Von Ute Kernbach
Fast jedes fünfte Neufahrzeug in Deutschland ist ein Kompaktwagen. Lange waren hier VW, Opel, Ford, Renault oder Peugeot die Platzhirsche. Seit geraumer Zeit aber schneiden sich auch die Premiummarken ein gehöriges Stück vom Segmentkuchen ab. Deshalb haben auch der Audi A3 oder die Mercedes A-Klasse ihren festen Platz in der Restwertanalyse für ausgewählte kompakte Fünftürer, die Bähr & Fess Forecasts für bfp fuhrpark & management vorgenommen hat. Ein Ergebnis vorab: Die Restwertschere der ausgewählten Fahrzeuge nach zwei Jahren und 80.000 Kilometern um mehr als elf Prozentpunkte auseinander.
Restwerte: A-Klasse vor Astra und Focus
Die besten Noten in Sachen prozentualer Wertstabilität bescheinigen die Forecast-Experten in diesem Feld dem Mercedes A 160 und dem A 160d. Mit einem Restwert von 52,5 Prozent hat der Diesel A 160d hier die Nase weit vorn und schneidet um 2,5 Prozentpunkte besser ab als sein Benziner-Pendant A 160. „Wer einige Tausender auf den Neupreis des Golf legen möchte, der kann eine A-Klasse mit tollem Infotainment, sparsamen Motoren und hohem Prestigewert kaufen. Den Aufpreis zum Golf amortisiert der Wiederverkauf des Mercedes jedoch nicht“, so allerdings Dieter Fess Mitinhaber von Bähr & Fess Forecasts.
Den Bronzeplatz verbucht der frisch facegeliftete Astra 1.2 Direct Injection Turbo mit Dreizylinder für sich verbuchen. Dem 110 PS starken Rüsselsheimer bescheinigen die Experten in zwei Jahren noch einen Restwert von 47,5 Prozent. „Für ein Auto im letzten Drittel des Lebenszyklus sind die Astra-Restwerte noch ziemlich stabil“, unterstreicht Fess. Damit liegt der Astra (Brutto-Neupreis: 19.900 Euro) zwar um fünf Prozentpunkte hinter dem Erstplatzierten A 160d (Brutto-Neupreis: 28.727 Euro). Sein Wertverlust in Euro dagegen liegt mit rund 10.500 Euro deutlich unter dem der A-Klasse (13.645 Euro). Platz vier und fünf der Wertstabilitäts-Hitliste beanspruchen die Focus-Modelle 1.5 Ecoblue (45,5 Prozent) und 1.0 Ecoboost sowie der Astra 1.5 Diesel mit einem Restwert von jeweils 45 Prozent.
Seat Leon und Škoda Octavia am unteren Ende
Danach geht es Schlag auf Schlag. Mit Restwerten zwischen 43 und unter 45 Prozent nach zwei Jahren müssen die Eigner vom Audi A3 TFSI Sportback (43,5 Prozent) und A3 TDI Sportback (44,5 Prozent) und dem VW Golf 1.0 TSI OPF (44,0 Prozent rechnen.
Auf den hinteren Rängen unter den Zweijährigen befinden sich die untersuchten Seat-Leon- und Škoda-Octavia-Modelle, deren Nachfolger jedoch schon in den Startlöchern stehen. So attestieren die Prognose-Experten dem spanischen Golf-Gegner Leon 1.6 TDI noch einen Restwert von 42,5 Prozent, sein Benzin-Pendant Leon 1.0 TSI verliert noch einen Prozentpunkt mehr. Beim Konzernbruder Octavia lauten die Restwertprognosen für den 1.0 TSI 41 Prozent. Der Octavia 1.6 TDI entwickelt sich um gerade mal 0,5 Prozentpunkte besser.