Kleinwagen: Auf den Plätzen vier und fünf kommen nämlich der Opel Corsa-e (912 Euro) und der Mini Cooper SE (977 Euro) zum Zug. Sie sind in diesem Vergleich die beiden letzten Kleinwagen, deren Wartungskosten unter 1.000 Euro liegen. Besonders interessant: Das Wartungskosten-Niveau des Corsa-e liegt knapp 17 Prozent über dem des Peugeot e-208 – und das, obwohl beide Fahrzeuge technisch identisch sind.
Spürbare Wartungs-Differenzen zwischen E-Auto und Benziner
Und damit kommen wir ins Lager der Kleinwagen mit über 1.000 Euro Wartungskosten in drei Jahren. Mit knapp 130 Euro Aufschlag zu seinem Elektro-Pendant platziert sich der 136 PS starke Mini Cooper auf Platz sechs (1.105 Euro). Auf praktisch identischem Niveau folgen auf den Plätzen sieben bis neun der Renault Clio TCe 90 X-Tronic (1.125 Euro), der Mazda 2 Skyactiv-G 90 Automatik (1.201 Euro) sowie der Hyundai i20 1.0 T-GDI 48V Hybrid DCT (1.227 Euro).
Erst dann, auf Rang zehn unserer Wartungskosten-Hitliste der Kleinwagen, folgt wieder ein größerer Sprung. 125 Euro über dem Hyundai liegt der Peugeot 208 Pure Tech 100 EAT8 (1.352 Euro), der Seat Ibiza 1.0 TSI DSG kommt mit 1.364 Euro auf ein ähnlich hohes Niveau. Besonders interessant ist ein genauerer Blick auf den Franzosen: Mit seinen 1.352 Euro Wartungskosten liegt er nämlich rund 570 Euro über seinem elektrischen Pendant auf Platz zwei.
Wartungskosten: Kleinwagen nicht immer billig
Und damit kommen wir ans untere Ende unserer Wartungskosten-Hitliste. Auf 1.403 Euro kommt der VW Polo 1.0 TSI DSG, der Citroen C3 Pure Tech 110 EAT6 auf 1.443 Euro und der Opel Corsa 1.2 Direct Injection Turbo Automatik auf 1.464 Euro. Wie der Peugeot ist auch der Rüsselsheimer in der Wartung spürbar teurer als sein rein elektrisches Pendant: Der Corsa-e ist über den betrachteten Zeitraum rund 550 Euro günstiger.
Auf über 1.500 Euro Wartungskosten kommen in unserem Vergleich nur zwei Kleinwagen: Und zwar einmal der Skoda Fabia 1.0 TSI DSG, für den Fuhrparkverantwortliche 1.523 Euro einplanen müssen. Ein ganz schöner Happen für den sonst auf ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis bedachten Tschechen. Nochmal über 100 Euro teurer wird es für den Audi A1 30 TFSI Sportback S-Tronic, der auf 1.630 Euro kommt. Davon entfallen allein stolze 900 Euro auf den Arbeitslohn.
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