Der Infektionsschutz verlagerte das diesjährige Netzwerktreffen von Driversity ins Internet. Die Mitglieder der u.a. von Deutsche Bahn, NTT Data und GLS Bank getragenen Initiative, Driver genannt, konnten vergangenen Monat Referaten lauschen, an Diskussionen teilnehmen und Einblicke in aktuelle Projekte liefern: Das Team Tax Hacks beispielsweise macht es sich zum Ziel, die Besteuerung den neuen Formen der Mobilität anzupassen. Die Gesetzgeber sind nach den Worten von Jens Lemke, Geschäftsführer von Commodis, in Verzug, „die steuerlichen Regelungen für agile Mobilität oder hybride Nutzung von Dienstfahrzeugen sind noch zu komplex“. Daher habe sein Team Tax Hacks ein Whitepaper mit Vorschlägen für eine politische Diskussion verfasst.
Lösungen dieser Art hatte Michael Birk, Leiter Strategisches Kunden- und Projektmanagement bei der DB Vertrieb GmbH, wohl im Sinn, als Driversity vor drei Jahren gegründet wurde. Beim Netzwerktreffen „Driversity Unplugged“ im Juni zeigte die Initiative, wie weit sie seither gekommen ist. In eigener Sache erzählte der Manager von einem neuen virtuellen Zuhause, einer überarbeiteten Website sowie einem neuen Kommunikationskonzept, wonach Ergebnisse und Innovationen aus den Teams rascher diskutiert, optimiert und publik gemacht würden.
Laut Katja Diehl ändern viele ihr Verhalten nur, wenn ein eigener Vorteil zu erwarten ist: „Bei Corona war das anders. Da sind alle zu Hause geblieben, um andere Menschen zu schützen. Es geht also“, befand die Kommunikations- und Unternehmensberaterin. Jetzt nur nicht wieder in alte Gewohnheiten zurückfallen, riet sie: „In eingefahrenen Spurrillen findet kein Wandel statt.“ Von Solidarität wusste auch Diskussionsteilnehmer Heiko Luft, Leiter Unternehmensmobilität bei EnBW, zu berichten. Er rief eine Solidargemeinschaft ins Leben, die Urlaubstage an Kollegen mit Kindern weiterreicht, deren freie Tage aufgrund der Coronakrise schon aufgebraucht sind. Fazit: Es ging!
Mobilitätsbuffet
Ein weiteres Driver-Team steht hinter dem Pilotprojekt MoBIFLex bei Boehringer Ingelheim. Laut Angelika Münch steigen dabei Dienstwagenberechtige auf kleinere Fahrzeuge um oder verzichten ganz. Andere Pilotteilnehmer investieren mittels Bruttoentgeltumwandlung eigenes Geld, erklärte die stellvertretende Projektleiterin. Die eingesparten Kosten kommen auf ein Mobilitätsbuffet genanntes Konto, über das Teilnehmer unterschiedliche Verkehrsmittel nach Bedarf buchen können. Allerdings war der anvisierte Startermin pandemiebedingt auf das kommende Jahr verschoben worden. (mas)