Was war wichtiges Ziel des bfp FORUMs 2023? Klar: Die Akteure der betrieblichen Mobilität und des Fuhrparkmanagements miteinander zu vernetzen. Der Gesprächsstoff dafür ging den Besucherinnen und Besuchern des Mobilitäts-Events am 17. und 18. Oktober in der in der Halle 45 in Mainz auch nicht aus. Dafür sorgte neben spannenden Keynotes, der Fachausstellung und den Testfahrten auch das umfangreiche Fachprogramm, das auf dem bfp FORUM ein Potpourri verschiedenster moderner Mobilitätsthemen anbot.
Erfahrungsaustausch auf dem bfp FORUM
Gegliedert in die Themensäulen „E-Mobility“, „Fleet Management“ und „New Mobility“ hatten die Gäste des bfp FORUMs die Möglichkeit, sich ihr individuelles Fachprogramm zusammenzustellen. Und das in den verschiedensten Formaten: Egal ob Best Practice, Diskussionsrunde, Quick-Insight-Kurzseminar, Ausstellervortrag, Bartalk oder Barcamp – es war für jeden etwas dabei.
Aktive Beiträge zu allen Programmpunkten leisteten auch zahlreiche Fuhrpark- und Mobilitätsverantwortliche. Sie teilten ihr praktisches Expertenwissen direkt mit den Gästen in Mainz. Mit dabei waren unter anderem die Fuhrpark-, HR- beziehungsweise Mobilitätsverantwortlichen von Dechra, Schwarz Mobility Solutions (Kaufland, Lidl), der Telekom, von Thyssen Krupp, Vitos Service sowie der Wuppertaler Stadtwerke.
E-Mobilität praxisnah umsetzbar
So stellte beispielsweise Tobias Tietje, bei Dechra Veterinary DACH im Key Account Management verantwortlich für Corporate-Kunden, klar, dass Elektromobilität aus seiner Sicht auch im Außendienst auf der Langstrecke funktioniere. Tietje selbst ging dabei im Unternehmen mit gutem Beispiel voran, sattelte Ende 2020 als erster im Unternehmen auf einen vollelektrischen Dienstwagen um.
Auch bei Rainer Schnarr von Vitos Service ging es um die E-Mobilität im Fuhrpark. Schnarr verantwortet den Fuhrpark des Vitos-Klinikverbunds Gießen-Marburg und verfügt Stand heute über 24 Elektrofahrzeuge. Er sagte auf dem bfp FORUM in Mainz: „Wenn ich die E-Mobilität im Unternehmen einführen möchte, dann brauche ich eine klare Zielsetzung und konkrete Analysen zur Vorbereitung.“ Das sei umso wichtiger, weil es zunächst manchmal schwierig sei, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der E-Mobilität zu überzeugen. Die Abhilfe: „Ich brauche Anleitungen, nutzerfreundliche Videos oder sogar Schulungen am Fahrzeug selbst.“
Vom Fuhrpark- zum Mobilitätsverantwortlichen
Den Fokus auf neue Mobilitätslösungen über den eigenen Dienstwagen hinaus und vor allem auf digital organisierte Mitfahrgelegenheiten zur und von der Arbeitsstelle legte Philipp Turco, Senior Projektleiter Mobilität bei Schwarz Mobility Solutions, in seinen Vortrag. Mit Twogo hat Schwarz einen entsprechenden, auch für andere Unternehmen offenen Service etabliert. „Wer bei langen Arbeitswegen auf ein Fahrzeug angewiesen ist, dem helfen alternative Mobilitätsangebote oftmals nicht“, so Turco sicherlich auch mit Blick auf Pendelstrecken außerhalb urbaner Ballungsräume. Den konkreten Mobilitätsbedarf der Belegschaft wolle man daher mit konkreten Maßnahmen wie Twogo decken. Grundsätzlich sagte Turco hinsichtlich künftiger – auch betrieblicher – Mobilitätsangebote: „Die Mobilität der Zukunft ist bunt. Es geht nicht um die eine Lösung, sondern um mehrere Lösungen im Verbund.“
Eine Aussage, der wohl auch Olga Nevska, CEO der Telekom Mobility Solutions, nicht widersprechen würde. Auch sie setzt stark auf vernetzte Mobilitätsangebote für die Telekom-Beschäftigten. „Unser Ziel war, nachhaltige Mobilität für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Telekom zu gestalten“, so Nevska auf dem bfp FORUM 2023. „Und der beste Weg dahin war ein diversifiziertes Portfolio, damit jeder die zum richtigen Zeitpunkt richtige Mobilität erhält.“ Ihr Instrument dafür: Eine App, über die sich verschiedene Mobilitätsangebote flexibel buchen lassen. Letztlich beschrieb Nevska den aus dieser Strategie folgenden Weg vom Fuhrpark- zum Mobilitätsverantwortlichen so: „Wir managen nicht mehr Autos, sondern die Mobilität einzelner Personen.“
Den Weg multimodaler Mobilität geht auch Thyssen Krupp. Ideen dazu holt sich das Unternehmen direkt aus der Belegschaft. Als Instrument setzen Maren Haimhof, Head of HR Service Partner & Head of Strategic Projects bei Thyssen Krupp Services, und Senior-Change-Expertin Cornelia Zimmer-Reps auf einen Ideenwettbewerb. Diskussionsteilnehmer zu einem verwandten Thema war Oliver Piepenbrink, Commodity Manager Fleet bei Thyssen Krupp Services. Er teilte seine Einschätzung in der fünfköpfigen Runde „Vernetzen statt besetzen: Können Fuhrpark, Personal und Nachhaltigkeit gemeinsam die betriebliche Mobilität erfolgreich gestalten?“
Faktor Mensch im Mobilitätswandel
Darüber hinaus brachten auch Melanie Schmahl, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbands Betriebliche Mobilität (BBM) und Leiterin Fleetmanagement & Passenger Transport bei Boehringer Ingelheim, sowie Michael Schulz, Fuhrparkmanager der Wuppertaler Stadtwerke ihr Praxiswissen in das Fachprogramm des bfp FORUMs ein. In ihrer BBM-Funktion thematisierte Schmahl im Rahmen eines Barcamps den Faktor Mensch bei der Mobilitätstransformation: Nicht nur die Technik zähle dabei, sondern vor allem auch die Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Und Schulz ordnete mit seinem Praxiswissen nicht nur das Thema Telematik im Fuhrpark ein, sondern vermittelte am lebenden Objekt, einem VW Passat Variant, ganz praxisnah auch die Fahrzeugeinweisung nach den Unfallverhütungsvorschriften (UVV). Der interaktive Programmbaustein ermöglichte es den Besucherinnen und Besuchern des bfp FORUMs 2023, die Fahrzeugeinweisung live am Kombi mitzuerleben. (red)
Schon jetzt vormerken: das bfp FORUM 2024. Am 25. und 26. September 2024 wieder in der Halle 45 in Mainz!