Der deutsche Pkw-Markt zeigt weiter Zeichen einer Erholung. Das meldet Marktbeobachter Dataforce. Die Zulassungen zogen demnach um knapp 17 Prozent an. Vorne liegen auch die Fuhrparks mit 32,2 Prozent, doch die stärkste Zunahme wird im Bereich Autovermieter beobachtet: 56,3 Prozent bedeuten ein deutliches Signal für den Sektor, der über lange Zeit um Fahrzeuge kämpfen musste. Der Privatmarkt erreichte mit 8,4 Prozent einen soliden Zuwachs. Zurückhaltung herrschte bei den Eigenzulassungen von Fahrzeugbau (+ 2.1 Prozent) und Fahrzeughandel (- 4,0 Prozent).
Flottenmarkt gleicht sich aus
Laut Dataforce hat der Relevante Flottenmarkt seine Verluste aus der ersten Jahreshälfte vollständig ausgeglichen und zeige positive Vorzeichen. Für den Privatmarkt prognostiziert Dataforce ebenfalls einen Zuwachs. Sondereinflüsse erwartet Dataforce im negativen zweistelligen Bereich.
Die Produktionsbedingungen schätzt der Marktbeobachter als nach wie vor problematisch ein, da derzeit keine Bewegungen aus den taktischen Kanälen zu beobachten seien. Eine Änderung sei für den Jahresverlauf 2023 zu erwarten. Besonders deshalb, weil der Privatmarkt rückläufig sei, der Flottenmarkt jedoch weiter wachsen werde: Leasinganbieter streckten die Laufzeiten nicht weiter, sodass eine Neubestellung unumgänglich sei.
Veränderter Umweltbonus ändert Kaufverhalten
Die anstehenden Änderungen beim Umweltbonus führten schon jetzt zu vorgezogenen Käufen. Das betraf im Oktober vor allem Plug-In Hybride. Mit einem Marktanteil von 15,4 Prozent erreichten diese ein neues Allzeithoch. Das Wachstum zum Vorjahresmonat betrug 35 Prozent. Im Privatmarkt (+ 52 Prozent) und bei den Autovermietern (+ 169 Prozent) waren die Zuwächse noch deutlich höher. Bei den vollelektrischen Pkw fiel das Plus mit 17 Prozent hingegen bescheidener aus. Insgesamt ist eine kurzzeitige Verlagerung beim Interesse an Antriebsarten erkennbar.
Der Transportermarkt koppelt sich immer mehr von der Entwicklung bei den Pkw ab: Im Oktober gaben die Neuzulassungen um 9,4 Prozent nach. Über die ersten zehn Monate beträgt der Abstand zum Vorjahr 13,8 Prozent. Privatkunden und Autovermieter sind besonders stark betroffen, der Flottenmarkt bleibt auf Vorjahresniveau. Für Transporter ist insgesamt mit sehr langen Wartezeiten zu rechnen. (deg)