Das Vertrauen in Politik und Industrie einen Ausweg aus der sogenannten Dieselkrise zu finden ist weiterhin unvermindert hoch. Rund jeder zweite Neuwagenkäufer erwartet, dass ein Ausweg aus der Krise gefunden und ein Kompromiss für eine bezahlbare Nachrüstung zur Reduzierung der Stickoxid-Emissionen beschlossen wird. Das geht aus einer Umfrage des Informationsdienstleisters DAT unter Autokäufern her. Auch knapp die Hälfte (42 Prozent) der Gebrauchtwagenkäufer glaubt an günstige Hardware-Nachbesserungen zur Abgasreinigung – finanziert durch die Industrie oder staatliche Zuschüsse. Rund ein Drittel beider Gruppen ist hingegen pessimistisch sowohl was die Wirksamkeit der Nachrüstung als auch deren Finanzierung angeht.
Hardware-Nachrüstung ist möglich aber sehr teuer
Moderne Abgasreinigungstechniken nachzurüsten ist prinzipiell möglich, die konkrete Umsetzung kann sich in der Praxis allerdings als sehr aufwändig erweisen. Die Höhe der Kosten die dabei pro Fahrzeug entstehen ist jedoch kaum generell zu beziffern, weil der Aufwand in erheblichem Umfang vom konkret umzurüstenden Fahrzeug abhängt. Der ADAC geht einstweilen von Beträgen zwischen 1.400 und 3.300 Euro aus. Wer die Kosten übernehmen muss, ist ebenfalls nicht geklärt.
Die großen Verlierer der Auseinandersetzung über den Diesel sind vor allem die Eigentümer entsprechender Fahrzeuge – Privatleute, Autohändler und Unternehmen. Der Restwert dreijähriger Dieselautos ist zwischen Januar und Dezember 2017 von 56 Prozent auf 52,6 Prozent des Neupreises gesunken. Der Benziner-Restwert stieg hingegen im gleichen Zeitraum von 56,4 Prozent auf 57,2 Prozent an. md/SP-X