Opels dritte Elektrifizierungswelle rollt. Im Rahmen seiner Strategie zur Reduzierung der Flottenemissionen steht die weitere Hybridisierung von Modellen mit Verbrennungsmotor an. Dazu kommen nun 48-V-Hybridsysteme ins Volumensegment und ergänzen die batterieelektrischen und Plug-in-Hybrid-Modelle der verschiedenen Baureihen. Den Anfang machen der Opel Corsa und der Opel Grandland, als nächstes folgt der Astra. Wir von bfp FUHRPARK & MANAGEMENT und fuhrpark.de haben den neuen Corsa Hybrid mit 100 PS (74 kW) bereits gefahren und auf die Einsparpotenziale geschaut.
15 Prozent Kraftstoff-Sparpotenzial im Corsa
Den Flottengrenzwerten der Hersteller dürften die Kunden, egal ob gewerblich oder privat, wenig Beachtung beimessen. Relevant wird der eigene Vorteil, der eine Elektrifizierung bietet. Die Herstellerangaben lassen beim Corsa hoffen: Laut WLTP-Zyklus soll der 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit dem im Getriebe integrierten Elektromotor 4,5 bis 4,8 Liter Super auf 100 Kilometern verbrauchen. 15 bis 18 Prozent Treibstoff- und damit auch CO2-Sparpotenzial verspricht Opel. Damit würden nicht nur die direkten Betriebskosten im Vergleich zum herkömmlichen Benziner sinken, sondern auch der eigene CO2-Ausstoß der Betriebsflotte wird reduziert, was bei Nachhaltigkeitsvorhaben und -berichtspflichten wichtig ist.
Vorab: Den Corsa Hybrid haben wir nicht sehr ausgiebig testen können, das wird fuhrpark.de nachholen. Bei der ersten kurzen Fahrt mit Überland- und Stadtverkehr haben wir die 6-Liter-Marke beim Verbrauch durch den Bordcomputer deutlich überschritten, hatten allerdings Überland auch stärkere Beschleunigungen und Agilitätsversuche integriert und können dem 100-PS-Hybridcorsa einen überraschend hohen Fahrspaß bescheinigen, dank des 28-PS-Elektromotors, der auch beim Beschleunigen unterstützt. Die „kleine“ Variante wirkt eher wie die 136 PS starke Konfiguration, die Opel ebenfalls als 48-V-Hybrid anbietet. Andere Fahrer, die den Kleinwagen parallel und auf minimalen Verbrauch ausgelegt fuhren, berichteten von 4,4 bis sogar 4,0 Liter Verbrauch auf 100 km laut Fahrzeugangabe. Der Realverbrauch im Alltag wird also irgendwo dazwischenliegen.
1.700 Euro Aufpreis für das Hybridsystem
Auffällig ist beim Corsa die Konfiguration, wann Elektromotor und Verbrenner-Aggregat sich an- und ausschalten. Beim Zurollen auf eine rote Ampel ist die Rekuperation mittelmäßig zu spüren, nicht so intensiv wie bei einem One-Pedal-Drive von bekannten E-Fahrzeugen. Die E-Maschine lädt damit die 0,89 kWh fassende Batterie (0,43 kWh nutzbar) schnell wieder auf. Spätestens beim Halten an der Kreuzung schalten die Antriebe hör- und spürbar sofort ab. Beim Wiederanfahren starten E- und Verbrennungsmotor gleichzeitig und der Vortrieb beginnt nicht zunächst nur elektrisch-geräuschlos, wie bei Hybriden sonst häufig üblich. Je nach Last kann es jedoch sein, dass der Ottomotor im Corsa gleich wieder abschaltet.
Für das 48-V-System veranschlagt Opel 1700 Euro zusätzlich zum Listenpreis des Nur-Benziners. Für eine Flottenanschaffung wird damit die Rechnung je nach konkretem Fahrprofil einfach ausfallen, sobald sich die Restwertentwicklung herausstellt. Rechnet sich der Minderverbrauch von 15 bis 18 Prozent Kraftstoff und die verminderte Kfz-Steuer durch CO2-Reduzierung und ist der Spareffekt relevant für Nachhaltigkeitsberichte? Um einem möglichen negativen Restwerteffekt durch das Hybridsystem entgegenzuwirken, gibt Opel 8 Jahre oder 160.000 km Garantie auf die Hybrid-Batterie. Mindestens 70 Prozent der Leistungsfähigkeit sichert Opel nach diesem Zeitraum zu.
Den Corsa 1.2 Direct Injection Turbo Hybrid 48V mit 74 kW (100 PS) Leistung bietet Opel ab 26.100 Euro an (brutto, Stand: März 2024).
Technische Daten Opel Corsa Hybrid 48 V:
- Segment: B / Kleinwagen
- Karosserie: Fünftürer
- Maße | Kofferraum: 4.061 x 1.960 x 1.435 mm | 309 – 1.081 l
- 1.2 Direct Injection Turbo 74 kW Hybrid 48 V: 100 PS | 4,5-4,8 l | 101-108 g CO2 | ab 21.932 Euro*
*Preis netto exkl. USt.
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