CREATOR: gd-jpeg v1.0 (using IJG JPEG v62), quality = 85
Foto: Michelin
Wie Nachhaltigkeit beim Reifenhersteller Michelin aussieht, konnte man jüngst in Le Mans erkunden

Reifenproduktion

Michelin will bis 2050 komplett nachhaltig sein

Der Klimawandeln macht auch vor den Reifenherstellern nicht halt. Michelin hat nun angekündigt, bis 2050 nur noch komplett nachhaltige Produkte zu verkaufen.

Die Umweltkrise macht῾s möglich. Es sind nicht mehr viele Jahre bis 2050. Bis zu diesem Datum möchte die gesamte EU CO2-neutral werden. Mancher Konzern möchte es schon früher, denn Umweltfreundlichkeit zieht auch bei vielen Kunden. Zum Thema Nachhaltigkeit gehört aber nicht nur, kein oder wenig CO2 zu emittieren. Auch der ressourcenschonende Umgang mit Materialien zählt dazu.

Wie Nachhaltigkeit beim Reifenhersteller Michelin aussieht, konnten wir jüngst in Le Mans erkunden. Es geht vor allem darum, Material effizient einzusetzen. Nicht nur, dass Michelin recycelte PET-Flaschen verwendet, um Pneus herzustellen – das Produkt muss generell länger halten. Das gilt auch für Rennreifen. So würden die Reifen, die Michelin beim 24-Stunden-Rennen eingesetzt, zwei komplette Formel-1-Rennen halten.

Die Recycling-Technik selbst wird auch besser. Künftig wird der Hersteller auch farbige Plastikflaschen, Styropor und Verpackungsmaterial nutzen, um Material für die Reifenproduktion zu gewinnen. Natürlich gilt das auch für die Produktion von Personenwagenreifen – bereits in zwei Jahren möchte das Unternehmen die Fertigung von Reifen auf nachhaltigen Wegen ausrollen. Bis 2030 sollen in allen Michelin-Produkten durchschnittlich 40 Prozent nachhaltige Materialien verarbeitet sein, bis 2050 sollen sie zu 100 Prozent nachhaltig sein.

Bis 2050 sollen Materialien bis zu 100 Prozent nachhaltig

Vor wenigen Monaten hatte der französische Reifenhersteller eine Weltpremiere: ein Personenwagen- und Busreifen, der zu aus 45 respektive 58 Prozent aus nachhaltigen Materialien besteht. Auf dieser Basis soll es weitergehen: Künftige Reifen sollen auf biobasierten, erneuerbaren sowie recycelten Materialien produziert werden. Dazu gehören Ingredienzen wie Naturkautschuke oder recycelter Ruß. Verwendete Öle sind pflanzliche Sonnenblumenöle, und benötigtes Silicat entstammt Reisschalen. Für die Reifengürtel kommen wiederverwendete Stähle zum Einsatz.

Doch das Thema Nachhaltigkeit umfasst viele Bereiche – auch bei Michelin. Bis Mitte dieses Jahres sollen beispielsweise allein im Werk Bad Kreuznach in der Spitze zwölf Megawatt Strom erzeugt werden dank 180.000 Quadratmetern Photovoltaik-Fläche. Wer viel erneuerbare Energie speichern will, braucht in Zukunft auch eine Wasserstoffinfrastruktur. Auch auf diesem Sektor bleibt Michelin keineswegs untätig. Der Konzern ist mit einem Drittel an dem Unternehmen Symbio beteiligt, das auf Brennstoffzellentechnologie spezialisiert ist.

Umfassende Nachhaltigkeitsstrategie

CO2-Emissionen lassen sich auch im Bereich der Entwicklung einsparen. Daher setzt der Reifenhersteller zunehmend auf Simulationssoftware. Mit ihr lassen sich Entwicklungszeiten massiv verkürzen und damit Ressourcen schonen. Dafür Michelin unlängst den Simulationsprofi Canopy Simulations übernommen. Die britischen Spezialisten haben sich einen Namen gemacht im Bereich cloudbasierter Simulationsmodelle.

Michelin gilt schon traditionell als Hersteller langlebiger Reifen. Das wurde zuletzt auch vom ADAC bestätigt. Demnach erzeugen die Reifen der Marke auf 40.000 zurückgelegten Kilometern pro Satz 3,8 Kilogramm Abrieb, was deutlich unterhalb des Durchschnitts von 4,8 Kilogramm liegt.

Aus all diesen verschiedenen Maßnahmen ergibt sich eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie, mit der der Reifenhersteller im allgemeinen Trend liegt und punkten dürfte. Denn Umweltschutz sorgt längst auch beim Kunden für Sympathiepunkte. (SP-X/MN)

Micehlin_IAA_21-05.jpeg

IAA Mobility 2021

Michelin: Autoreifen aus Plastikmüll

Der Rohstoff für künftige Reifen soll aus Plastikmüll entstehen. Das hat der französische Reifenhersteller Michelin auf der IAA Mobility angekündigt und lässt symbolisch Plastikmüll auf der IAA Mobility sammeln.

    • IAA, Reifenmanagement
Fünf weiße E-Autos mit dem Schriftzug OMS auf der Seite stehen vor einem weißen Gebäude.

Best Practice Fuhrparkelektrifizierung

Nachhaltigkeit bei OMS Prüfservice: Mehr als nur E-Auto

Nachhaltigkeit im Unternehmen besteht nicht nur aus der Elektrifizierung einer Fahrzeugflotte. Sie ist ganzheitlich zu denken. So funktioniert das bei OMS Prüfservice.

    • eHUB, Fuhrparkmanagement, Fuhrparkwissen, Interview, Wissen

Reifensicherheit

Michelin: Profiltiefe nur ein Faktor

Der Reifenhersteller Michelin plädiert für Tests von Gebrauchtreifen. Denn nur so könne man zu belastbaren Aussagen über Haftung und Sicherheit kommen.

    • Reifenmanagement, Winterreifen, Sommerreifen
michelin-vision-angepasst.jpeg

Nachhaltigkeit

Michelin: Schwarze Kunst wird grüner

Der Reifenhersteller verschreibt sich ganz der Kreislaufwirtschaft: Bis 2050 sollen genutzte Rohstoffe zu 100 Prozent nachhaltig sein.

    • Alternative Mobilität, Sommerreifen, Winterreifen

Tipps & News rund um Fuhrparkmanagement und betriebliche Mobilität:der fuhrpark.de-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen fuhrpark.de-Newsletter!