Stimmt, die gibt´s ja auch noch: stinknormale Kompaktautos mit Schrägheck. Bei allem SUV-Boom geraten sie in ihrer Wahrnehmung fast ein bisschen unter die Räder, spielen aber auch im Fuhrpark immer noch eine wichtige Rolle. Der Diesel kommt auch bei den Kompakten aus der Mode, weshalb wir uns die Restwerte der Benziner mit Automatik genauer anschauen. Die Restwert-Experten der DAT haben für bfp FUHRPARK & MANAGEMENT die Wertverluste von 13 beliebten Kompakten genauer unter die Lupe genommen. Mit rund 150 PS und wie gesagt als Benziner mit Automatik, dazu bei drei Jahren Haltedauer und insgesamt 60.000 Kilometern Fahrleistung. Was sollen wir sagen? Die Überraschung folgt zum Schluss.
Der Audi A3 ganz oben auf dem Restwert-Treppchen
Auf über 50 Prozent Restwert – wie das in anderen Segmenten durchaus der Fall ist – kommt allerdings kein Kompakter in unserer Analyse. 47,8 Prozent sind hier die beste DAT-Restwertprognose für Kompaktautos, und die erreicht der Audi A3 35 TFSI. Es folgen auf den Plätzen zwei und drei der Mazda 3 2.0 e-Skyactiv G 150 (47,0 Prozent) sowie der Mercedes A 180 (46,2 Prozent). Wobei sich der Mercedes seinen dritten Platz praktisch mit dem Toyota Corolla 1.8 VVT-i teilt, dem einzigen Hybridmodell im Feld. Der kommt auf fast gleiche 46,1 Prozent Restwert.
Im Mittelfeld unseres Rankings schaffen es zwei weitere Kompakte noch über die 45 Prozent-Restwertmarke: der Kia Ceed 1.5 T-GDI und der Cupra Leon 1.5 eTSI. Der Koreaner kommt laut DAT auf 45,9 Prozent Händlereinkaufspreis, der Spanier auf 45,7 Prozent.
Weiter geht es mit dem Skoda Scala 1.5 TSI (44,2 Prozent), dem Hyundai i30 1.5 T-GDI (43,4 Prozent) sowie dem Seat Leon 1.5 eTSI (43,2 Prozent). Und hier zeigt sich ein interessanter Restwert-Fakt: Dass Seat es geschafft hat, seine neue Sportmarke Cupra in Richtung Premium zu positionieren, zahlt sich anscheinend auch beim Restwert aus. Denn technisch und im Grunddesign gleichen sich die beiden Leons wie ein Ei dem anderen.
Restwert-Überraschung zum Schluss
Kommen wir zum unteren Ende unsere Rankings, und da ergibt sich mit Blick auf den relativen Restwert doch die eine oder andere Überraschung. Auf dem viertschlechtesten Platz widerspricht mit 42,4 Prozent Prognose der Golf 1.5 eTSI dem Image der Marke VW, besonders wertstabil zu sein. Renault Megane TCe 160 und Ford Focus 1.0 Ecoboost erreichen mit 40,6 beziehungsweise 39,9 Prozent zwar ebenfalls keine Bestwerte, stehen aber auch nicht unbedingt im Ruf, die besten Restwertverläufe mitzubringen. Deshalb folgt das Unerwartete tatsächlich auf dem letzten Platz: Dort landet, praktisch allerdings fast gleichauf mit dem Ford, der Premium-Kompakte BMW 118i. Lediglich 39,8 Prozent Restwerte erwartet die DAT unter den genannten Bedingungen für ihn.
Und dabei verlieren BMW-Halter auch absolut am meisten Geld. 21.172 Euro (alle Angaben netto zzgl. USt.) beträgt der absolute Restwert des Bayern in diesem Berechnungsbeispiel, es folgt der Ford mit 21.126 Euro. Immer noch über 20.000 Euro verlieren Halter von VW und Renault. Auf der anderen Seite der Medaille stehen der Mazda (15.710 Euro Verlust), der Skoda (16.108 Euro) und der Kia (16.355 Euro). Was wieder einmal beweist, dass der Restwert auch im Restwert-Mittelfeld platzierter Autos absolut gar nicht so hoch sein muss.
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