2017 haben mit Mercedes, VW und BMW gleich mehrere deutsche Hersteller Elektroauto-Offensiven angekündigt. Doch Professor Günther Schuh, Mitentwickler des Post-Lieferwagens Streetscooter, sieht für batterieelektrische Fahrzeuge mittelfristig in Deutschland nur Chancen in der Nische. In einem Interview mit dem Magazin „Auto Motor und Sport“ kritisiert er an reinen Akku-Autos die zu hohen Kosten bei nur geringer Alltagstauglichkeit.
Können E-Autos wirtschaftlich fahren?
Obwohl sich auf dem Automarkt bereits 30 Modelle mit Elektroantrieb befinden, werden diese kaum gekauft. Für Schuh ist der Grund klar: „Hier wird der Nutzen reduziert und der Preis verdoppelt. Dann ist der Markt tot“, äußerte er in dem Interview. Den Hoffnungen auf stark fallende Kosten für Traktionsbatterien erteilt der Wissenschaftler der RWTH Aachen eine Abfuhr: „Ich werde niemals mit rein batteriegetriebenen Elektroautos wirtschaftlich weit und schnell fahren können – weder in fünf noch in zehn Jahren.“
Was ist die Alternative?
Stattdessen glaubt Schuh an den Siegeszug von Hybridfahrzeugen. Für das Jahr 2025 taxiert er ihren Marktanteil auf 70 Prozent. Batterieelektrische Autos sollen hingegen nur etwa 20 Prozent der Verkäufe ausmachen. In sinnvoller Kosten-Nutzen-Relation haben Batteriefahrzeuge seiner Ansicht nach nur im Kurzstreckeneinsatz eine Chance.
Für Flottenbetreiber wie DHL oder Pflegedienste kann der Einsatz von Batterieautos wie dem Lieferwagen Streetscooter oder den von Schuh mitentwickelten Kleinstwagen e.Go Life wirtschaftlich durchaus sinnvoll sein. SP-X